Dates of Life
um 975 oder 980 – 1056
Place of death
Tegernsee (Oberbayern)
Occupation
Abt von Tegernsee
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 10094051X | OGND | VIAF: 8181726
Alternate Names
  • Ellinger
  • Ellingerus, Tegernseensis
  • Ellinger, von Tegernsee

Objekt/Werk(nachweise)

Places

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Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

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Citation

Ellinger, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd10094051X.html [01.05.2024].

CC0

  • Biographical Presentation

    E., einer der großen, eigenwilligen Reichsäbte in der Zeit Heinrichs II., wurde von seiner adeligen Familie schon frühzeitig dem Kloster Tegernsee anvertraut. Seine Lebensgeschichte kann zum Teil nur aus seinen Briefen erschlossen werden. Als Lehrer verehrte E. den Leiter der Tegernseer Schule und Dichter Froumund. Einige Jahre lebte E. als Konventuale im Kloster Sankt Ulrich in Augsburg. Um 1010 widmete er sich in Tegernsee dem Kopieren mittelalterlicher Autoren. Um 1012-16 hielt er sich in Würzburg und Bamberg auf und griff eifernd in den Schulstreit zwischen Würzburg und Worms ein. Schon damals galt E. als ein anerkannter Dichter und Verfasser lateinischer Schriften. 1017 wurde er auf Intervention des Abtes Godehard von Niederaltaich von Heinrich II. zum Abt von Tegernsee eingesetzt, jedoch 1026 ohne eigene Schuld, hauptsächlich durch das Betreiben des benachbarten Adels, abgesetzt. 1031 wurde E. neuerlich als Abt bestätigt und noch im gleichen Jahr mit der Wiedererrichtung der Abtei Benediktbeuern beauftragt. Er wurde der Initiator des Tegernseer Reformkreises innerhalb der Gorze-Trierer Klosterreform. Er galt als ein tüchtiger Verwalter seines Klosters, baute die Besitzungen im unmittelbaren Klosterbezirk und in Österreich aus und legte für diesen Zweck ein Traditionsbuch an. Da Bischof Nitker von Freising die Hand auf dieses Reichskloster zu legen gedachte, setzte er 1041 den tatkräftigen Abt ab, wobei freilich auch einige unzufriedene Mönche nicht unbeteiligt gewesen waren. E. blieb weiterhin im Kloster Tegernsee als einer der angesehensten Mönche. Die ihm zugeschriebenen Prunkhandschriften sind nicht alle von seiner Hand. Schmeidler sprach ihm die Abfassung des sogenannten E.-Evangeliars und der Psalter-Handschrift (Codes latinus Monacensis 18005 und 18121) ab. – Von seinem Kloster wurde er später sogar als Seliger verehrt.

  • Literature

    Die Tegernseer Briefslg., ed. K. Strecker, in: MG epp. selectae III, 1925;
    J. Obermaier, Gesch. Tegernsees, 1888;
    P. Lindner, Familia S. Quirini, in: Oberbayer. Archiv 50, 1897;
    G. Swarzenski, Die Regensburger Buchmalerei d. X. u. XI. Jh., 1910;
    E. Thoma, Die Tegernseer Buchmalerei, Diss. München 1910;
    J. Kempf, Zur Kulturgesch. Frankens während d. sächs. u. sal. Kaiser, 1915;
    E. Bange, Eine bayer. Malerschule d. XI. u. XII. Jh., 1923;
    E. Aßmann, Unterss. zum Cod. III d. Tegernseer Briefslg., in: HV 30, 1936;
    S. Geiger, Kloster Tegernsee, 1937;
    B. Schmeidler, Abt E. v. Tegernsee, 1938;
    A. Zimmermann, Die Fam. S. Quirini im MA, in: StMBO 60, 1946;
    O. Pächt, 2 Mss. of E., Abbot of Tegernsee, in: Bodleian Library Record 2, Oxford 1947;
    R. Bauerreiß, KG Bayerns II, 1950;
    K. Hallinger, Gorze-Kluny, 2 Bde., Rom 1950/51.

  • Author

    Josef Hemmerle
  • Citation

    Hemmerle, Josef, "Ellinger" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 457 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd10094051X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA