Dates of Life
1824 – 1877
Place of birth
Doberschau (Dobruša, Oberlausitz)
Place of death
Loschwitz bei Dresden
Occupation
Kauffrau ; Krankenpflegerin
Religious Denomination
lutherisch
Authority Data
GND: 117394068 | OGND | VIAF: 54924764
Alternate Names
  • Simon Maria Salome
  • Jannasch, Marie (geborene)
  • Simonowa, Marja
  • more

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

Outbound Links from this Person

Genealogical Section (NDB)

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Simon, Marie, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117394068.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V angebl. Johann Haucke, aus Göda, Schäfer in Denkwitz;
    M Anna (Hana) ( um 1835), T d. Johann Jannasch (Janašec), Schankwirt in Doberschau;
    1) N. N. Rohseck (Roßeck), 2) Dresden 1853 Friedrich Anton, Kaufm., Spitzen- u. Weißwarenhändler in Dresden, S d. Traugott Friedrich Simon, Posamentierer in Schneeberg (Sachsen);
    T aus 2) Olga Eugenie (1854–1905, Hugo Engler, 1850–1931, sächs. Hofphotogr. in Dresden).

  • Biographical Presentation

    S. wuchs in der Schankwirtschaft ihres Großvaters auf und besuchte die Schule in Gnaschwitz (Oberlausitz). Erst hier erlernte sie die dt. Sprache, da in der Familie und in Doberschau nur sorbisch gesprochen wurde. S. verwaiste im Alter von elf Jahren und verbrachte ihre Jugendzeit überwiegend im benachbarten österr. Gebiet. Nach ihrer zweiten Heirat arbeitete sie im Spitzen- und Weißwarengeschäft ihres Mannes am Altmarkt in Dresden mit. Im preuß.-österr. Krieg begab sich S. im Juli 1866 auf die Schlachtfelder von Hořinowes und Maslowed (Máslojedy), wo sie rund 900 Verwundete völlig unversorgt vorfand. Wenige Tage später reiste sie als Vertreterin des in Dresden ansässigen „Internationalen Vereins“ mit einem großen Vorrat an Material für die Versorgung verwundeter und erkrankter Soldaten erneut nach Böhmen. 1867 berief Kronprn. Carola von Sachsen (1833–1907) S. in das Direktorium des gerade gegründeten „Albertvereins“, eines vaterländischen Frauenvereins, in dem ihr die Aufsicht über die Ausbildung der Krankenpflegerinnen und die Leitung der Armenkrankenpflege übertragen wurde. Während des dt.-franz. Krieges 1870/71 war sie im Auftrag des „Albertvereins“ als Krankenschwester und Lazarettköchin tätig. Ihr Buch „Erfahrungen auf dem Gebiete der Freiwilligen Krankenpflege im Dt.-Franz. Kriege 1870–1871“ (1872) enthält pflegehistorisch aufschlußreiche Mitteilungen und besitzt auch militärhistorischen Quellenwert. Im selben Jahr gründete sie in der Loschwitzer Flur bei Dresden die „Heilstätte für dt. Invaliden“ zur Nachbehandlung von Kriegsbeschädigten, der eine Ausbildungseinrichtung für Krankenpflegerinnen angeschlossen war. Als eine der ersten Frauen stand S. Tausenden von Soldaten in zwei verheerenden Kriegen mutig bei. Als Leiterin einer Heilstätte, die sie aus eigenen Mitteln und mit Spenden finanzierte, setzte sie sich für Kriegsbeschädigte ein. Die Anstalt existierte bis 1912, wurde im 1. Weltkrieg als Lazarett genutzt, und danach zu einer bis heute bestehenden Wohnanlage umgebaut.

  • Awards

    Gr. Goldene Medaille d. Kongresses d. Genfer Konvention;
    österr. Franz-Joseph-Orden;
    sächs. Sidonienorden (1871);
    preuß. Verdienstkreuz f. Frauen u. Jungfrauen (1871);
    württ. Olga-Orden;
    M.-S.Str. in Dresden (1907).

  • Works

    Die Krankenpflege, Theoret. u. prakt. Anweisungen, 1876;
    Jber. über d. Heilstätte d. Frau M. S., Jg. 1–3, 1873–75.

  • Literature

    J. Naundorff, Unter d. rothen Kreuz, Fremde u. eigene Erfahrungen auf Böhm. Erde u. d. Schlachtfeldern d. Neuzeit, 1867, S. 175–231 u. 358–94;
    R. Bunge, Dt. Samariterinnen, 1883, S. 1–32 (P);
    Kulturschau Bautzen, 1987, S. 24;
    S. Pataky, Lex. dt. Frauen d. Feder, 1898, Neudr. 1987, S. 308;
    K. Wittneben, in: H.-P. Wolff (Hg.), Biogr. Lex. z. Pflegegesch., 1, 1997;
    Qu
    StA Dresden;
    Archive d. Ev.-Luth. Kirche St. Michael in Bautzen, d. Kreuzkirchgde. Dresden, d. Ev.-Luth. Kirchgde. Dresden-Loschwitz u. d. Trinitatisfriedhofs Dresden-Johannstadt.

  • Author

    Karin Wittneben
  • Citation

    Wittneben, Karin, "Simon, Marie" in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 440 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117394068.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA