Lebensdaten
1854 – 1935
Geburtsort
Wallhausen bei Kreuznach (Rheinland)
Sterbeort
Pfaffendorf bei Koblenz
Beruf/Funktion
Gründerin eines katholischen Missionswerks
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 101816474X | OGND | VIAF: 221111679
Namensvarianten
  • Schynse, Katharina
  • Schynse, Catharina

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Zitierweise

Schynse, Katharina, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd101816474X.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V August Wilhelm (1825–73), frhrl. v. Dalberg. Rentenverw. auf Schloß Dalberg in W.;
    M Dorothea Braun (1819–90); 4 jüngere Geschw u. a. August (1857–91), seit 1885 Missionar d. „Weißen Väter“ in Afrika, bereiste 1888–91 d. Innere Ostafrika, Begleiter d. Forsch.reisen v. H. M. Stanley u. Emin Pascha, Vf. e. Reisetageb. (s. ADB 54; BBKL; LThK³; Henze, Entdecker); – ledig.

  • Biographie

    S. besuchte 1865–72 die Schule der Engl. Fräulein (Mary-Ward-Schwestern) in Mainz. Anschließend wirkte sie als Privatlehrerin, seit 1872 in St. Albert bei Amiens (Frankreich) und seit 1880 als Leiterin der Töchterschule in Diedenhofen im Pensionat der Schwestern vom Hl. Karl Borromäus. 1881–84 war sie als Erzieherin bei Baron v. Geyr in Cane bei Straelen beschäftigt, dann kurzzeitig bei Marquis d'Armaille in Chateau la Douvé (Maine et Loire, Frankreich) und seit 1885 bei Baron v. Linde im Hause Venau bei Roesrath/Rhein. Berichte ihres Bruders August über das Elend am Kongo und die Schwierigkeiten, dort der Eucharistie eine würdige Form zu geben, bewogen S. 1893 zur Gründung des „Vereins kath. Frauen und Jungfrauen zur Unterstützung der zentralafrikan. Mission“. Dabei verbanden sich zwei Ziele: der Dienst für die Eucharistie durch die Spende von Paramenten und der Loskauf von Frauen aus der Sklaverei sowie die Gründung und Unterstützung von Wohltätigkeitsanstalten. Mit der Umbenennung des Vereins in „Missionsvereinigung kath. Frauen und Jungfrauen“ 1902 und der neuen Zentrale 1913 in Koblenz weiteten sich die Felder des Engagements über Afrika hinaus aus. Die Zahl der Mitglieder in Deutschland stieg von 25 000 (1901) auf etwa 300 000 (1920). Besondere Schwerpunkte des weltkirchlichen Engagements waren u. a. die Unterstützung der China-Mission 1910 und die Hilfe für die bedrängten Christen in Armenien. Die Gründung des Missionsärztlichen Instituts in Würzburg 1922 machte S. mit einer großen Geldsumme ihres Vereins möglich. Außerdem stiftete sie den Altar für die 1929 erbaute Kirche und bot Beihilfen zur Ausbildung von Missionsärzten. Gegen kirchliche Zentralisierungstendenzen konnte das Frauenmissionswerk seine Selbständigkeit und das eigene Profil seiner Arbeit ausbauen. Zur internationalen Koordination der bald auch im europ. Ausland und in den USA aktiven „Frauenmissionsvereinigungen“ wurde das in Rom eingerichtete Zentralkomitee 1922 durch Papst Pius XI. bestätigt. 1942 erhob Papst Pius XII. die Vereinigung zum Päpstl. Werk.

    Nach dem Krieg wurde das Frauenmissionswerk als „Päpstliches Missionswerk der Frauen in Deutschland“ mit Zentrale in Koblenz weitergeführt. Durch die Förderung|von Frauensolidaritätsprojekten und der Inkulturation von Liturgie greift das Frauenmissionswerk die Gründungsidee von S. auf und macht durch seine Menschenrechtsarbeit die oft vernachlässigte Rolle von Frauen in Entwicklungsprozessen zu seiner Schwerpunktaufgabe. In Erinnerung an S. gründete das Frauenmissionswerk 2004 die „Katharinen-Stiftung“ zur Unterstützung seines Auftrags in der Weltkirche. Seele der Bewegung, die heute etwa 15 000 Mitglieder zählt, blieb damit S., die 1903–39 die von ihr begründeten Periodika der Vereinigung, „Stimmen aus den Missionen“ und „Jahresbericht der Missionsvereinigung kath. Frauen und Jungfrauen“ herausgab.

  • Auszeichnungen

    Gedenkstätte auf d. Friedhof Koblenz-Pfaffendorf (seit 1997).

  • Literatur

    F. Hamm, Die Missionsvereinigung kath. Frauen u. Jungfrauen, 1912;
    B. Arens, Die kath. Missionsvereine, 1922, S. 191–99;
    Stimmen aus d. Missionen, 1936, H. 1 (Sonderh. z. Gedenken an K. S.;
    P);
    LThK³;
    BBKL IX (L);
    Teilnachlaß:
    Zentrale d. Päpstl. Missionswerks d. Frauen in Dtld., Koblenz (P).

  • Autor/in

    Monika Pankoke-Schenk
  • Zitierweise

    Pankoke-Schenk, Monika, "Schynse, Katharina" in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 92-93 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd101816474X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA