Dates of Life
1897 – 1971
Place of birth
Holzmaden (Kreis Kirchheim/Teck)
Place of death
Esslingen/Neckar
Occupation
Fabrikant
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 14076870X | OGND | VIAF: 107758390
Alternate Names
  • Stoll, Gottlieb Theodor
  • Stoll, Gottlieb
  • Stoll, Gottlieb Theodor

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Objekt/Werk(nachweise)

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Citation

Stoll, Gottlieb, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd14076870X.html [07.05.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Gottlieb Friedrich (1865–1906, Bauer in Wolfsschlugen (Kr. Esslingen);
    M Maria Dorothea Baur (1869–1924), aus H.;
    Esslingen 1929 Berta Maria (1908–95), T d. Karl Robert Wayß (1884–1945 u. d. Maria Katharina Baur (1882–1945;
    2 S Kurt Theodor (* 1931, 1] Johanna [Hanna] Bott, 1938–79), 2] Barbara Langheck, * 1942), Dipl.-Ing., Geschäftsführender Gesellschafter d. Konzern-Holding Festo Holding GmbH, Ehrensenator d. FH Esslingen, Dr. h. c. d. TU Wien, Wilfried Karl (* 1937, Gertrud [Tutti] Fein, * 1937), Dr. rer. pol., Geschäftsführender Gesellschafter d. Konzern-Holding Festo Holding GmbH, Ehrensenator d. Wirtschaftsuniv. Wien (s. W), 2 T Ingeborg Anita (1929–86, Gerda Maria (* 1939, Peter Maier, * 1940).

  • Biographical Presentation

    Nach dem Abschluß der Handelsschule und Lehr- und Gesellenjahren bei den Maschinenfabriken „Weil & Meyer“, Kirchheim/Teck, und „Bohley & Leinen“, Esslingen/Neckar, sowie dem Militärdienst im 1. Weltkrieg bestand S. 1922 die Meisterprüfung und machte sich gemeinsam mit Albert Fezer 1925 mit der Gründung der Firma „Fezer & Stoll“ in Esslingen selbständig. Es wurden zunächst Maschinen repariert, Werkzeuge gefertigt und Kugellager in Holzbearbeitungsmaschinen eingebaut. Die Erkenntnis, daß in den damaligen Zimmereibetrieben zur Werkstückbearbeitung kaum geeignete Maschinen existierten, veranlaßte S., transportable Zimmerei-Maschinen zu produzieren. Mit der 1927 vorgestellten Zimmerei-Universal-Maschine (ZUM) gelang S. die Etablierung der unter dem Markennamen „Festo“ vertriebenen Handmaschinen am Markt. Die ZUM beherrschte Zapfenlochfräsen, Bohren und Treppenfräsen und ersetzte erstmals die reine Handarbeit durch eine Maschine. 1929 wurde die seit 1928 als OHG geführte Firma ins Handelsregister eingetragen, Anfang der 1930er Jahre der Gesellschaftervertrag aufgelöst. 1933 übernahm S. das Unternehmen mit 15 Mitarbeitern als Alleininhaber. In der Folge widmete sich S. der Entwicklung neuer, rationeller und gefahrlos zu bedienender Maschinen. Mit der Einführung der Staubabsaugung bei Tellerschleifern gelang ihm ein großer Fortschritt im Bereich des Arbeitsschutzes; in 22 Patenten wird S. als Erfinder genannt. Seit 1939 firmierte das Unternehmen als „Festo-Maschinenfabrik Gottlieb Stoll“. S. trat 1937 in das NS-Kraftfahrkorps ein, hatte aber eine distanzierte Haltung gegenüber dem Regime, was sich auch in der Beschäftigung von jüd. Mitarbeitern bis 1938 und in dem späten Antrag auf NSDAP-Mitgliedschaft 1940 zeigt. Die geringe Zahl von Zwangsarbeitern im Betrieb (15) und deren positive Äußerungen im Entnazifizierungsverfahren führten zur Einstufung S.s als „Mitläufer“ (Kat. IV), so daß er das Unternehmen seit 1948 wieder leiten konnte. Mit dem Handschleifgerät „Rutscher“, das eine besondere Qualität bei der spanfreien Oberflächenbearbeitung unterschiedlichster Werkstoffe ermöglichte, konnte S. wieder an Vorkriegserfolge anknüpfen und 1952 in Neidlingen (Lkr. Esslingen) das erste Zweigwerk gründen. Mit dem Start des neuen Geschäftsfelds Pneumatik gelang S. 1955 der entscheidende Durchbruch zu nachhaltigem Wachstum. Pneumatische Komponenten wurden zuerst zum Spannen und Zuführen von Werkstücken in Montagemaschinen gefertigt und eingebaut sowie Zylinder für schnelle Linearbewegungen zur Automatisierung im Sonderwerkzeugmaschinenbau eingesetzt. Seit 1956 leitete S. mit Gründung von Niederlassungen in Italien und der Schweiz die Internationalisierung der Firma ein, die 1962 um Produktionsstandorte in Berkheim (Baden-Württ.) und 1968 in Rohrbach (Saarland) erweitert wurde. Die Firma zählte bei S.s Tod ca. 2000 Mitarbeiter und wurde von den Söhnen weitergeführt. 1980 erfolgte die Änderung zur „Festo KG“ und 1997 zu heutigen „Festo AG & Co. KG“. Mit dem von Kurt und Wilfried Stoll 1998 ausgelobten G.-S.-Stipendium wird akademischer Nachwuchs aus Ländern, in denen die Firma tätig ist, gefördert.

  • Awards

    A Ehrenbürger d. Gemeinden Holzmaden (1962) u. Neidlingen (1966);
    BVK (1962);
    Ehrensenator d. TH Fridericiana Karlsruhe (1965).

  • Works

    W zu Wilfried: Unternehmungsplanung in ganzheitl. Sicht, Diss. Hochschule f. Welthandel, Wien 1969.

  • Literature

    G. Stoll Maschinenfabrik Esslingen (Hg.), Festo 1925–1950, FS, 1950;
    Festo-Maschinenfabrik G. Stoll, Festo, das Unternehmen, Unternehmenszs.,|1973;
    Festo Didactic GmbH, Der Weg z. Ganzen, Ein Essay z. 50. Geb.tag v. Dr. Wilfried Stoll, 1987;
    Festo KG, Denken in Systemen, Ein Essay z. 60. Geb.tag v. Dipl.-Ing. Kurt Stoll, 1991;
    Wilfried Stoll, Festo, auf d. Weg z. Lernunternehmen, 1992;
    Ulrich B. Stoll (Hg.), Einheit u. Vielfalt, Ein Essay z. 60. Geb.tag v. Dr. Wilfried Stoll, 1997;
    Curt-Michael Stoll, 1955–2005, 50 J. Festo Pneumatic, FS, 2005.

  • Primary Sources

    BA Berlin/Ludwigsburg; Baden-Württ. StA Stuttgart; StadtA Esslingen; Dt. Patent- u. Markenamt München; Fam.archiv Stoll.

  • Author

    Bernd Krings
  • Citation

    Krings, Bernd, "Stoll, Gottlieb" in: Neue Deutsche Biographie 25 (2013), S. 412-413 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd14076870X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA