Lebensdaten
1811 – 1898
Geburtsort
Spechthausen bei Eberswalde
Sterbeort
Spechthausen
Beruf/Funktion
Papierfabrikant ; Papierhändler
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 135729920 | OGND | VIAF: 38141151
Namensvarianten
  • Ebart, Karl Emil
  • Ebart, C. E.
  • Ebart, Carl Emil

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Zitierweise

Ebart, Karl Emil, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135729920.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Wilh. (1781–1822), Papierhändler in Berlin, Bes. der Papiermühle Spechthausen, die er z. höchster Kapazität entwickelte (1816: 10 Bütten), die eine dt. Papiermühle je gehabt hat, S des Joh. Gottlieb s. (1);
    M Joh. Dor. Caroline (1790–1812), T des Papiermachers Joh. Frdr. Wilh. Krüger in Neubrandenburg;
    B Wilh. Gustav (1809–52), Papierhändler;
    1837 Luise Gärtner (1818–97) aus Magdeburg;
    2 S Joh. Paul (1838–1901), Joh. Wilh. (1842–1909), Teilhaber u. Mitleiter der Papierfabrik Spechthausen;
    E (Sohn v. Joh. Paul) Rudolph ( 1933), Dr.-Ing. E. h., Teilhaber u. letzter leitender Namensträger der Papierfabrik Spechthausen (s. Rhdb., P).

  • Biographie

    E. machte, wie sein Bruder, die kaufmännische Lehre im väterlichen Betrieb durch. Großjährig geworden, übernahmen beide 1833 die Leitung der Berliner Papierhandlung und 1842 die der Papierfabrik Spechthausen. 1852 wurde E. alleiniger Inhaber. Das Wirken beider Brüder fällt in die Zeit der Industrialisierung der Papiererzeugung. Nur die vorausschauende technische Umstellung, die die Inhaber zeitig vornahmen, konnte die abseits gelegene Papiermühle zu einem Werk von Weltruf werden lassen, das schon früh vorbildlich war. 1837-58 wurden Chlorbleiche, Dampfkessel, Satinierwerk, Wasserkläre, zwei Papiermaschinen, Eisenbahngleisanschluß, Dampfmaschinen, Gasanstalt, rotierender Lumpenkocher und Turbinenanlagen angelegt. In einem 1837 erworbenen und in eine Preßspan- und Pappenfabrik umgewandelten Beiwerk wurde seit der Mitte der 1840er Jahre wohl erstmals Dachpappe in Norddeutschland hergestellt, wobei auch die komplette Eindachung geliefert wurde. – E. stellte seit langem Papier für Tresorscheine, Banknoten, Obligationen, Pfandbriefe und Aktien her. Schon vor 1842 wurden Wasserzeichen der Prägetechnik mit Hell-Dunkelwirkungen hergestellt. Weiter entwickelt wurde aber diese Kunst nach der Einführung der Papiermaschine, als man gerade in der noch verbliebenen Handpapierfabrikation zu Spezialitäten überging, die qualitativ eine Sonderstellung einnehmen und Nachahmung von Wertpapieren erschweren sollten. 1845 wurde das Papier für die Obligation der Stadt Berlin hergestellt, dem bald Eisenbahn-Aktien, Kuponpapiere, 1848 Papiere für die Preußische Staatsanleihe, 1851 das Papier zu den ersten Kuverts der preußischen Post folgten. In den nächsten Jahrzehnten wurde der weitaus größte Teil fast aller deutscher Wertpapier-Papiere geliefert, so auch seit 1882 das Willcox-Papier, ein Verfahren, das Sicherung durch Einstreuen von langen, farbigen Seidenfasern in die wässerige Papierbahn anstrebte und vom Deutschen Reiche ausschließlich für Zwecke der Reichsdruckerei erworben worden war. Die Kunst, Bildwasserzeichen in Licht- und Schattentechnik mit ihren feinen Übergängen herzustellen, wurde besonders gepflegt und bei den höheren Werten der Reichsbanknoten angewendet. – Das Unternehmen wurde 1945 demontiert und enteignet. – GKR.

  • Literatur

    zum Gesamtartikel: [Joh. Paul Ebart] 100 J. Papierfabrik Spechthausen, 1887 (P Joh. Gottl. E.);
    Papierfabrikant, 1933, H. 39 f. (P Rud. E.);
    A. Schulte, Wir machen die Sachen…, 1955. – Qu.: hs. Aufzeichnungen v. A. Schulte.

  • Autor/in

    Toni Schulte
  • Zitierweise

    Schulte, Toni, "Ebart, Karl Emil" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 215-216 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135729920.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA