Lebensdaten
1805 – 1877
Geburtsort
Würzburg
Sterbeort
Würzburg
Beruf/Funktion
Forstwissenschaftler ; Professor in Aschaffenburg
Konfession
-
Normdaten
GND: 121236102 | OGND | VIAF: 37768486
Namensvarianten
  • Stumpf, Josef Carl (bis 1852)
  • Stumpf, Joseph Karl Ritter von (seit 1852)
  • stumpf, joseph karl ritter von
  • mehr

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Zitierweise

Stumpf, Joseph Karl Ritter von (seit 1852), Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd121236102.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Andreas Sebastian S. (1772–1820, aus Seßlach, Archivar, Hist., 1804 o. Prof. f. Diplomatik u. vaterländ. Gesch. in W., 1806 Landesdirektionsrat in Bamberg, Legationsrat in München, 1812 Vorstand d. StA ebd., 1808 korr., 1815 o., 1817 ausw. Mitgl. d. Bayer. Ak. d. Wiss. (s. ADB 36; Leesch, Archivare);
    M N. N.;
    Ur-Gvv N. N., Arzt in Seßlach;
    B Pleick(h)ard Joseph (1807–77), LT-Archivar in München, Hist., Reg.dir., 1854 ao. Mitgl. d. Bayer. Ak. d. Wiss. (s. ADB 36; Leesch, Archivare);
    1836 Regina, T d. N. N. Kurz, Apotheker in Lohr/Main;
    2 S, 6 T; N Karl S. (s. 2).

  • Biographie

    S. besuchte die Schule in Neuburg/Donau und legte am Gymnasium in Würzburg das Abitur ab. Anschließend studierte er 1823–26 an der Staatlichen Ausbildungsanstalt für den höheren Forstdienst in Aschaffenburg und legte nach einem Praktikum in Hain (Spessart) 1829 die forstliche Staatsprüfung (Staatsexamen) ab. Nach Verwendung als Forstgehilfe in den Forstämtern Neustadt/Saale und Eltmann (am Steigerwald), kam er 1832 als Forstamts-Aktuar zum Forstamt Großmannsdorf (bei Würzburg). 1833 wurde S. zu Forsteinrichtungsarbeiten (Betriebsregelung) an das Forstamt Sailauf im Spessart versetzt. 1836 Revierförster in Waldaschaff (bei Aschaffenburg), erfolgte 1841 die Beförderung zum Forstkommissar und die Versetzung an die Regierung in Würzburg. Nach kurzer Tätigkeit als Forstmeister am Forstamt Hammelburg 1847 wurde S. 1848 als Nachfolger von Sebastian Mantel (1792–1860) zum Professor der Forstwissenschaft und Direktor der Forstschule bzw. Forstakademie Aschaffenburg berufen, die er bis zu seinem Ruhestand 1876 leitete (Reg.rat 1864, Oberforstrat 1873).

    Zu Beginn seiner Laufbahn machte sich S. bei der Einrichtung der wertvollen Laub- und Mischwälder des Spessarts (Forsttaxation, Erfassung d. Waldzustandes u. d. Bestockung, Planung d. folgenden Forsteinrichtungszeitraums) verdient. 1849 veröffentlichte er sein wegweisendes Fachbuch „Anleitung zum Waldbau“ (⁴1870). Dieses Werk basiert auf den Lehren seiner Vorgänger Georg Ludwig Hartig (1764–1837) und Friedrich Ludwig v. Witzleben (1755–1830) und nimmt zur Durchforstungsfrage eine vermittelnde Stellung ein. S. verbesserte das Schirmschlagverfahren zur Waldverjüngung durch stärkere Berücksichtigung der Standorts- und Bestandsverhältnisse sowie der klimatischen und bodenkundlichen Gegebenheiten des süddt. Raumes. Unter seiner Leitung wurde 1848 der gesamte forsttechnische Unterricht für Bayern in Aschaffenburg zusammengefaßt. Die seit 1858 als „Zentralforstlehranstalt“ bekannte Schule wurde auch von zahlreichen Ausländern, u. a. aus Griechenland und Rumänien, besucht. Für Anwärter des höheren Dienstes wurde seit 1858 ein zusätzliches Universitätsstudium verlangt. S. blieb dagegen ein Verfechter der eigenständigen Fachhochschule (wie auch im damaligen Preußen); dennoch wurde 1911 das Forststudium von Aschaffenburg an die Univ. München verlegt. S. war Zeit seines Lebens ein entschiedener Gegner der Bodenreinertragslehre, da diese u. a. zu Reinbeständen von Nadelbäumen führe, weshalb ihm von seinen zahlreichen Gegnern „Unverständnis der Forstwissenschaft und deren Fundamentalfragen“ (Richard Heß, 1885) vorgeworfen wurde. Seine damalige Einstellung wird heute dagegen als besonders fortschrittlich bewertet.

  • Auszeichnungen

    A Verdienstkreuz d. sachsen-ernestin. Hausordens (1853);
    bayer. Verdienstorden v. Hl. Michaels;
    Mitgl. d. Ges. d. Ärzte u. Naturforscher d. Fst. Moldau, d. bad. Forstver. u. d. galiz. Landwirtschaftsges;
    Dr. oec. publ. h. c. (Würzburg).

  • Literatur

    A. Bemhardt, Gesch. d. Waldeigenthums, d. Waldwirtsch. u. Forstwiss. in Dtld., Bd. 3, 1875, S. 241 u. 367;
    ders., Chronik d. Dt. Forstwesens 1877, S. 8;
    A. Ganghofer, Das Forstl. Versuchswesen, Bd. 2, 1884, S. 215;
    H. Fürst, Chronik d. Kgl. Bayer. Forstlehranstalt Aschaffenburg f. d. J. 1844–94, 1894, S. 55, 60;
    K. Mantel, Dt. forstl. Bibliogr. 1560–1965, T. 1, 1967, S. 322;
    ders., Wald u. Forst in d. Gesch., 1990, S. 363;
    K. Hasel, Forstgesch., 1985, S. 245;
    R. Heß, Lb. hervorragender Forstmänner, 1885;
    Bayer. Biogr. Enz.;
    Qu Stadt- u. Stiftsarchiv Aschaffenburg;
    Bayer. HStA.

  • Autor/in

    Rudolf Rösler
  • Zitierweise

    Rösler, Rudolf, "Stumpf, Joseph Karl Ritter von" in: Neue Deutsche Biographie 25 (2013), S. 647-648 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd121236102.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA