Lebensdaten
1898 – 1982
Geburtsort
Mödling bei Wien
Sterbeort
Hamburg
Beruf/Funktion
Historiker ; Archivar ; Hochschullehrer
Konfession
römisch-katholisch,seit 1927 evangelisch-lutherisch
Normdaten
GND: 118516205 | OGND | VIAF: 68945145
Namensvarianten
  • Brunner, Otto Heinrich
  • Brunner, Otto
  • Brunner, Otto Heinrich

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Brunner, Otto, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118516205.html [28.03.2024].

CC0

  • Otto Brunner war ein österreichisch-deutscher Historiker mit zeitlichen Forschungsschwerpunkten im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit. Als prominenter Vertreter einer landes- und volksgeschichtlich begründeten Verfassungsgeschichtsschreibung in den 1930er und 1940er Jahren trug er nach 1945 maßgeblich zur Formierung der Sozial- und Strukturgeschichtsschreibung bei. Methodologisch bedeutsam wurde seine Begründung der geschichtswissenschaftlichen Begriffsgeschichte.

    Lebensdaten

    Geboren am 21. April 1898 in Mödling bei Wien
    Gestorben am 12. Juni 1982 in Hamburg
    Grabstätte Friedhof (Grabstätte aufgelassen) in Hamburg-Blankenese
    Konfession römisch-katholisch; seit 1927 evangelisch-lutherisch
    Otto Brunner, Österreichische Nationalbibliothek (InC)
    Otto Brunner, Österreichische Nationalbibliothek (InC)
  • Lebenslauf

    21. April 1898 - Mödling bei Wien

    1904 - 1908 - Langenlois (Niederösterreich)

    Schulbesuch

    Volksschule

    1908 - 29.4.1916 - 1908/09 Wien-Währing; 1909–1914 Iglau (Jihlava); 1914–1916 Brünn (Brno) (beides Mähren, heute Tschechien)

    Schulbesuch (Abschluss: bescheinigte Matura)

    Gymnasium; Gymnasium; Erstes deutsches Gymnasium

    11.5.1916 - 18.11.1918 - Isonzo-Front (Italien)

    Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger; anschließend Kriegsdienst (zuletzt Leutnant der Reserve)

    Streitkräfte von Österreich-Ungarn, Schützenregiment Nr. 21

    1918 - 1922 - Wien

    Studium der Geschichte und Geografie

    Universität

    21.7.1921 - Juli 1923 - Wien

    33. Institutskurs; Belegung von Vorlesungen über Deutsche Rechtsgeschichte, Staatslehre und Gesellschaftslehre

    Österreichisches Institut für Geschichtsforschung (ÖIG); Staatswissenschaftliche Fakultät der Universität

    1923 - Wien

    Promotion (Dr. phil.)

    Universität

    1.9.1923 - 1926 - Wien

    Volontär

    Haus-, Hof- und Staatsarchiv

    28.10.1926 - 30.9.1931 - Wien

    Unterstaatsarchivar

    Haus-, Hof- und Staatsarchiv

    1929 - Wien

    Habilitation für mittelalterliche und österreichische Geschichte

    Universität

    Oktober 1931 - Wien

    außerordentlicher Professor für mittelalterliche und österreichische Geschichte

    Universität

    1939 - 1944 - Wien

    Leiter

    Südostdeutsche Forschungsgemeinschaft

    1940 - Wien

    Kommissarischer Leiter; seit 13. April 1942 Leiter

    ÖIG (seit 1942 Institut für Geschichtsforschung und Archivwissenschaft)

    1.6.1941 - Wien

    ordentlicher Professor für mittlere und neuere Geschichte

    Universität

    13.4.1942 - 21.6.1944 - Tulln an der Donau (Niederösterreich); Langenlebarn bei Tulln

    Kriegsdienst als Offizier

    Deutsche Wehrmacht (Luftwaffe)

    18.2.1944 - 1945

    Mitglied (rückwirkend zum 1.1.1941)

    NSDAP

    August 1945 - Wien

    Suspendierung vom Lehramt

    Universität

    1946 - 1947 - Wien

    Entnazifizierungsverfahren; Einstufung als politisch minderbelastet (Erlass des Bundeskanzleramts)

    Sonderkommission des österreichischen Unterrichtsministeriums

    1949 - 1952 - Wien

    Pensionierung auf eigenen Wunsch; Privatgelehrter

    Universität

    1952 - 1952 - Köln

    Gastprofessor

    Universität

    1.4.1954 - 1967 - Hamburg

    ordentlicher Professor für mittlere und neuere Geschichte (Dekan 1957/58)

    Universität

    1959 - 1960 - Hamburg

    Rektor

    Universität

    12. Juni 1982 - Hamburg
  • Genealogie

    Vater Heinrich Brunner 17.5.1868-7.7.1900 Dr. iur.; Jurist; Bezirksrichter in Laa an der Thaya, seit 1899 in Scheibbs (beides Niederösterreich)
    Mutter Flora Eder, geb. Birringer, verw. Brunner 24.11.1876–1963 in 2. Ehe 1909 verh. mit Josef Eder (gest. 1930), Berufsoffizier
    Großvater mütterlicherseits Leopold Birringer 24.6.1836–1919 Weingutbesitzer in Langenlois (Niederösterreich)
    Großmutter mütterlicherseits Anna Maria Birringer, geb. Siller 17.2.1854–1937 Tochter des Ignaz Siller (geb. 23.1.1821), und der Johanna Siller, geb. Kirchberger (15.1.1832–1911)
    Bruder Heinz Brunner 1900–1990 Lehrer
    Halbschwester Flora Eder geb. 1910
    Heirat 24.2.1927 in Wien
    Ehefrau Stephanie Brunner, geb. Staudinger 22.9.1897–13.12.1985 Dr. phil.; Geografin; Lehrerin
    Schwiegervater Friedrich Franz Anton Staudinger 7.6.1866–6.3.1905 Dr. iur.; Staatsanwaltsubstitut
    Schwiegermutter Stephanie Staudinger, geb. Dukat 28.4.1874–1943
    Tochter Hedwig Dorothea Brunner geb. 15.12.1940 Dr. rer. nat.; Professorin (em.) für Botanik und Gewebekultur
    Tochter Brigitta Sophie Wulf , geb. Brunner geb. 12.5.1942 Oberstudienrätin i. R.
    Diese Grafik wurde automatisch erzeugt und bietet nur einen Ausschnitt der Angaben zur Genealogie.

    Brunner, Otto (1898 – 1982)

    • Vater

      Heinrich Brunner

      17.5.1868-7.7.1900

      Dr. iur.; Jurist; Bezirksrichter in Laa an der Thaya, seit 1899 in Scheibbs (beides Niederösterreich)

    • Mutter

      Flora Eder,

      24.11.1876–1963

      in 2.·Ehe 1909 verh. mit Josef Eder (gest. 1930), Berufsoffizier

      • Großvater mütterlicherseits

        Leopold Birringer

        24.6.1836–1919

        Weingutbesitzer in Langenlois (Niederösterreich)

      • Großmutter mütterlicherseits

        Anna Maria Birringer

        17.2.1854–1937

        Tochter des Ignaz Siller (geb. 23.1.1821), und der Johanna Siller, geb. Kirchberger (15.1.1832–1911)

    • Bruder

      Heinz Brunner

      1900–1990

      Lehrer

    • Heirat

      in

      Wien

      • Ehefrau

        Stephanie Brunner

        22.9.1897–13.12.1985

        Dr. phil.; Geografin; Lehrerin

  • Biografie

    Kindheit, Schulzeit, Militärdienst

    Nach dem Tod des Vaters 1900 übersiedelte Brunners Mutter mit ihren beiden Söhnen zu ihren Eltern nach Langenlois (Niederösterreich), wo Brunner seine ersten Schuljahre verbrachte. 1908/09 besuchte er das Gymnasium in Wien-Währing, nach der Wiedervermählung seiner Mutter und der Versetzung seines Stiefvaters Gymnasien in Iglau (Jihlava) und Brünn (Brno) (beides Mähren, heute Tschechien). Im Anschluss an die Matura 1916 absolvierte Brunner den einjährig-freiwilligen Militärdienst im Schützenregiment Nr. 21 der Habsburger Armee, mit dem er 1917/18 an der italienischen Isonzo-Front am Ersten Weltkrieg teilnahm.

    Studium und Archivar

    Im Rang eines Leutnants der Reserve im Oktober 1918 in St. Pölten entlassen, nahm Brunner zum Wintersemester 1918/19 an der Universität Wien das Studium der Geschichte und Geografie auf, das er 1922 abschloss. Daneben absolvierte er von 1921 bis 1923 den 33. Vorbereitungskurs am Österreichischen Institut für Geschichtsforschung (ÖIG), wo er 1923 mit der von Oswald Redlich (1858–1944) und Alfons Dopsch (1868–1953) begutachteten Dissertation „Österreich und die Walachei während des Türkenkrieges von 1683–1699“ zum Dr. phil. promoviert wurde. Anschließend arbeitete Brunner als unbezahlter Volontär, seit 1926 als beamteter Unterstaatssekretär am Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchiv.

    Akademische Karriere

    1929 habilitierte sich Brunner mit der Arbeit „Die Finanzen der Stadt Wien von den Anfängen bis ins 16. Jahrhundert“ an der Universität Wien und war hier als Privatdozent, seit 1931 als außerordentlicher Professor und seit 1941 als ordentlicher Professor für mittelalterliche und österreichische Geschichte tätig. 1931 wurde er Mitglied des ÖIG, dessen Leitung Brunner 1940 kommissarisch, 1942 offiziell übernahm. Von April 1942 bis Juni 1944 war Brunner, dessen Aufnahme in die NSDAP im Februar 1944 rückwirkend zum 1. Januar 1941 erfolgte, zum Kriegsdienst bei der Luftwaffe in Tulln an der Donau (Niederösterreich) abkommandiert. Seine wissenschaftliche Arbeit kam in dieser Zeit weitgehend zum Erliegen. Das an eine größere Leserschaft gerichtete Buch „Der Schicksalsweg des deutschen Volkes“, in dem Brunner seine an der Leitidee von „Volk und Reich“ orientiert deutsche Geschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart darlegte, gelangte aufgrund der Kriegswirren 1944/45 nicht mehr zum Druck.

    Nach Kriegsende wurde Brunner wegen seiner Mitgliedschaft in der NSDAP von seiner Professur suspendiert und 1949 auf eigenen Wunsch pensioniert. Nach Jahren der Existenz als Privatgelehrter übernahm er, im Entnazifizierungsverfahren 1946/47 als „minderbelastet“ eingestuft, 1952 eine Gastprofessur an der Universität Köln, bevor er 1954 in der Nachfolge Hermann Aubins (1885–1969) als ordentlicher Professor für mittlere und neuere Geschichte an die Universität Hamburg berufen wurde (Dekan 1957/58, Rektor 1959/60, Emeritierung 1966).

    Werk und Wirkung

    Brunners in mehrere Sprachen übersetztes, wiederholt aufgelegtes wissenschaftliches Werk umfasst ein weites Spektrum von Forschungsfeldern, das von anfänglichen wirtschafts- und finanzgeschichtlichen Studien im Rahmen der Stadtgeschichtsforschung bis zur Mitbegründung der modernen Sozialgeschichte reicht. In seinem zweiten Hauptwerk „Land und Herrschaft. Grundfragen der territorialen Verfassungsgeschichte Südostdeutschlands im Mittelalter“ (1939) begründete Brunner sein methodisches Postulat, vormoderne Struktur- und Geschehenszusammenhänge nicht mit modernen Begriffen, sondern unter Rückgriff auf die Sprache der Quellen zu beschreiben. Das Buch wurde rasch nach Erscheinen zu einem der meist diskutierten Werke zur mittelalterlichen Geschichte und löste eine bis heute andauernde Debatte aus, in der neben fachlichen Einzelaspekten wie dem neuartigen Begriff des „Landes“ völkisch-nationalsozialistische Theoreme Brunners in die Kritik gerieten, von denen er sich in der vierten Auflage des Buchs 1959 explizit distanzierte. Sein in Auseinandersetzung mit den Schriften Hans Freyers (1887–1969) und Carl Schmitts (1888–1985) gewonnener Blick auf die Historizität politisch-sozialer Kategorien gab wegweisende Impulse für die sozial- und geschichtswissenschaftliche Begriffsgeschichte.

    In seinem dritten Hauptwerk, „Adeliges Landleben und europäischer Geist“ (1949), vollzog Brunner die Abkehr von seinem früher vertretenen völkischen Germanozentrismus und eröffnete mit seinem „Alteuropa“-Konzept („von Homer bis Goethe“) einen neuen Denkhorizont post-totalitärer Traditionsvergewisserung. 1957 zählte Brunner mit Werner Conze (1910–1986) zu den Gründern des Arbeitskreises für moderne Sozialgeschichte in Heidelberg, aus dessen Wirken das epochale begriffsgeschichtliche Nachschlagewerk „Geschichtliche Grundbegriffe. Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland (8 Bde., 1972–1997), hervorging, das Brunner mit Conze und Reinhart Koselleck (1923–2006) herausgab.

    Mit seinen methodischen Anregungen, von denen viele in den „Vorträgen und Aufsätzen“ enthalten sind, die u. d. T. „Neue Wege der Sozialgeschichte“ (1956, 31980) erschienen, sowie als Mitherausgeber der renommierten „Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte“ (1968–1979) und Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Vereinigungen reichte Brunners intellektueller Einfluss nach 1945 über die Geschichtswissenschaft hinaus in die Wirtschaftsgeschichte, die Politik- und Sozialwissenschaften sowie die Rechtswissenschaft. Brunner wird daher zu den einflussreichsten deutschsprachigen Historikern des 20. Jahrhunderts gerechnet.

  • Auszeichnungen

    1919 Mitglied im Akademischen Verein deutscher Historiker, Wien
    1919 Mitglied im Verein für Geschichte der Stadt Wien
    1919 Mitglied im Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien
    1927 Mitglied im Verband deutscher Historiker
    1938 ? Mitglied der Deutschen Akademie, München
    1939 korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien (wirkliches Mitglied seit 20.7.1944, korrespondierendes Mitglied seit 1954)
    1941 Verdunpreis, verliehen vom Reichsministerium für für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung
    1942 Treudienst-Ehrenzeichen
    1953 Mitglied der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München (P) (weiterführende Informationen)
    1953 Mitglied der Ranke-Gesellschaft, Hamburg
    1954 Mitglied des Stiftungsrats des Südost-Instituts, München
    1955 ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz
    1955 Mitglied der Joachim Jungius-Gesellschaft der Wissenschaften, Hamburg (Präsident 1958–1960)
    1956 Mitglied im 1949 neu gegründeten Verband deutscher Historiker
    1957 Mitglied im Verein für Hamburgische Geschichte
    1957 Mitglied der Südostdeutschen Historischen Kommission, Tübingen
    1959–1972 Mitglied der Zentraldirektion der Monumenta Germaniae Historica, München (als Vertreter der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz)
    1960 Ehrenmitglied der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde
    1961–1967 Mitglied des Senats, Kuratoriums und Hauptausschusses der Deutschen Forschungsgemeinschaft
    1963 Dr. sc. pol. h. c., Universität Münster
    1963 Mitglied der Historischen Kommission des Landes Niedersachsen, Hannover
    1964 Ehrenmitglied des Vereins für Landeskunde Niederösterreichs
    1967 Lappenberg-Medaille des Vereins für Hamburgische Geschichte
    1968 Dr. iur. h. c., Universität Heidelberg
    1975 Großer Kulturpreis des Landes Niederösterreich
    1978 Theodor-Georg-von-Karajan-Medaille des Vereins für Geschichte der Stadt Wien
  • Quellen

    Nachlass:

    Staatsarchiv Hamburg, Teilnachlaß 622-2/9: Otto Brunner. (weiterführende Informationen)

    Weitere Archivmaterialien:

    Universitätsarchiv Wien. (Personalakte)

    Institut für Österreichische Geschichtsforschung, Wien. (Personalakte)

    Österreichisches Staatsarchiv / Archiv der Republik, Wien. (Gauakt Otto Brunner)

    Wiener Stadt- und Landesarchiv, Magistratsakten Otto Brunner.

    Bundesarchiv, Berlin-Lichterfelde, Parteikanzlei, Sign.: R 9 361-II / 124 133.

  • Werke

    Österreich und die Walachei während des Türkenkrieges von 1683–1699, 1922, überarb. Publikation in: Mitteilungen des Österreichischen Instituts für Geschichtsforschung 44 (1930), S. 265–323. (Diss. phil.)

    Die Finanzen der Stadt Wien von den Anfängen bis ins 16. Jahrhundert, 1929. (Habilitationsschrift)

    Land und Herrschaft. Grundfragen der territorialen Verfassungsgeschichte Südostdeutschlands im Mittelalter, 1939, 3. erg. Aufl. 1943, 4. veränderte Aufl. u. d. T. Land und Herrschaft. Grundfragen der territorialen Verfassungsgeschichte Österreichs im Mittelalter, 101995, ital. 1983, engl. 1992.

    Volkstum im Südosten, 2 Bde., 1940/41. (Hg.)

    Hermann Aubin/Otto Brunner/Wolfgang Kohte/Johannes Papritz (Hg.), Deutsche Ostforschung. Ergebnisse und Aufgaben seit dem 1. Weltkrieg, 2 Bde., 1942/43. (Festschrift für Albert Brackmann)

    Krems und Stein. Festschrift zum 950-jährigen Stadtjubiläum, hg. v. d. Stadtgemeinde Krems a. d. Donau unter Schriftleitung von Otto Brunner, 1948.

    Adeliges Landleben und europäischer Geist. Leben und Werk Wolf Helmhards von Hohberg 1612–1688, 1949, ital. 1972 u. 1982.

    Die Rechtsquellen der Städte Krems und Stein, 1953. (Hg.)

    Neue Wege der Sozialgeschichte. Vorträge und Aufsätze, 1956, 31980, ital. 1970 u. 2000, japan. 1974, span. 1976.

    „Feudalismus“. Ein Beitrag zur Begriffsgeschichte, 1959.

    Otto Brunner/Dietrich Gerhard (Hg.), Europa und Übersee. Festschrift für Egmont Zechlin. 1962.

    Otto Brunner/Hermann Kellenbenz/Erich Maschke/Wolfgang Zorn (Hg.), Festschrift Hermann Aubin zum 80. Geburtstag, 2 Bde., 1965.

    Otto Brunner/Werner Conze/Reinhart Koselleck (Hg.), Geschichtliche Grundbegriffe. Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland, 8 Bde., 1972–1997.

    Sozialgeschichte Europas im Mittelalter, 1978, 21984, ital. 1980, 1988, 1992 u. 1998, span. 1991, finn. 1992, japan. 2013.

    Mitherausgeberschaften von Peridioka und Reihen:

    Mitteilungen des Österreichischen Instituts für Geschichtsforschung (seit 55. Bd.: Mitteilungen des Instituts für Geschichtsforschung und Archivwissenschaft in Wien) 46–55 (1932–1944).

    Südost-Forschungen. Internationale Zeitschrift für Geschichte, Kultur und Landeskunde Südosteuropas 11–41 (1952–1982).

    Das Historisch-politische Buch. Ein Wegweiser durch das Schrifttum, Bd. 1–30, 1953–1982.

    Historische Forschungen. Im Auftrag der Historischen Kommission der Akademie der Wissenschaften und der Literatur hg. v. Otto Brunner/Peter Rassow/Joseph Vogt, 6 Bde., 1957–1972.

    Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 55–66 (1968–1979).

  • Literatur

    Monografien:

    Alteuropa und die moderne Gesellschaft. Festschrift für Otto Brunner, hg. v. Historischen Seminar der Universität Hamburg, 1963.

    Jörg Lippert (Red.), Zum Gedenken an Otto Brunner (1898–1982). Ansprachen auf der akademischen Gedenkfeier am 1. Dezember 1982, 1983.

    Gadi Algazi, Herrengewalt und Gewalt der Herren im späten Mittelalter. Herrschaft, Gegenseitigkeit und Sprachgebrauch, 1992.

    Isabella Consolati, Dominare tempi inquieti. Storia costituzionale, politica e tradizione europea in Otto Brunner, 2020.

    Aufsätze und Beiträge:

    Fernand Braudel, Sur une conception de l’Histoire sociale, in: Annales 14 (1959), S. 308–319, dt. Zum Begriff der Sozialgeschichte, in: ders., Schriften zur Geschichte, Bd. 1, 1992, S. 167–182.

    Otto Friedrich Winter, In memoriam Otto Brunner, in: Mitteilungen des österreichischen Staatsarchivs 36 (1983), S. 557–563.

    Robert Jütte, Zwischen Ständestaat und Austrofaschismus. Der Beitrag Otto Brunners zur Geschichtsschreibung, in: Tel Aviver Jahrbuch für Deutsche Geschichte 13 (1984), S. 237–62.

    Otto Gerhard Oexle, Sozialgeschichte – Begriffsgeschichte – Wissenschaftsgeschichte. Anmerkungen zum Werk Otto Brunners, in: Vierteljahrschrift für Wirtschafts- und Sozialgeschichte 71 (1984), S. 305–341.

    Annali dell’Istituto storico itali-germanico in Trento / Jahrbuch des italienisch-deutschen historischen Instituts in Trient 13 (1987), S. 9–205. (Otto Brunner-Tagung, 19.–21. März 1987)

    Max Weltin, Der Begriff des Landes bei Otto Brunner und seine Rezeption durch die verfassungsgeschichtliche Forschung, in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Germanistische Abteilung 107 (1990), S. 339–376.

    Víctor Alonso Troncoso, Otto Brunner, en español, y los estudios clásicos, in: Gerión. Revista de Historia Antigua 11 (1993), S. 1–36.

    James Van Horn Melton, From Folk History to Structural History. Otto Brunner (1889–1982) and the Radical-Conservative Roots of German Social History, in: Hartmut Lehmann/ders. (Hg.), Paths of Continuity. Central European Historiography from the 1930s to the 1950s, 1994, S. 263–292.

    Valentin Groebner, Außer Haus. Otto Brunner und die „alteuropäische Ökonomik“, in: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 46 (1995), S. 69–80.

    Helmut Quaritsch, Otto Brunner. Werk und Wirkungen, in: Herbert Haller (Hg.), Staat und Recht. Festschrift Günther Winkler, 1997, S. 825–853.

    Reinhard Blänkner, Von der „Staatsbildung“ zur „Volkwerdung“. Otto Brunners alteuropäischer Perspektivenwechsel der Verfassungsgeschichte im Kontext völkischen Geschichtsdenkens, in: Luise Schorn-Schütte (Hg.), Alteuropa oder Frühe Moderne. Deutungsmuster aus dem Krisenbewußtsein der Weimarer Republik für das 16.–18. Jahrhundert in Theologie, Rechts- und Geschichtswissenschaft, 1999, S. 87–135.

    Reinhard Blänkner, Nach der Volksgeschichte. Otto Brunners Konzept einer „europäischen Sozialgeschichte“, in: Manfred Hettling (Hg.), Volksgeschichten im Europa der Zwischenkriegszeit, 2004, S. 326–366.

    Manfred Stoy, Das Österreichische Institut für Geschichtsforschung 1929–1945, 2007.

    Inés Sanjurjo de Driollet, La Pionera obra a traves de sus comentaristas, in: Revista de Historia del Derecho 42 (2011), S. 155–170.

    Philip Hahn, Trends der deutschsprachigen historischen Forschung nach 1945. Vom „ganzen Haus“ zum „offenen Haus“, in: Joachim Eibach/Inken Schmidt-Voges (Hg.), Das Haus in der Geschichte Europas, 2015, S. 47–63.

    Sandro Chignola, Sulla critica delle fonti della storia costituzionale. Ancora su Otto Brunner, Reinhart Koselleck, la Begriffsgeschichte, in: Scienza e Politica. Per una Storia delle dottrine 28 (2016), S. 105–120.

    Hans-Henning Kortüm, Otto Brunner, in: Michael Fahlbusch/Ingo Haar/Alexander Pinwinkler (Hg.), Handbuch der völkischen Wissenschaften, Bd. 1, 22017, S. 93–109.

    Jürgen Dendorfer, Land und Herrschaft. Die „Neue Verfassungsgeschichte“ und ihre Wirkungen auf die Landesgeschichte im Süden Deutschlands, in: Christina Mochty-Weltin/Roman Zehetmayer (Hg.), Adel und Verfassung im hoch- und spätmittelalterlichen Reich. Die Vorträge der Tagung im Gedanken an Maximilian Weltin (23. und 24. Februar 2017), 2018, S. 30–55.

    Reinhard Blänkner, Otto Brunner (1898–1982). „Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“, in: Karel Hruza (Hg.), Österreichische Historiker. Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Bd. 3, 2019, S. 439–478.

    Reinhard Blänkner, Otto Brunner und Reinhart Koselleck. Sprache und politisch-soziale Ordnung, in: Manfred Hettling/Wolfgang Schieder (Hg.), Reinhart Koselleck als Historiker. Zu den Bedingungen möglicher Geschichten, 2021, S. 112–148.

    Reinhard Blänkner, Die Historizität des Staates, in: Walter Pauly/Klaus Ries (Hg.), Staat und Historie. Leitbilder und Fragestellungen deutscher Geschichtsschreibung vom Ende des 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts, 2021, S. 211–240.

  • Onlineressourcen

  • Autor/in

    Reinhard Blänkner (Frankfurt/Oder)

  • Zitierweise

    Blänkner, Reinhard, „Brunner, Otto“ in: NDB-online, veröffentlicht am 01.01.2024, URL: https://www.deutsche-biographie.de/118516205.html#dbocontent

    CC-BY-NC-SA