Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
österreichische Ritter/1874 ; Freiherren/ab 1909 ; Unternehmer
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 1020731281 | OGND | VIAF: 232822016
Namensvarianten
  • Skene

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Zitierweise

Skene, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd1020731281.html [18.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Die S. sind ein Zweig einer schott. Adelsfamilie, der sich im 18. Jh. in den Niederlanden ansiedelte und in Handelsgesellschaften, im Militär- und Verwaltungsdienst sowie in der Tuchfabrikation tätig war. Philipp Wilhelm (1790–1842) etablierte sich als Färbermeister in Verviers (Fst.bm. Lüttich), einem Zentrum der Tuchindustrie, heiratete die Tochter eines Textilfabrikanten Emile (?) Hauzeur, wanderte 1830 nach Mähren aus|und gründete in Brünn eine Färberei sowie 1841 die Militärtuchfabrik „Skene u. Comp.“ Von seinen fünf Söhnen führten Karl (1819–55), Alfred (1815–87, s. 1) und August v. S. (1829–91, österr. Rr. 1874, Komturkreuz d. österr. Franz-Joseph-Ordens mit Stern 1882, s. ÖBL) die Geschäfte fort und bauten sie aus. Heiratsverbindungen mit der Familie Philipp (1797–1877) und Alexander v. Schoeller (1805–86) förderten die Expansion zum Industrieimperium. Seit 1851 wandten sich Alfred und August der aufstrebenden Zuckerindustrie zu und gründeten mit der „Leipniker Rübenzuckerfabriks A. G.“ 1867 sowie mit der „Leipnik-Lundenburger Zuckerfabriken AG“ 1871 eines der mächtigsten Zuckerunternehmen der Habsburgermonarchie. August war seit 1888 Präsident des Zentralvereins für Rübenzuckerindustrie Österreich-Ungarns, 1878 Direktor und 1880 Generalrat der Österreichisch-Ungarischen Bank“, Verwaltungsrat und Vizepräsident der Österreichischen Länderbank AG“.

    Alfreds Sohn Louis (1851–1922), der auch als Maler tätig war, übernahm die Textilfirma „Skene & Co.“ in Alexowitz (Alexovice, Mähren), die 1913 ganz an den Mitinhaber Alfred Placzek (1870–1942) überging. Alfred (II.) Frhr. v. S. (1849–1917, österr. Frhr. 1909) wurde Chef der Firma „Gebrüder Skene“, Nachfolger des Vaters in der Leitung der Prerauer Zuckerfabriken, Besitzer eines landtäflichen Gutes (Herr auf Pawlowitz) und war in politischen Funktionen tätig. Er veröffentlichte u. a. Werke über die nationalen Bewegungen in Böhmen und Mähren und den mähr. Ausgleich von 1905. Karls Sohn Karl v. S. (1848–1929, preuß. Adel 1908, GKR 1906, stellv. Vors. d. Ver. d. Dt. Zuckerind. 1922) trat in die Zuckerbetriebe der Gebr. Schoeller in Breslau ein, war selbst Firmeninhaber und in Organisationen der dt. Zuckerindustrie tätig. Die Zuckerfabrik „Schoeller & Skene“ in Klettendorf (b. Breslau) bestand bis 1945. Augusts Sohn Richard Philipp (I.) Rr. v. S. (1867–1947, s. ÖBL), Dr. iur., übernahm nach dem Tod des Vaters die Leitung der Leipnik-Lundenburger AG und war seit 1891 maßgeblich am Zustandekommen mehrerer Kartellverträge der Zuckerraffinerien beteiligt. 1901 regte er die Errichtung der Zuckerfabrik in Leopoldsdorf (Niederösterr.) an, legte die Fabrik in Leipnik still und erwarb 1911 für die Gesellschaft zwei neue Fabriken. Die Raffinerie in Lundenburg wurde zu einer der größten des Kontinents. Nach dem Ende der Monarchie leitete er sowohl die alte Zentrale der Leipnik-Lundenburger AG in Wien (bis 1944) als auch die neugegründete tschechoslowakische „Lundenburger Zuckerraffinerie AG“ (bis 1945). Richard hatte bedeutende Funktionen im Industrie-, Bank- und Versicherungswesen Österreichs. Sein Sohn Richard (II.) Rr. v. S. (1909–45) trat 1930 in die Leipnik-Lundenburger AG ein und wurde 1936 Direktionsmitglied. Nach 1938 war er Betriebsführer der Wiener Zentrale und der österr. Fabriken und leitete die Bezirksgruppe Ostmark der Wirtschaftsgruppe Zuckerindustrie. Die ehemalige Rübenzucker-Produktionsgesellschaft ist heute als „Leipnik-Lundenburger Invest Beteiligungs AG“ international tätig. In den 1990er Jahren fungierte Dr. Richard (III.) (1936–97), Sohn Richards (II.), als Aufsichtsratsvorsitzender sowie in zahlreichen Positionen der Lebensmittelindustrie, u. a. im Verbandswesen. Alfreds (II.) Sohn Dr. iur. Alfred Frhr. v. (III.) (1874–1946) widmete sich seit 1902 v. a. der Leitung des Familienbetriebs in Prerau.

  • Werke

    W zu Alfred (II.): Die Wähler-Verslg. in Brünn am 16. Oct. 1873, 1873;
    Denkschr. d. industr. Club üb. d. Einbeziehung d. Wiener Vororte in d. Verzehrungssteuer-Rayon, 1881;
    Ein Btr. z. Beurtheilung d. österr. Agrarfrage, ²1885;
    Entstehen u. Entwickelung d. slav.nat. Bewegung in Böhmen u. Mähren im 19. Jh., Hist.-pol. Studie, 1893;
    Der nat. Ausgleich in Mähren 1905, 1910.

  • Literatur

    William Forbes Skene, Memorials of the Family of Skene of Skene, 1887;
    Die Großind. Österr.s, Bd. III, 1908/10, S. 11;
    H. Heller, Mährens Männer d. Gegenwart, I, 1902, S. 90 f.;
    Gotha. geneal. Tb., 1909, 1923, 1935, 1937;
    Wi. 1922;
    Who's who in Österr., 1998;
    J. Baxa, Die Leipnik-Lundenburger Zuckerfabriken-Actienges., in: Bll. f. Technikgesch. 17, 1955, S. 1–30 (P zu Richard II.);
    ders., Die Fam. S., in: Mähr.-Schles. Heimat, 6. Jg., 1961, S. 207–15 u. 277–89 (P zu August);
    Wurzbach;
    P. Frank-Döfering (Hg.), Adelslex. d. österr. Kst., 1989;
    ÖBL.

  • Familienmitglieder

  • Zitierweise

    Zollinger, Manfred, "Skene" in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 484-486 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1020731281.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA