Lebensdaten
1904 – 1993
Geburtsort
Weiler (Kreis Cochem-Zell)
Sterbeort
Trier
Beruf/Funktion
Bischof von Trier
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 135750024 | OGND | VIAF: 305121394
Namensvarianten
  • Stein, Bernhard

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Stein, Bernhard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135750024.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Nikolaus, Lehrer an d. Dorfschule in W.;
    M Maria Eva Keßler; 10 Geschw.

  • Biographie

    Nach Volksschulbesuch in Weiler wechselte S. 1918 an das Humanistische Gymnasium in Mayen und 1921 durch Aufnahme in das bfl. Konvikt an das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in Trier. Hier legte er 1923 die Reifeprüfung ab, trat in das Priesterseminar ein und wurde noch im selben Jahr nach Rom geschickt, wo er als Alumnus des Collegium Germanicum an der Gregoriana Philosophie und Theologie studierte (1926 Dr. phil., 1930 Dr. theol.). Nach der Priesterweihe 1929 und zweijähriger Kaplanszeit an St. Martin in Trier kehrte er zum Studium am Päpstl. Bibelinstitut nach Rom zurück (Kaplan am Priesterkolleg S. Maria dell’Anima; Lic. bibl. 1936). Seit 1936 setzte er – um sich gegenüber dem NS-Regime durch ein dt. Doktorat für seine beabsichtigte Lehrtätigkeit am Trierer Priesterseminar ausweisen zu können – seine exegetischen Studien in Berlin und Münster fort; hier wurde er 1938 aufgrund seiner Arbeit „Der Begriff ,KeBOD JAHWEH` und seine Bedeutung für die alttestamentliche Gotteserkenntnis“ (gedr. 1939) bei Heinrich Kaupel (1890–1953) zum Dr. theol. promoviert. 1938–44 wirkte S. als Dozent, danach als Professor für biblische Einleitung, biblische Sprachen und Hilfswissenschaften am Trierer Priesterseminar. Seit 1941 war er nebenamtlich Pfarrer in Kanzem (Kr. Trier-Saarburg).

    Am 5. 11. 1944 zum Weihbischof von Trier (Titularbf. v. Dagno in partibus infidelium) geweiht, zählte S. seitdem zu den von Papst Pius XII. bevorzugten „Germaniker-Bischöfen“. Seit 1945 fungierte er auch als Domkapitular, Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbandes und Leiter des Referats Ordenswesen im Bistum Trier, seit 1953 als Domdechant und – nach der Emeritierung des Trierer Bf. Matthias Wehr 1966 – als Kapitularvikar. 1967 wurde er zum Bischof von Trier gewählt.

    Der Reformaufbruch des II. Vatikan. Konzils (1962–65) machte den eher „fürstbischöflich“ auftretenden und als strenger Visitator bekannten S. gesprächsoffen. Als Vizepräsident der Würzburger Synode (1971–75) setzte er sich nachdrücklich für die Durchführung der konziliaren Beschlüsse ein. In seinem Bemühen um eine möglichst effiziente zeitgemäße Seelsorge gliederte er sein Bistum in zehn pastorale Regionen, errichtete zahlreiche kirchliche Beratungsstellen, förderte die religiöse Erwachsenenbildung und warb für die Zusammenarbeit von Priestern und Laienseelsorgern (Einrichtung von Pfarrverbänden). 1970 schlossen auf seine Initiative hin das Land Rheinland-Pfalz und die Diözese Trier einen Kooperationsvertrag über die Zusammenarbeit der 1950 am Trierer Priesterseminar errichteten Päpstl. Theol. Fakultät mit der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der im selben Jahr gegründeten Univ. Trier-Kaiserlautern. Als Vorsitzender der Liturgischen Kommission der Dt. Bischofskonferenz und des Liturgischen Instituts in Trier (1969) leitete S. die dt.sprachige Neufassung der liturgischen Bücher nach Maßgabe der Liturgiereform des II. Vatikanums. Auch die durch röm. Dekret von 1972 erfolgte Reform von „Tonsur“ und „Niederen Weihen“ ging mit auf seine Anregung zurück. 1980 trat S. altersbedingt vom Bischofsamt zurück, leitete aber das Bistum ein weiteres Jahr als Apostolischer Administrator.

  • Auszeichnungen

    A Magistralrr. d. Souveränen Malteser-Rr.ordens;
    Gr. BVK mit Stern (1969) u. Schulterbd. (1981);
    Ehrenbürger v. Weiler (1974) u. Trier (1975);
    Komtur d. Rr.ordens v. Hl. Grab in Jerusalem;
    Kreuz d. hl. Markus v. Patriarchat v. Alexandrien u. ganz Afrika;
    bolivian. Kondor d. Anden;
    luxemburg. Komturkreuz d. Ordens d. Eichenlaubkrone (1986).

  • Werke

    Das Fam.recht im Licht d. Bundesbuches d. Codex Hammurabis, in: Pastor Bonus 45, 1934, S. 398–414;
    Es sprach d. Herr, ebd. 50, 1939, S. 79–98;
    Ras Schamra u. d. AT, ebd. 52, 1941, S. 106–16;
    Der Engel d. Auszugs, in: Biblica 19, 1938, S. 286–307;
    Die Funde v. Ras Schamra u. ihre Bedeutung f. d. Rel. d. AT, in: Trierer Theol. Stud. 1, 1941, S. 44–69;
    Unser Mitleben mit d. Kirche, 1979;
    Dr. B. S. z. Diakonat, Predigten u. Interviews 1970–1979, hg. v. H. Rith, 1979;
    Der zugängl. Gott, Betrachtungen z. Vaterunser, 1983;
    zahlr. pastorale Btrr. u. Verlautbarungen;
    Nachlaß:
    Bm. Trier, Archiv.

  • Literatur

    W. Thomas, Lebenszeichen, Das Bm. Trier u. sein Bf. B. S., 1979;
    M. Persch, in: Archiv f. mittelrhein. KGesch. 45, 1993, S. 554–57;
    W. Lentzen-Deis, in: M. Persch u. M. Embach (Hg.), Die Bischöfe v. Trier seit 1802, FS H. J. Spital, 1996, S. 203–22;
    W. Seibrich, Die Weihbischöfe d. Bm. Trier, 1998;
    BBKL X (W, L);
    Gatz I;
    Gatz V (P);
    Trierer Biogr. Lex.;
    Persönlichkeiten Kr. Cochem-Zell, hg. v. A. Friderichs, 2004;
    Munzinger.

  • Autor/in

    Manfred Weitlauff
  • Zitierweise

    Weitlauff, Manfred, "Stein, Bernhard" in: Neue Deutsche Biographie 25 (2013), S. 140 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135750024.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA