Lebensdaten
1727 – 1779
Geburtsort
Altona
Sterbeort
Halle/Saale
Beruf/Funktion
Naturforscher ; Mediziner ; Mathematiker ; Physiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116322675 | OGND | VIAF: 22890335
Namensvarianten
  • Eberhard, Johann Peter
  • Eberhard, Io. Pet.
  • Eberhard, Ioann. Petr.
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Zitierweise

Eberhard, Johann Peter, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116322675.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Christoph s. (1).

  • Biographie

    Schon mit 14 Jahren in Gießen immatrikuliert, setzte E. in Göttingen beim Mathematiker J. A. von Segner und dem Kirchenhistoriker C. A. Heumann seine Studien fort, dann in Helmstedt (beim Chirurgen L. Heister) und Leipzig, schließlich in Halle, wo er unter A. E. Büchner 1749 zum Dr. med. promoviert und 1753 zum außerordentlichen Professor in der Philosophischen Fakultät, schließlich 1756 zum ordentlichen Professor in der Medizinischen Fakultät ernannt wurde. Er las in Halle von 1753/54 an jedes Semester bis zu seinem Tode über reine und angewandte Mathematik (nach Ch. Wolff) sowie über theoretische und experimentelle Physik (nach seinem eigenen Lehrbuch „Erste Gründe der Naturlehre“, Halle 1753, ⁵1787). Eine Professur für Mathematik erhielt er 1766, dazu für Physik 1769. Als Lehrer erfreute er sich infolge seines deutlichen und verständlichen Vortrags großen Zulaufes. In seinen experimentell-physikalischen Vorlesungen wirkte E. höchst fortschrittlich als Aufklärer und machte die Physik frei von allem Geheimnisvollen und Übernatürlichen, worauf auch die Titel seiner Bücher „Sammlung derer ausgemachten Wahrheiten in der Naturlehre“ (Halle 1755) und „Abhandlungen vom physikalischen Aberglauben und der Magie“ (ebenda 1778) hindeuten. Als Mediziner war er ein Anhänger Friedrich Hoffmanns; als Schriftsteller pflegte er neben der Zoologie und Physiologie insbesondere die Physik (Newtons Farbentheorie; Schall; Feuer, Licht und Elektrizität; Gewitter; Nordlicht; Himmelsfarbe) und die Mathesis applicata (Mühlenbaukunst, Hydrotechnik, Bergwerksmaschinen, Optik, Gnomonik). Er verfaßte auch „Vorschläge zur Verbesserung der Kriegsbaukunst“ (ebenda 1766) und „Vorschläge zur bequemerern und sicherern Anlegung der Pulvermagazine“ (ebenda 1771). Von 1770 an war er auch Oberaufseher des Hallischen Botanischen Gartens. – Mitglied der Leopoldina (1753), in der er bis zur Ernennung von Chr. A. Cothenius zum Director Ephemeridum (1770) den Präsidenten in der Verwaltung unterstützte.

  • Werke

    W-Verz. b. Meusel III;
    A. Graesel, Rep. zu d. Acta u. Nova Acta Leopoldina d. Ak. [d. Naturforscher] I, 1894, S. 123.

  • Literatur

    ADB V;
    F. Börner, Nachrr. v. d. vornehmsten Lebensumständen u. Schrr. jetztlebender Ärzte u. Naturforscher III, Wolfenbüttel 1753-64, S. 189-99 u. 640-44 (W);
    J. Ch. Förster, Übersicht d. Gesch. d. Univ. zu Halle, Halle 1794, S. 195 f.;
    J. Ch. Hoffbauer, Gesch. d. Univ. zu Halle bis z.|J. 1805, 1805, S. 332 f.;
    G. F. A. Wendeborn, Erinnerungen aus s. Leben, hrsg. v. C. D. Ebeling, I, 1813, S. 46 f.;
    G. Kraus, Der Botan. Garten d. Univ. Halle I, 1888, S. 19 f. u. 50 f.;
    BLÄ (schlecht);
    Pogg. I. – Qu.: Archiv d. Leopoldina, Halle/S. (Briefe E.s an d. Präs.).

  • Autor/in

    Rudolph Zaunick
  • Zitierweise

    Zaunick, Rudolph, "Eberhard, Johann Peter" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 239-240 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116322675.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Eberhard: Johann Peter E., Arzt und Naturforscher, geb. zu Altona 2. Decbr. 1727; habilitirte sich nach beendeten Studien 1749 als Privatdocent zu Halle, ward 1753 außerordentlicher und 1756 ordentlicher Professor der Arzneiwissenschaft, 1766 auch Professor der Mathematik, 1769 der Physik und 17. Decbr. 1779. Seine zahlreichen Dissertationen, Abhandlungen (namentlich in den „Acta Academ. nat. curiosorum") und Schriften (vgl. das Verzeichniß in Meusel's Lexikon) umfassen die genannten Gebiete der Arznei ("Conspectus medicinae theoreticae in tabulas redactus", P. I. „Physiologia et Diaetetica“, 1761; P. II. „Pathologia“, 1761; verbesserte und vermehrte Ausgabe der „Onomatologia medica completa oder medicinisches Lexikon", 1772), der Naturwissenschaft ("Erste Gründe der Naturlehre", 1753 und öfter; „Sammlung derer ausgemachten Wahrheiten in der Naturlehre", 1755; „Vermischte Abhandlungen aus der Naturlehre“, 3 Theile 1759—79; „Versuch eines neuen Entwurfs der Thiergeschichte“. 1768; „Abhandlungen vom physikalischen Aberglauben und der Magie"), der Mathematik und Mechanik ("Beiträge zur|Mathesi applicata, hauptsächlich zum Mühlenbau und Bergwerksmaschinen, zur Optik und Gnomonik", 1756, 2. Ausg. 1773, 3. 1786; „Vorschläge zur Verbesserung der Kriegsbaukunst", 1766; „Vorschläge zur bequemeren und sicheren Anlegung der Pulvermagazine“, 1770; „Gedanken von dem Einfluß der Mathematik und ihrem Einflusse in den Staat“, 1769). Er ist im Gegensatz zu der heute eingetretenen und nothwendig gewordenen Theilung auch der wissenschaftlichen Arbeit ein bezeichnendes Beispiel der encyklopädischen Richtung der älteren Zeit.

    • Literatur

      Börner's Nachrichten etc., Bd. V. S. 189 ff. und Baldinger's Ergänzungen dazu, S. 44 ff.; Adelung.

  • Autor/in

    v. L.
  • Zitierweise

    L., von, "Eberhard, Johann Peter" in: Allgemeine Deutsche Biographie 5 (1877), S. 568-569 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116322675.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA