Dates of Life
1890 – 1955
Place of birth
Laar bei Duisburg
Place of death
Venne bei Senden (Westfalen)
Occupation
Stahl- und Bergbauindustrieller ; Förderer des Folkwang-Museums in Essen
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 1031742131 | OGND | VIAF: 296517957
Alternate Names
  • Springorum, Otto

Relations

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Places

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Citation

Springorum, Otto, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd1031742131.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Friedrich (s. 1);
    M Luise Wenker;
    B Fritz (s. 2);
    Berlin 1918 Ilse (1897–1987), T d. Carl Friedrich Bechstein (1860–1931), Pianofabr.;
    3 S Jürgen (1918–1978), Bergassessor, Dieter (1922–45, in Rußland vermißt), Carl-Ulrich (1926–45 in Frankr.), 1 T Marita (* 1928, Richard Krogmann, * 1923, Dipl.-Ing.).

  • Biographical Presentation

    S. verfuhr nach dem Abitur an der Gelehrtenschule in Ratzeburg 1909 als Bergbaubeflissener seine erste Schicht. Er studierte an der Univ. Tübingen und an der TH Aachen, legte 1913 beim Oberbergamt Dortmund die Bergreferendarprüfung ab und bestand 1920 das Bergassessorexamen. Seine Ausbildung wurde durch den 1. Weltkrieg unterbrochen, an dem er mit dem Halberstädter Kürassierregiment Nr. 7 während der gesamten Kriegsdauer teilnahm. Nach kurzer Tätigkeit beim Bergamt Dortmund III schied er aus dem Staatsdienst aus und trat 1921 als „technischer Hilfsarbeiter“ für die Schachtanlagen „Zollern“ und „Germania“ in den Dienst der „Gelsenkirchener ergwerks-AG“ (GBAG), der er bis zu seinem Tod verbunden blieb.

    1929 wurde S. zum Bergwerksdirektor ernannt und übernahm die Leitung der Zeche „Zollverein“ in Essen-Katernberg, die er bis 1932 zur größten und modernsten Schachtanlage des Ruhrgebiets ausbaute. Seit 1936 Vorstandsmitglied der GBAG, trat er im Nov. 1937 die Nachfolge von Ernst Brandi als Leiter der Gruppe Dortmund an und wurde 1942 Vorstandsvorsitzender des Gesamtunternehmens, das zu den größten Bergwerksgesellschaften Europas zählte. S. war seit 1937 NSDAP-, DAF- und NSV-Mitglied. Am 6.9.1945 wurde S. verhaftet und mit zahlreichen anderen Führungspersönlichkeiten der Montanindustrie im Lager Staumühle interniert. Nach Haftentlassung und Entnazifizierung 1947 übernahm er wieder den Vorstandsvorsitz bei der GBAG.

    Der Wiederaufbau und Ausbau der Betriebe machte unter S.s Leitung rasche Fortschritte; knapp zehn Jahre nach Kriegsende erreichte die GBAG die Förderleistung des Jahres 1936. Durch längere Verhandlungen mit der brit. Besatzungsmacht konnte S. verhindern, daß das Unternehmen im Zuge der Entflechtung und Neuordnung der dt. Montanindustrie zerschlagen wurde. Die Obergesellschaft und der größte Teil der ehemaligen Gruppen und Weiterverarbeitungsbetriebe blieben als selbständige Gesellschaften erhalten. Als Generaldirektor und Vorstandsvorsitzender der Dachgesellschaft war S. als Mitglied bzw. Vorsitzender in vielen Aufsichtsräten der Organgesellschaften vertreten, außerdem in den Aufsichts- oder Beiräten zahlreicher Gemeinschaftsunternehmen des Ruhrbergbaus und im Präsidium der „Wirtschaftsvereinigung Bergbau“. 1952 wählten ihn die Bergwerksgesellschaften des Ruhrgebiets an die Spitze des neu gegründeten „Unternehmensverband Ruhrbergbau“. S. war kulturell interessiert und zählte zu den Förderern des Folkwang-Museums, Essen. An der Wiederbelebung der Bayreuther Festspiele nach dem Krieg hatte er maßgeblichen Anteil.

  • Awards

    E. K. 2. Kl. (1914), 1. Kl. (1918);
    Dr.-Ing. E. h. (Bergak. Clausthal 1950);
    Ehrenbürger d. TH Aachen (1950).

  • Works

    Vor welchen Aufgaben steht unser Steinkohlenbergbau?, in: Glückauf 90, 1954, S. 1380–86.

  • Literature

    W. Serlo, Die Preuß. Bergassessoren, ⁵1938, S. 409 f.;
    A. Wimmelmann, in: Glückauf 91, 1955, S. 615 f. (P);
    In Memoriam O. S., o. O., o. J. [1955] (P);
    F. Pudor, Lb. aus d. Rhein.-Westfäl. Ind.gebiet, Jg. 1955–1957, 1960, S. 53 ff.;
    Qu
    Bergbau-Archiv Bochum, Bestand 55.

  • Author

    Gabriele Unverferth
  • Citation

    Unverferth, Gabriele, "Springorum, Otto" in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 765 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1031742131.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA