Eichwald, Karl Eduard von
- Lebensdaten
- 1795 – 1876
- Geburtsort
- Jelgava
- Sterbeort
- Sankt Petersburg
- Beruf/Funktion
- Naturforscher ; Paläontologe ; Naturwissenschaftler ; Zoologe
- Konfession
- keine Angabe
- Normdaten
- GND: 116418273 | OGND | VIAF: 79147919
- Namensvarianten
-
- Eichwald, Karl Eduard von
- Eichwald, Eduard von
- Aixvaldi, Eduard
- D'Eichwald, Edouard
- Eichvaldas, Karlas Eduardas
- Eichwald, Carl Eduard von
- Eichwald, E. von
- Eichwald, Edouard d'
- Eichwald, Eduard
- Eichwald, Eduard Iwanowitsch
- Eichwald, Eduardus
- Eichwald, Edward
- Eichwald, Johann Karl Eduard
- Eichwald, Karl Eduard
- Eichwald, Karol Edward
- Eichwaldus, Eduard
- Eichwaldus, Eduardus
- Ėjchval'd, Karl Ėduard
- Ėjchvalʹd, Ė. I.
- Von Eichwald, Carl Eduard
- Von Eichwald, Eduard
- აიხვალდი, ედუარდ
- Eichvaldas, Carlas Eduardas
- Eichwald, Johann Carl Eduard
- Eichwald, Carl Eduard
- Eichwald, Carol Edward
- Ėjchval'd, Carl Ėduard
- Von Eichwald, Karl Eduard
- mehr
Biografische Lexika/Biogramme
- * BBLD - Baltisches biografisches Lexikon digital [2012-]
- * Wissenschaftsbeziehungen im 19. Jahrhundert zwischen Deutschland und Russland auf den Gebieten Chemie, Pharmazie und Medizin [2007-]
- Biographien der Entomologen der Welt (SDEI) [1974-]
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [1959] Autor/in: Dolezal, Helmut (1959)
Quellen(nachweise)
- * Kalliope-Verbund
- Archivportal-D
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Mitglieder der Leopoldina [2006-]
- * Wissenschaftsbeziehungen im 19. Jahrhundert zwischen Deutschland und Russland auf den Gebieten Chemie, Pharmazie und Medizin [2007-]
- * Erik-Amburger-Datenbank Ausländer im vorrevolutionären Russland [1993-]
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Index Theologicus (IxTheo)
- Biodiversity Heritage Library (BHL)
Objekt/Werk(nachweise)
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Genealogie
V Joh. Christian (1753–1816), Lehrer der neuen Sprachen u. der Naturgeschichte, Schusterssohn aus Hamburg;
M Charl. Elis. Louis, Perückenmacherstochter;
⚭ Kasan 1825 Sophie, T des →Joh. Karl v. Fincke (1775–1816 oder 1817), Prof. des Naturrechts in Kasan;
K, u. a. →Eduard Gg. (1838–89), Arzt in Petersburg, Gründer eines Inst. z. Fortbildung praktischer Ärzte, Prof. an der med.-chirurgischen Ak. u. Vf. einer Allgeimen Therapie in russischer Sprache (⁵1892) (s. BLÄ II u. ErgänzungsBd., CSP 7 u. 14). -
Biographie
E. studierte ab 1814 in Berlin Medizin und Naturwissenschaften und promovierte nach einer Reise durch Deutschland, die Schweiz, Frankreich und England 1819 in Wilna zum Dr. med. Nach vorübergehender Tätigkeit als Landarzt in Kurland habilitierte er sich 1821 für Zoologie in Dorpat, las hier auch über Geologie und erstmals für Rußland über Paläontologie. 1823 wurde er Professor der Zoologie und der Geburtshilfe in Kasan, lehrte ab 1827 als Professor an der Universität Wilna beziehungsweise an der 1831 an ihrer Stelle errichteten medico-chirurgischen Akademie. 1838-51 war er als Professor und Sekretär an der Medizinisch-chirurgischen Akademie in Petersburg tätig, der er auch seine eigenen umfangreichen Sammlungen als Grundstock für das von ihm begründete zoologische und paläontologische Museum überließ. Daneben unterrichtete er auch Paläontologie am Petersburger Berg-Institut 1839-55 und an der Hauptingenieursschule Mineralogie und Geologie. – E. ist einer der deutschen Gelehrten, die in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts entscheidenden Anteil am Auf- und Ausbau der Naturwissenschaften und ihrer Institutionen in Rußland hatten. Als Ergebnis vieler Reisen innerhalb Rußlands, mit denen er wesentlich zur naturwissenschaftlichen Erschließung des Landes beitrug, verfaßte er auch botanische, ethnographische und archäologische Arbeiten und unternahm den Versuch, bei Herodot und Strabo genannte Tiere, Pflanzen, Minerale und Ortsangaben zu identifizieren. In seinem zoologischen System war er bestrebt, phylogenetische Zusammenhänge heranzuziehen. Für die russische Geologie, die er durch verschiedene Spezialarbeiten bereicherte, wie auch für die Mineralogie schuf er die ersten vollständigen Handbücher in russischer Sprache. Das größte Verdienst erwarb er sich um die russische Paläontologie, als deren Begründer er bezeichnet werden kann. Auf seine Anregung hin wurden Fischzuchtteiche angelegt und bisher der Öffentlichkeit verschlossene Gärten geöffnet und neue geschaffen.
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Werke
u. a. Zoologia specialis quam expositis animalibus tum vivis, tum fossilibus potissimum Rossiae in universum et Poloniae in specie, 3 Bde., Wilna 1829-31; Naturhist. Skizze v. Lithauen, Volhynien u. Podolien, in geognost.-mineralog., botan. u. zoolog. Hinsicht, ebd. 1830;
Reise auf d. Casp. Meere u. in d. Caucasus, 2 Bde., 1834-38;
Sur le Système silurien de l'Esthonie, St. Petersburg 1840, dt. ebd. 1841;
Fauna caspico-caucasica, ebd. 1841;
Oriktognosija preimuščestvenno v otnošenii k Rossii, ebd. 1844;
Geognosija preimuščestvenno v otnošenii k Rossii, ebd. 1846;
Lethaea rossica ou Paléontologie de la Russie, Stuttgart 1853-68 (ein T. auch russ.:
Paleontologija Rossii, St. Petersburg|1854-61); weitere W s.
L. Agassiz, Bibliographie zoologiae et geologiae II, London 1850;
CSP 2, 7, 14;
St. Kośmiński, Slownik lekarzów polskich, Warschau 1888. -
Literatur
E. v. Lindemann, Das 50j. Doktorjubiläum E. v. E.s, in: Verhh. d. russ.-kaiserl. mineralog. Ges. zu St. Petersburg, 2. Serie, 5. Bd., St. Petersburg 1870, S. 235 u. 278-358 (W, P, in dt. Sprache); A. Stuckenberg, in: Protokolle d. naturforsch. Ges. d. Univ. Kasan, Jg. 1899/1900, Kasan 1901, Beil.Nr. 183, S. 1-5 (W);
G. V. Levickij, Biografi-českij Slovar' professorov i prepodavatelej imp. Jur'evskago Universiteta, 1. Bd., Dorpat 1902, S. 262-66 (W);
J. F. v. Recke u. K. E. Napiersky, Allg. Schriftst, u. Gel.-Lex. d. Provinzen Livland, Esthland u. Kurland I, Mitau 1827, S. 483 f., II, ebd. 1829, S. 602 f., Nachtrr. u. Fortss. bearb. v. Th. Beise, I, ebd. 1859, S. 160-66 (W);
Pogg. I u. III;
BLÄ; B. E. Rajkov, Russkie biologi-evoljucionisty do Darvina II, Moskau-Leningrad 1951, S. 321-89 (L, P). -
Autor/in
Helmut Dolezal -
Zitierweise
Dolezal, Helmut, "Eichwald, Karl Eduard von" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 387-388 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116418273.html#ndbcontent