Dates of Life
gestorben 1477 oder 1478
Place of death
Mecheln
Occupation
Theologe ; Minorit ; Provinzial der kölnischen Ordensprovinz ; Guardian des Klosters zu Mecheln
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 118548212 | OGND | VIAF: 88625113
Alternate Names
  • Hervius, Henricus
  • Harpf, Henricus
  • Herpf, Henricus
  • more

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Harphius, Henricus, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118548212.html [27.04.2024].

CC0

  • Biographical Presentation

    Harphius: Henricus H. (Hervius, Harpf, Herpf, Harff), so genannt von seinem Geburtsorte Herp (Erp) in Brabant, Theolog, 1477 oder 1478 zu Mecheln. Er gehörte dem Orden der Minoriten an, war eine Zeitlang Provinzial der kölnischen Ordensprovinz, bei seinem Tode Guardian des Klosters zu Mecheln. Außer vielen Predigten, die nicht gedruckt zu sein scheinen, verfaßte er das „Speculum aureum de praeceptis divinae legis“, ein ausführliches Werk über die zehn Gebote in der Form von (221, wohl nicht wirklich gehaltenen) Predigten, welches zuerst zu Mainz 1474, dann noch dreimal im 15. Jahrhundert gedruckt wurde (s. Geffcken, Der Bilderkatechismus, 1855, S. 32), und eine Reihe von ascetischen Schriften, u. a. ein „Epithalamium divini amoris“ (mit einer Auslegung des Hohen Liedes), eine Anleitung zur Betrachtung in flämischer Sprache, welche von dem Kölner Karthäuser Petrus de Blomevenna (Bd. II, S. 720) unter dem Titel „Directorium aureum contemplativorum“ lateinisch herausgegeben wurde, und „Eden sive Paradisus contemplativorum“. Diese drei Schriften wurden zusammen unter dem Titel „De mystica theologia libri tres“ zu Köln 1529 und nochmals (mit einer Vorrede des Karthäusers Bruno Loher an Ignatius von Loyola) 1555 gedruckt. Man nahm an einigen Stellen des zweiten Buches Anstoß, und es wurde zu Rom 1585 eine purgirte Ausgabe mit einer „Introductio ad doctrinam libri secundi“ von dem Dominicaner Petrus Paulus Philippus veranstaltet und die früheren Ausgaben auf den Index gesetzt. Das Werk ist auch im 17. Jahrhundert noch wiederholt gedruckt worden, 1617 auch eine französische Uebersetzung von J. B. Machault (von dem zweiten Buche auch eine italienische Uebersetzung von dem Karthäuser Benedict Osanna) erschienen. Der Cardinal Bona, Mabillon u. A. zählen H. zu den besten Schriftstellern über mystische Theologie.

    • Literature

      Biographie universelle (Michaud) XVIII, 486. Sweertius, Athenae Belgicae, 1628. Fabricius, Bibliotheca lat. (ed. Mansi) III, 216. Possevini, Apparatus sacer I, 728.

  • Author

    Reusch.
  • Citation

    Reusch; Slee, Jacob Cornelis van, "Harphius, Henricus" in: Allgemeine Deutsche Biographie 10 (1879), S. 617-618 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118548212.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographical Presentation

    Herp: Heinrich v. H., aus Nord-Brabant, starb als Guardian des Observantenklosters zu Mecheln 1477. Seine Zeitgenossen verehrten ihn als Verfasser eines „Spiegel der volcomenheyt“, welcher öfter gedruckt ist, u. a. 1502 von Eckart v. Homberch zu Antwerpen; auch handschriftlich findet er sich auf verschiedenen niederländischen Bibliotheken. Der Verfasser erscheint als Vertreter jenes praktischen Mysticismus, dessen Vater Johann Ruysbroeck, Prior im Kloster Grünenthal, war. Daher legt er den kirchlichen Verrichtungen und sogenannten guten Werken keinen Werth bei, soweit sie nicht die Frucht der Gottesliebe sind. Dabei hielt er sich jedoch frei von der Ueberschätzung jener geistlichen Erfahrungen des inneren Gemüthlebens, welche bei seinen Zeitgenossen manchmal nur den Hochmuth und die Trägheit nährten und die tiefere Sittlichkeit gefährdeten. Neben dieser durch ihre reine Lebenspraxis in mancher Hinsicht, vorzüglichen Schrift, hinterließ er auch 435 Predigten, welche in fünf Büchern von der Buße, der dreifachen Zukunft Christi, dem Decalog, den Sonntags- und Festpericopen und vom Leben der Heiligen handeln. Es sind mehrfach nur Skizzen, welche, wie die Predigten des Dionnsius Carthusianus, ein homiletisches Repertorium zum Gebrauche der Prediger bilden sollen; doch sind sie von geringem Werthe. Gleichwol sind sie mehrfach gedruckt worden. Die Predigten vom Decalog erschienen zu Basel 1496. die ganze Sammlung zu Hagenau 1509.

    • Literature

      Foppens, I. S. 449. Moll, Kerkgesch. v. Nederl., II. 2. st. bl. 383. 401. und Moll, Joh. Brugman. I. bl. 27. 56.

    • Correction

      Korrektur: Herp ist, was leider übersehen ward, identisch mit dem schon in Bd. X S. 617 besprochenen Harphius. D. Red.

  • Author

    van Slee.
  • Citation

    CC-BY-NC-SA