Lebensdaten
1795 – 1876
Geburtsort
Jelgava
Sterbeort
Sankt Petersburg
Beruf/Funktion
Naturforscher ; Paläontologe ; Naturwissenschaftler ; Zoologe
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 116418273 | OGND | VIAF: 79147919
Namensvarianten
  • Eichwald, Karl Eduard von
  • Eichwald, Eduard von
  • Aixvaldi, Eduard
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Eichwald, Karl Eduard von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116418273.html [13.10.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Christian (1753–1816), Lehrer der neuen Sprachen u. der Naturgeschichte, Schusterssohn aus Hamburg;
    M Charl. Elis. Louis, Perückenmacherstochter;
    Kasan 1825 Sophie, T des Joh. Karl v. Fincke (1775–1816 oder 1817), Prof. des Naturrechts in Kasan;
    K, u. a. Eduard Gg. (1838–89), Arzt in Petersburg, Gründer eines Inst. z. Fortbildung praktischer Ärzte, Prof. an der med.-chirurgischen Ak. u. Vf. einer Allgeimen Therapie in russischer Sprache (⁵1892) (s. BLÄ II u. ErgänzungsBd., CSP 7 u. 14).

  • Biographie

    E. studierte ab 1814 in Berlin Medizin und Naturwissenschaften und promovierte nach einer Reise durch Deutschland, die Schweiz, Frankreich und England 1819 in Wilna zum Dr. med. Nach vorübergehender Tätigkeit als Landarzt in Kurland habilitierte er sich 1821 für Zoologie in Dorpat, las hier auch über Geologie und erstmals für Rußland über Paläontologie. 1823 wurde er Professor der Zoologie und der Geburtshilfe in Kasan, lehrte ab 1827 als Professor an der Universität Wilna beziehungsweise an der 1831 an ihrer Stelle errichteten medico-chirurgischen Akademie. 1838-51 war er als Professor und Sekretär an der Medizinisch-chirurgischen Akademie in Petersburg tätig, der er auch seine eigenen umfangreichen Sammlungen als Grundstock für das von ihm begründete zoologische und paläontologische Museum überließ. Daneben unterrichtete er auch Paläontologie am Petersburger Berg-Institut 1839-55 und an der Hauptingenieursschule Mineralogie und Geologie. – E. ist einer der deutschen Gelehrten, die in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts entscheidenden Anteil am Auf- und Ausbau der Naturwissenschaften und ihrer Institutionen in Rußland hatten. Als Ergebnis vieler Reisen innerhalb Rußlands, mit denen er wesentlich zur naturwissenschaftlichen Erschließung des Landes beitrug, verfaßte er auch botanische, ethnographische und archäologische Arbeiten und unternahm den Versuch, bei Herodot und Strabo genannte Tiere, Pflanzen, Minerale und Ortsangaben zu identifizieren. In seinem zoologischen System war er bestrebt, phylogenetische Zusammenhänge heranzuziehen. Für die russische Geologie, die er durch verschiedene Spezialarbeiten bereicherte, wie auch für die Mineralogie schuf er die ersten vollständigen Handbücher in russischer Sprache. Das größte Verdienst erwarb er sich um die russische Paläontologie, als deren Begründer er bezeichnet werden kann. Auf seine Anregung hin wurden Fischzuchtteiche angelegt und bisher der Öffentlichkeit verschlossene Gärten geöffnet und neue geschaffen.

  • Werke

    u. a. Zoologia specialis quam expositis animalibus tum vivis, tum fossilibus potissimum Rossiae in universum et Poloniae in specie, 3 Bde., Wilna 1829-31; Naturhist. Skizze v. Lithauen, Volhynien u. Podolien, in geognost.-mineralog., botan. u. zoolog. Hinsicht, ebd. 1830;
    Reise auf d. Casp. Meere u. in d. Caucasus, 2 Bde., 1834-38;
    Sur le Système silurien de l'Esthonie, St. Petersburg 1840, dt. ebd. 1841;
    Fauna caspico-caucasica, ebd. 1841;
    Oriktognosija preimuščestvenno v otnošenii k Rossii, ebd. 1844;
    Geognosija preimuščestvenno v otnošenii k Rossii, ebd. 1846;
    Lethaea rossica ou Paléontologie de la Russie, Stuttgart 1853-68 (ein T. auch russ.:
    Paleontologija Rossii, St. Petersburg|1854-61); weitere W s.
    L. Agassiz, Bibliographie zoologiae et geologiae II, London 1850;
    CSP 2, 7, 14;
    St. Kośmiński, Slownik lekarzów polskich, Warschau 1888.

  • Literatur

    E. v. Lindemann, Das 50j. Doktorjubiläum E. v. E.s, in: Verhh. d. russ.-kaiserl. mineralog. Ges. zu St. Petersburg, 2. Serie, 5. Bd., St. Petersburg 1870, S. 235 u. 278-358 (W, P, in dt. Sprache); A. Stuckenberg, in: Protokolle d. naturforsch. Ges. d. Univ. Kasan, Jg. 1899/1900, Kasan 1901, Beil.Nr. 183, S. 1-5 (W);
    G. V. Levickij, Biografi-českij Slovar' professorov i prepodavatelej imp. Jur'evskago Universiteta, 1. Bd., Dorpat 1902, S. 262-66 (W);
    J. F. v. Recke u. K. E. Napiersky, Allg. Schriftst, u. Gel.-Lex. d. Provinzen Livland, Esthland u. Kurland I, Mitau 1827, S. 483 f., II, ebd. 1829, S. 602 f., Nachtrr. u. Fortss. bearb. v. Th. Beise, I, ebd. 1859, S. 160-66 (W);
    Pogg. I u. III;
    BLÄ; B. E. Rajkov, Russkie biologi-evoljucionisty do Darvina II, Moskau-Leningrad 1951, S. 321-89 (L, P).

  • Autor/in

    Helmut Dolezal
  • Zitierweise

    Dolezal, Helmut, "Eichwald, Karl Eduard von" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 387-388 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116418273.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA