Dates of Life
1885 – 1953
Place of birth
Ludwigsburg (Württemberg)
Place of death
München
Occupation
Generalfeldmarschall
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 129966207 | OGND | VIAF: 13402632
Alternate Names
  • Sperrle, Wilhelm Hugo
  • Sperrle, Hugo
  • Sperrle, Wilhelm Hugo

Relations

Outbound Links from this Person

Genealogical Section (NDB)
Life description (NDB)

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Sperrle, Hugo, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd129966207.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Johannes (1849–1900), Brauereibes. in L.;
    M Luisa Nägele (1853–1925);
    1 Halb-B, 1 B (früh †).

  • Biographical Presentation

    S. schlug nach dem Abitur 1902 als Fahnenjunker im württ. Infanterieregiment Nr. 126 „Großherzog Friedrich von Baden“, das in Straßburg stationiert war, eine militärische Laufbahn ein (1903/04 Kriegsschule Hannover). 1904 Leutnant, wurde S. nach einer Reihe verschiedener Verwendungen 1912 Oberleutnant, 1913/14 zur Kriegsakademie Berlin kommandiert. Mit Kriegsbeginn 1914 als Beobachter in der Feldfliegerabteilung 4 eingesetzt, folgte im Nov. 1914 seine Beförderung zum Hauptmann. Seit Dez. 1915 Kommandeur der Feldfliegerabteilung 4, wurde S. bei einem Flugzeugabsturz im Febr. 1916 schwer verletzt. Bis Kriegsende 1918 leitete S. u. a. die Fliegerbeobachter-Schule Köln und das Fliegerkorps der 7. Armee und nahm dabei auch an den Schlachten an der Westfront im Frühjahr 1918 teil. Nach Kriegsende trat S. der Reichswehr bei, wo er 1926–33 bis zum Oberst befördert wurde. Das NS-Regime nutzte seine organisatorischen Fähigkeiten und Kenntnisse für den Aufbau der neuen dt. Luftwaffe. Mit der Beförderung zum Generalmajor im Okt. 1935 war zugleich auch die Übernahme des Kommandos des Luftkreises V (München) verbunden. Seit Nov. 1936 war S. der erste Kommandeur der Legion Condor, die in Spanien auf seiten der Putschisten um Franco gegen die Volksfrontregierung kämpfte. 1937 erfolgten Ablösung und Rückkehr nach Deutschland, wo S. (General 1938) als Chef der Luftflotte 3 vorstand, die seit Mai 1940 im Rahmen des Feldzuges gegen Frankreich zum Einsatz kam. Im engen Zusammenwirken mit der von Albert Kesselring kommandierten Luftflotte 2 erlangten S.s Fliegerverbände rasch die Luftherrschaft über Frankreich. Im Juli 1940 zum Feldmarschall befördert, leitete S. den Einsatz der Luftwaffe während der Luftschlacht um England, während des Feldzuges Rommels in Nordafrika sowie 1943 auf Sizilien. Als Oberbefehlshaber des Luftwaffenkommandos West verfügte S. aufgrund des Krieges gegen die Sowjetunion, der nahezu sämtliche Ressourcen im Osten band, lediglich über wenige hundert Flugzeuge, die die dt. Seestreitkräfte im Atlantik kaum noch wirksam zu unterstützen vermochten. S. fiel aufgrund der alliierten Luftüberlegenheit im gesamten Invasionsraum in der Normandie und der völligen Hilflosigkeit der Luftwaffe bei der Landung der Alliierten bei Hitler in Ungnade. Am 23.8.1944 verabschiedet, lebte er danach unter militärischer Bewachung in Ammerland/Starnberger See. Bei Kriegsende verhaftet, wurde er im Rahmen der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse im sog. „OKW-Prozeß“ 1947/48 angeklagt und zusammen mit Generaladmiral Otto Schniewind (1887–1964) am 27.10.1948 freigesprochen. Ein weiteres vor der Münchner Hauptkammer gegen ihn angestrengtes Verfahren wurde im Juni 1949 mit dem Urteil „nicht betroffen“ beendet, da S. weder Mitglied der NSDAP noch einer ihrer Gliederungen gewesen war. Er lebte bis zu seinem Tod zurückgezogen in Thaining.

  • Awards

    E. K. I. Kl. (1915);
    Hohenzollern’sches Rr.kreuz (1916);
    Rr.kreuz z. E. K. (1940).

  • Literature

    Eine Biogr. u. wiss. Lit. über S. fehlt;
    – Klaus Maier, Totaler Krieg u. operativer Luftkrieg, in: Das Dt. Reich u. d. Zweite Weltkrieg, II, 1979, S. 43–69;
    H. Boog, Der anglo-amerik. strateg. Luftkrieg über Europa u. d. dt. Luftverteidigung, ebd. VI, S. 429–565;
    ders., Strateg. Luftkrieg in Europa u. d. Reichsluftverteidigung 1943–1944, ebd. VII, S. 3–415;
    ders., Die dt. Luftwaffenführung 1935–1945, Führungsprobleme, Spitzengliederung, Gen.stabsausbildung, 1982, S. 164–83;
    J. S. Corum, Stärken u. Schwächen d. Luftwaffe, Führungsqualitäten u. Führung im Zweiten Weltkrieg, in: Rolf-Dieter Müller u. H.-E. Volkmann (Hg.), Die Wehrmacht, Mythos u. Realität, 1999, S. 283–306;
    S. Neitzel, Zum strateg. Mißerfolg verdammt? Die dt. Luftstreitkräfte in beiden Weltkriegen, in: B. Thoß u. H.-E. Volkmann (Hg.), Erster Weltkrieg – Zweiter Weltkrieg, Ein Vergleich, 2002, S. 167–92;
    Munzinger;
    Personenlex. Drittes Reich;
    Enz. NS;
    Qu
    BA-Mil.archiv Freiburg (Br.), Sign. Pers 6/17 u. MSg 109;
    StA München, Spruchkammern, Karton 1553.

  • Portraits

    BA Koblenz, Bildarchiv u. Biogr. Slg. (ca. 40–50 Photogrr., v. a. Gruppenphotogrr., meist 1938–49).

  • Author

    Hendrik Thoß
  • Citation

    Thoß, Hendrik, "Sperrle, Hugo" in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 671-672 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129966207.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA