Lebensdaten
1937 – 2005
Geburtsort
Göttingen
Sterbeort
Münster
Beruf/Funktion
Lebensmittelchemiker ; Apotheker
Konfession
-
Normdaten
GND: 1011752212 | OGND | VIAF: 68991710
Namensvarianten
  • Thier, Hans-Peter
  • Thier, H.-P.
  • Thier, Hans-Pether

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Zitierweise

Thier, Hans-Peter, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd1011752212.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Hans (1909–72), aus Hagen, Apotheker, Leiter d. Apotheke d. Allg. Städt. Krankenhauses in Nürnberg, Pharmaziedir., Reg.-Pharmazierat;
    M Emilie Rheinisch (1913–84), aus Würzburg, Apothekerin;
    Nürnberg 1965 Ursula (* 1938), aus Heide, Apothekerin, T d. Walter Lemke (1903–60), Lehrer, u. d. Christa Kühn (1912–2004), beide aus Pommern;
    1 T Katrin, Lexikographin in Oxford (Großbritannien).

  • Biographie

    Nach dem Abitur am Realgymnasium (später Willstätter-Gymnasium) in Nürnberg studierte T. in Freiburg (Br.) und Erlangen Pharmazie und Lebensmittelchemie. 1964 wurde er in Erlangen bei Otto Dann (1914–99) mit einer Dissertation zur chem. Modifikation des natürlichen Pestizids Rotenon zum Dr. rer. nat. promoviert. Praktische Berufserfahrungen sammelte er 1965/66 an der Chemischen Landesuntersuchungsanstalt Stuttgart und 1967 bei der Beratungsgesellschaft für NestléProdukte in La-Tour-de-Peilz (Vaud/Schweiz). Nach der Rückkehr an die Univ. Erlangen habilitierte er sich dort 1972 (Analysengang z. Ermittlung v. Pestizidrückständen in Pflanzenmaterial, Eine Schnellmethode f. d. Lebensmittelüberwachung), übernahm 1974 am Institut für Lebensmittelchemie der Univ. Münster eine Stelle als Wissenschaftlicher Rat und Professor. 1979 wurde er dort als Nachfolger von Ludwig Acker (1913–98) zum o. Professor für Lebensmittelchemie berufen.

    T. befaßte sich v. a. mit der Analytik der Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in Lebensmitteln, wo er speziell die Cleanup-Verfahren, die Methodenminiaturisierung und die Entwicklung von Einzel- hin zu Multistoffmethoden unter Einsatz der in den|1970er Jahren entwickelten Kapillargaschromatographie vorantrieb. Unter seiner Federführung wurde in Ringversuchen eine Vielzahl rückstandsanalytischer Verfahren validiert, die Eingang in nationale und internationale Methodensammlungen fanden, so z. B. in das von T. herausgegebene „Manual of Pesticide Residue Analysis“ (Bd. I, 1987, mit H. Zeuner, Bd. II, 1992 mit J. Kirchhoff). In einem weiteren Forschungsschwerpunkt, der Analytik von Polysacchariden, gelang es ihm, Dickungs- und Geliermittel in Lebensmitteln zuverlässig zu identifizieren und quantitativ zu bestimmen. Über die Charakterisierung von Nicht-Stärke-Polysacchariden in Lebensmitteln lieferte T. einen Weg, um die Authentizität von Fruchtsäften zu prüfen. Ein großes Anliegen waren ihm bundeseinheitliche moderne Ausbildungsstandards und Berufsabschlüsse für das Lebensmittelchemiestudium. Vergeblich setzte er sich dafür ein, den „Staatlich geprüften Lebensmittelchemiker“ als einzigen berufsqualifizierenden Studienabschluß zu erhalten.

  • Auszeichnungen

    A Mitgl. d. Dt. Lebensmittelbuch-Komm. u. deren Präsidiums (1988–2005);
    Vorstandsmitgl. d. Lebensmittelchem. Ges. (1985–89);
    Joseph-König-Gedenkmünze d. Ges. Dt. Chemiker (1992).

  • Werke

    W Rückstandsanalytik v. Pflanzenschutzmitteln, 1986 (mit H. Frehse);
    zahlr. Publl. in Fachzss. u. a. Über Pflanzenschutzmittelrückstandsanalytik, in: Zs. f. Lebensmittelunters. u. -forsch. 175, 1982, S. 327–32 (mit W. Gilsbach);
    Über Polysaccharidanalytik, ebd. 176, 1983, S. 5–11 (mit A. Preuß);
    Über e. europaweit vereinheitlichte Lebensmittelchemikerausbildung, ebd. A 204, 1997, S. F3–F6 (mit A. Ruiter);
    Zur Harmonisierung v. Rückstandsmethoden, in: Pesticide Science 50, 1997, S. 151–55;
    Food Additives and Contaminants 18, 2001, S. 875–79 (mit C. Schenzler);
    Nachlaß: Univ.archiv Münster.

  • Literatur

    L M. Petz u. T. Henle, in: Lebensmittelchemie 59, 2005, S. 137 (P);
    dies., in: Nachrr. aus d. Chemie 53, 2005, S. 1265 (P);
    H. Koch, H. Brei u. E. Anklam, in: Dt. Lebensmittel-Rdsch. 101, 2005, 521 (P).

  • Autor/in

    Michael Petz
  • Zitierweise

    Petz, Michael, "Thier, Hans-Peter" in: Neue Deutsche Biographie 26 (2016), S. 130-131 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1011752212.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA