Lebensdaten
1891 – 1939
Geburtsort
Köln-Deutz
Sterbeort
Konzentrationslager Buchenwald
Beruf/Funktion
kommunistischer Politiker ; Journalist
Konfession
-
Normdaten
GND: 129966304 | OGND | VIAF: 206430843
Namensvarianten
  • Stoecker, Walter
  • Stoecker, Walther

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Zitierweise

Stoecker, Walter, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd129966304.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ernst (1850–1921), Ing. in K.;
    M Elisabeth Bieker (1857–1918);
    Elfriede Bayley (1897–1966, Schneiderin, Kontoristin;
    1 S Helmuth (1920–94, Hist., Forsch. bes. z. Kolonialgesch. (s. Lex. DDR-Historiker; L) , 1 T Helga (1924–81), Lehrerin.

  • Biographie

    S. besuchte die städtische Handelsschule in Köln und absolvierte eine Lehre als Handlungsgehilfe. Seit 1908 war er Mitglied der SPD, 1917 trat er in die USPD ein. Er arbeitete seit 1910 als Volontär, Berichterstatter und Redakteur an SPD-und USPD-Zeitungen in Kiel, Köln, Elberfeld und Berlin. 1912/13 studierte er ohne Abschluß Geschichte und Volkswirtschaft in Berlin, Leipzig und Zürich, in Köln war er Leiter der sozialist. Studentenorganisation. 1915–18 leistete er Kriegsdienst. Während der Novemberrevolution 1918 war er führend im Aktionsausschuß der Soldatenräte in Köln, 1919 Stadtverordneter in Köln und wurde in die Verfassunggebende Preuß. Nationalversammlung gewählt. Seit Juni 1919 Sekretär der USPD-Zentrale in Berlin, war er 1920–32 für die USPD Abgeordneter im Reichstag. S. trat als führendes Mitglied des linken Flügels der Partei für den Anschluß an die Kommunistische Internationale ein und gehörte Ende 1920 zur Leitung der Vereinigten Kommunistischen Partei Deutschlands (VKPD). Als Politischer Leiter des Oberbezirks West (Rheinland/Westfalen) mit Sitz in Köln war S. aktiv an den Vorbereitungen des geplanten Oktoberaufstandes 1923 beteiligt. Nach Auflösung des Reichstages im Okt. 1924 polizeilich gesucht, erlangte er durch seine Wiederwahl im Dez. 1924 erneut Immunität und übernahm den Vorsitz der kommunistischen Reichstagsfraktion, den er bis 1929 innehatte. 1924 war er einer der Führer der Mittelgruppe und bis zum IX. Parteitag der KPD 1924 Mitglied im Politbüro, danach wurde er|nicht mehr in die Zentrale gewählt. Gemeinsam mit Wilhelm Pieck (1876–1960) gab er das Mitteilungsblatt der kommunistischen Fraktion „Der Rote Wähler“ heraus. Seit 1927 wieder Mitglied des ZK der KPD, leitete S. seit 1928 den von ihm mitbegründeten Internationalen Bund der Freunde der Sowjetunion. 1929 hatte S. zunächst für die Absetzung Ernst Thälmanns gestimmt, schwenkte aber mit der Mehrheit des ZK rasch um und wurde vom XII. Parteitag 1929 abermals ins ZK gewählt. 1932 wurde er jedoch von der Führung der KPD in den Hintergrund gedrängt und hatte seit Juli kein politisches Mandat mehr. Er arbeitete als Instrukteur der Kommunistischen Internationale in Spanien, nahm als Vorsitzender des Bundes der Freunde der Sowjetunion im Aug. 1932 am Antikriegskongreß in Amsterdam und am 7. 2. 1933 an der Tagung der KPD-Führung in Ziegenhals bei Berlin teil. In der Nacht des Reichstagsbrandes 27./ 28. 2. 1933 wurde er festgenommen und im KZ Sonnenburg, später in Lichtenburg und seit Aug. 1937 in Buchenwald inhaftiert, wo er an den Folgen von Impfungen durch den SS-Lagerarzt Erwin-Oskar Ding-Schuler starb.

  • Werke

    Die proletar. Internationale, 1919;
    Der Brüsseler Kongress d. II. Internationale u. d. Panzerkreuzer-Sozialisten, 1928;
    Die Hunger- u. Kriegspol. d. Hermann-Müller-Reg. u. ihre Unterstützung durch d. „linken“ Sozialdemokraten, 1929;
    Die Maske herunter, 1931;
    15 J. Befreiung d. Frau, 1931.

  • Literatur

    Helmuth Stoecker, W. S., Die Frühzeit e. dt. Arbeiterführers 1891–1920, 1970;
    K. Haferkorn, „. . . und dennoch werden wir siegen!“, Biogr. Skizze v. W. S., in: Btrr. z. Gesch. d. Arbeiterbewegung, 1968, H. 6, S. 1057–71;
    Sozialdemokrat. Parlamentarier;
    Schumacher, M. d. R.;
    Dt. Kommunisten;
    eigene Archivstudien:
    BA Berlin, SAPMO;
    Landesarchiv Berlin (C Rep. 118–01 Nr. 37058, Entschädigungsakte Elfriede Stoecker).

  • Porträts

    Foto in: RT-Hdb. 1920–1930;
    Briefmarke d. DDR, 1981.

  • Autor/in

    Andreas Herbst
  • Zitierweise

    Herbst, Andreas, "Stoecker, Walter" in: Neue Deutsche Biographie 25 (2013), S. 380-381 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129966304.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA