Lebensdaten
1842 – 1917
Geburtsort
Mannheim
Sterbeort
Biebrich bei Wiesbaden
Beruf/Funktion
Zementindustrieller
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 117664162 | OGND | VIAF: 62332179
Namensvarianten
  • Dyckerhoff, Rudolf Philipp Wilhelm
  • Dyckerhoff, Rudolf
  • Dyckerhoff, Rudolf Philipp Wilhelm
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Zitierweise

Dyckerhoff, Rudolf, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117664162.html [27.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Wilh. Gustav s. Genealogie (1); Großonkel väterlicherseits Jakob Frdr. s. (2);
    B Gustav s. (1), Eugen (1844–1924), gründete nach Tätigkeit in der väterlichen Zementfabrik 1869 mit s. Schwiegervater Gottlieb Widman (1817–94), kaufmännischer Dir. der Maschinenbau-AG Karlsruhe, die dortige Zementwarenfabrik Lang & Cie. zur D. & Widmann KG um, die einen Beton mit geringsten Wasser- u. Zementzusätzen entwickelte u. 1870/73 weitere Fabriken in Biebrich u. St. Jobst b. Nürnberg, 1883 auch in Chemnitz (dann Cossebaude b. Dresden) angliederte. D. wurde anschließend Betonbauunternehmer, errichtete 1880 die erste Betonbrücke Deutschlands u. baute unter rascher Vergrößerung des Unternehmens zahlreiche bedeutende Stampfbetonbrücken. Bei Umwandlung der Firma in eine AG wurde er 1907 Vors. des Aufsichtsrates, 1899 Vors. des Deutschen Beton-Vereins, Dr.-Ing. E.h. (TH Charlottenburg 1911), Ehrensenator der TH Darmstadt, GKR, Karl (1854–1938), Dr., Chemiker, Fabrikant in Duisburg u. Mannheim, 1924 Aufsichtsratsvorsitzender der D. & Widmann KG;
    Karlsruhe 1866 Marie (1845–1939), T des Uhrenfabrikanten Moritz Dürr in Karlsruhe u. der Caroline Maler;
    2 S, 2 T, u. a. August (1868–1947), Dr., Teilhaber v. D. & Söhne, Dr.-Ing. E.h. (s. Rhdb., P); Neffe (Sohn v. Eugen) Ernst (1877–1926), seit 1911 Vors. des Vorstands v. D. & Widmann, Ehrensenator der TH Darmstadt.

  • Biographie

    Nach dem Studium der Chemie und der Physik in Karlsruhe und Heidelberg übernahm D. die technische Leitung des Amöneburger Betriebes. Ohne sich an ein Vorbild halten zu können, mußte der 22jährige Erfahrungen sammeln. Technische Begabung und ausgesprochen wissenschaftliche Neigungen halfen ihm voran. Besondere Erfolge hatte er mit der qualitativen Verbesserung der Erzeugung. Schon nach wenigen Jahren rühmten die Verbraucher die „unübertreffliche Härte“ des Amöneburger Zements; die englischen Fabrikate verloren mehr und mehr an Boden. Die Erweiterung der Anlagen – dem ersten Ringofen folgte 1872 der zweite, 1900 der neunte –, der Übergang vom Trocken- zum Naßverfahren und andere technische Umstellungen beanspruchten freilich D.s Arbeitskraft derart, daß er es begrüßte, durch seinen Schwager Friedrich Dürr, der als Chemiker ausgebildet war, in der Betriebsleitung entlastet zu werden. Das ermöglichte ihm, sich vorzugsweise wissenschaftlichen Arbeiten auf dem Gebiete des Zementprüfungswesens und der Mörteltechnik zu widmen, wobei ihn Camillo Schumann unterstützte. Durch diese Untersuchungen hat er die Entwicklung der deutschen Zementindustrie ebenso maßgebend mitbestimmt wie durch seine führende Tätigkeit in den Berufsverbänden. Nachdem er bereits 1865 den Deutschen Verein für Fabrikation von Ziegeln, Tonwaren, Kalk und Cement mitbegründet hatte, beteiligte er sich 1877 an der Gründung des Vereins Deutscher Portlandcement-Fabrikanten und gehörte diesem mehr als zwei Jahrzehnte als 2. Vorsitzender an.|

  • Auszeichnungen

    Dr.-Ing. E. h.

  • Werke

    Der Einfluß e. Kalkbeimengung zu Zement, in: Dt. Bauztg., 1879, Nr. 39; Über d. Einwirkung v. Meerwasser auf Zement u. d. hydraulischen Bindemittel, in: Schweizer. Bauztg. 27, 1895, Nr. 6;
    Über d. Entwicklung des Prüfungsverfahrens f. Portlandzement, in: Dt. Bauztg. 1906, Nr. 9; Über d. Wirkung von Magnesia im gebrannten Zement, 1908.

  • Literatur

    (außer d. bei B Gustav genannten) F. Keil, Dt. Zement, 1952;
    E. Probst, in: DBJ II, S. 61-63 (u. Tl. 1917, L). – Zu B Eugen:
    G. Rüth, in: Beton u. Eisen, 1924, H. 17 (P);
    O. Colberg, Wiederaufleben d. Stampfbetons, ebd. 1937, H. 22;
    G. v. Klass, Weit spannt sich d. Bogen, Die Gesch. d. Bauunternehmung D. &
    Widmann KG, 1955 (P v. Klemm).

  • Porträts

    Ölgem. v. K. Kögler, um 1900;
    Stich v. Ä. Siebert, 1910;
    Bronzeplakette v. E. Beyrer, 1914 (Hauptverwaltung Amöneburg).

  • Autor/in

    Hermann Pinnow
  • Zitierweise

    Pinnow, Hermann, "Dyckerhoff, Rudolf" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 211-212 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117664162.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA