Lebensdaten
1880 – 1947
Geburtsort
Zadar
Sterbeort
Boston, Mass.
Beruf/Funktion
U-Boot-Kommandant
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 126971420 | OGND | VIAF: 10854007
Namensvarianten
  • Trapp, Georg
  • Trapp, Georg Johannes Ritter von
  • Trapp, Georg von
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Quellen(nachweise)

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Zitierweise

Trapp, Georg von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd126971420.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus hess. Beamtenfam., deren Stammreihe mit Klas (erw. 1632), beginnt;
    V Johann August (1836–84,|österr. Rr. 1876), aus Bad Homburg v. d. Höhe (Hessen), k. u. k. Fregattenkpt. (s. Wurzbach), S d. Eduard T. (1804–54), aus Lauterbach am Vogelsberg (Hessen), Dr. med., ao. Prof. d. Chirurgie, Leibu. Badearzt, Gründer d. Heilbades Homburg v. d. H., HR, hessen-homburg. Geh. Med.rat 1843, Ehrenbürger v. Bad Homburg, korr. Mitgl. d. Senckenberg. naturforsch. Ges. 1837 (s. Nassau. Lb. I; Nassau. Biogr.), u. d. Martha Sophie Hofmann;
    M Hedwig (1856–1911), T d. Georg Wepler (1826–1901), aus Kassel, Bahnhof-Oberinsp. in Eisenach, u. d. Anna Wittekind(t) (1829–1920);
    Ur-Gvv Johann Jakob T. (1763–1827), ghzgl. hess. Reg.rat, HR, August Frhr. v. Hofmann (1776–1841, hess. Adel u. Frhr. 1827), ghzgl. hess. Finanzmin. (s. NDB IX);
    Ur-Gr-Ov Werner Frhr. v. T. (1773–1842, erbländ. österr. Frhr. 1818), Präs. d. k. k. allg. Mil.appellationsger., k. k. WGR, FZM, Inh. d. Inf.rgt. Nr. 25 (s. NND 20, 1844); Gr-Tante-m Emilie Wepler (1826–93), Schriftst. (s. ADB 41; Brümmer; Kosch, Lit.-Lex.³);
    B Werner (1884–1915, Constance O’Mara, * 1891, aus London), k. u. k. Offz. (3. Kaiserjäger-Rgt.), Schw Hedwig (Hede) (1877–1947, 1901 Robert Lutz, k. u. k. Seekadett, Marine-Elektro-Ing.), Dichterin, Illustratorin, Malerin, Graphikerin (s. ThB);
    1) 1911 Agathe (1891–1922), T d. John Whitehead ( 1902), Assistent seines Vaters Robert Whitehead (s. u.) in Fiume, 2) Salzburg 1927 Maria Augusta (1905–87), Sängerin, Schriftst., Leiterin d. Trapp-Chors (s. BHdE II; W, L), T d. Karl Kutschera ( 1914), u. d. Augusta Rainer ( 1907); 2 S aus 1) Rupert (1911–92), Werner (1915–2007), 5 T aus 1) Agathe (1913–2010), Maria (* 1914), Missionarin, Hedwig (1917–72), Johanna (1919–94), Martina (1921–51), 1 S aus 2) Johannes (* 1939), 2 T aus 2) Rosemarie Erentrudis (* 1929), Eleonore (* 1931);
    Gvv d. 1. Ehefrau Robert Whitehead (1823–1905), Ing., Erfinder, entwickelte u. a. Torpedos (s. Oxford DNB).

  • Biographie

    T. lebte bis 1890 in Pula (Kroatien), 1890–92 in Graz und anschließend wieder in Pula. Er besuchte die Marine-Unterrealschule, danach 1894–98 die k. u. k. Marine Akademie in Fiume (Rijeka). 1898 als Seekadett 2. Kl. ausgemustert, war er anschließend Offizier auf der „Saida“. Es folgten weitere Kommandos auf den Linienschiffen „Tegetthoff“, „Wien“ und „Kaiserin und Königin Maria Theresia“. T. nahm 1900 an der Niederschlagung des „Boxer-Aufstands“ in China und an der Erstürmung des Dagu (Taku) Forts (Tientsin) teil. Im selben Jahr wurde er nach Ablegung der Offiziersprüfung Seekadett 1. Kl., 1903/04 nach einer weiteren Seeoffiziersprüfung 1902 zum Matrosenkorps in Pula kommandiert (Oberlt. z. See). 1908 meldete er sich zur U-Bootwaffe und übernahm 1910–13 das Kommando eines U-Boots, anschließend eines Torpedoboots.

    Im 1. Weltkrieg ebenfalls U-Boot-Kommandant, versenkte er im April 1915 den franz. Panzerkreuzer „Léon Gambetta“ in der Straße von Otranto und im Aug. 1915 das ital. UBoot „Nereide“. 1915–18 kommandierte er ein weiteres U-Boot, mit dem er im Handelskrieg elf Schiffe (44 595 BRT) versenkte. Damit galt er als der erfolgreichste Kommandant eines k. u. k. U-Boots im 1. Weltkrieg.

    Nach Kriegsende übersiedelte T. mit seiner Familie nach Klosterneuburg bei Wien. Die Firmenbeteiligung seiner Frau an den Whitehead-Werken (Silurifico Whitehead) ermöglichte ihm 1920 die Eigentümerschaft an der „Vega Reederei“, Hamburg/Greifswald, sowie 1921 an der „Rhein-Donau-Express-Schifffahrt-A.G.“; beide Unternehmen wurden bald verkauft. Nach dem Tod seiner Frau 1922 zog T. mit seinen sieben Kindern nach Salzburg, wo er die Villa Lamberg kaufte. Das Stift Nonnberg vermittelte ihm die Novizin Maria Augusta Kutschera, seine spätere zweite Frau, als Erzieherin. 1933 verlor T. den Großteil seines Vermögens durch den Konkurs seiner Bank. 1935 gründete seine Frau einen Chor, bestehend aus den Familienmitgliedern und unter der musikalischen Leitung des Hauskaplans der Familie, Franz Wasner (1905–92). Der Chor trat öffentlich auf (1. Preis beim Volkssängerwettbewerb d. Salzburger Festspiele 1937).

    T., nach wie vor ital. Staatsbürger, verließ mit seiner Familie im Aug. 1938 Österreich. Konzertauftritte, u. a. in England, USA und Skandinavien, sicherten zunächst den Lebensunterhalt. Im Okt. 1939 erhielt T. die Aufenthaltserlaubnis in den USA, im Jahr darauf kaufte er eine Farm in Stowe (Vermont). Während alle Mitglieder der Familie die amerik. Staatsbürgerschaft erwarben, bemühte T. sich nie darum. Die Familie gab auch in den USA Konzerte, ging unter dem Namen „Trapp Family Singers“ weltweit auf Tourneen und trat 1950 erneut bei den Salzburger Festspielen auf; 1956 löste sich der Chor auf. Die Trapp-Villa in Salzburg, die 1939 von einer kath. Kongregation gemietet worden war, wurde 1940 von der SS beschlagnahmt und Heinrich Himmler zur Verfügung gestellt. 1945 wurde sie an T. zurückgegeben und nach seinem Tod 1947 von seiner Frau an die Kongregation der Missionare vom Kostbaren Blute verkauft.

  • Auszeichnungen

    A Silberne (1901) u. Goldene Tapferkeitsmedaille (1923);
    Rr.kreuz d. Mil.-Maria-Theresien-Ordens (1924);
    Rr.kreuz d. Leopoldsordens mit d. Kriegsdekoration;
    E. K. 1. u. 2. Kl.

  • Werke

    W Bis z. letzten Flaggenschuß, Erinnerungen e. österr. U-Boots-Kdt., 1935, engl. 2007;
    zu Maria: The Story of the Trapp Family Singers, 1949, dt. u. d. T. Die Trapp-Fam., Vom Kloster z. Welterfolg, 1952;
    Qu Kriegsarchiv Wien.|

  • Literatur

    L G. Schomaekers, K. u. K. Korvettenkpt. G. Rr. v. T., Der erfolgreichste U-Boot-Kdt. Österr.-Ungarns im Ersten Weltkrieg, 1964 (P);
    H. Hinterstoisser, Der k. u. k. Marineoffz. G. Rr. v. T., in: Der Gardist 32, H. 5, 2012, S. 55–66;
    O. Trulei, Die U-Boot Kommandaten d. k. u. k. Kriegsmarine, ²2012, S. 132–38;
    zu Maria: Die Mutter u. ihr Gottesmann, in: Die Zeit v. 12. 07. 2012;
    BHdE II;
    - Film: Die T.-Fam., Regie W. Liebeneiner, 1956; - Musical: The Sound of Music, 1959, verfilmt 1965, Regie R. Wise.

  • Porträts

    P 3 Druckgraphiken u. Photogrr. (Österr. Nat.bibl., Bildarchiv u. Grafikslg., Wien); Vivatbänder v. A. Offner „Vivat U 5/v. Trapp“, Lith. auf Seide, 1915; Photogrr. (Heeresgeschichtl. Mus. Wien); Briefmarke d. österr. Post (2006); zahlr. Bildpostkarten

  • Autor/in

    Manfried Rauchensteiner
  • Zitierweise

    Rauchensteiner, Manfried, "Trapp, Georg von" in: Neue Deutsche Biographie 26 (2016), S. 358-360 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd126971420.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA