Lebensdaten
1877 – 1936
Geburtsort
Triberg (Schwarzwald)
Sterbeort
Villingen (Schwarzwald)
Beruf/Funktion
Rundfunkgerätehersteller
Konfession
-
Normdaten
GND: 124100066 | OGND | VIAF: 72318010
Namensvarianten
  • Schwer, Hermann

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Zitierweise

Schwer, Hermann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd124100066.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V August (1844–1912), Uhrmacher u. Metallwarenfabr. in T., 1895 bad. Hoflieferant, Mitgl. d. Gde.rats, Verw.rat d. Städt. Sparkasse, Vors. d. Stiftungsrats d. Bez.spitals u. Beirat d. Frauenver. ebd., 1909 Ehrenbürger v. T., Rr. d. Ordens v. Zähringer Löwen, S d. Benedikt (* 1802), Schlosser u. Werkzeugmacher, gründete um 1835 e. Uhrmacherwerkstatt in T.;
    M Theresia Schäfer (1845–1912);
    Ur-Gvv Leonhard ( 1857), Schlosser u. Feilenhauer, seit 1797 Bürger in T.;
    Ov Benedikt, Hyazinth, beide Uhrmacher;
    1904 Johanna (* 1874), aus T., leitete nach S.s Tod, vertreten durch Obering. Josef Fricker, d. „Schwarzwälder Apparate-Bau-Anstalt August Schwer Söhne“ (SABA), T d. Theodor Schöller ( 1915) u. d. Pauline Dörer;
    1 T Margarethe (1905–83, 1] Hugo Friedrich [Fritz] Brunner, aus Nürnberg, Violinist, Musikdir. in V., 2] Ernst Scherb, leitete seit 1948 d. „Schwarzwälder Apparate-Bau-Anstalt August Schwer Söhne“); wohl Verwandte Erwin, Fabrikdir., Vorstandsmitgl. d. Bad. Uhrenfabrik AG, Furtwangen (Schwarzwald), Oskar, Werkmeister, richtete 1917 e. Munitionsfabrik in V. ein, Hans Georg Brunner-Schwer (1927–2004), Mitinh. u. 1961 Techn. Geschäftsführer v. SABA, Musikproduzent, Bes. d. Plattenlabels MPS-Records (Musik Produktion Schwarzwald), Hermann Brunner-Schwer (1929–88), leitete v. 1957 bis zum Verkauf 1975 an GTE d. „Schwarzwälder Apparate-Bau-Anstalt August Schwer Söhne“ (SABA), Vf. e. Autobiogr. (s. L).

  • Biographie

    S. absolvierte nach der Volksschule in Triberg eine Lehre im elterlichen Betrieb, besuchte anschließend die Uhrmacherschule in Furtwangen und leistete zweijährigen Militärdienst. 1905 übernahm er die väterliche Firma mit 20 Mitarbeitern. 1914 zum Kriegsdienst eingezogen, wurde er 1917 zur Umstellung des Betriebes auf die Fertigung von Munitionsbestandteilen aus dem Militär entlassen. 1918 erwarb S. gemeinsam mit seinem Teilhaber Sylvester Grimm in Villingen (Baden) das ehemalige Gasthaus „Waldmühle“, wo er unter schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen die Produktion von Fahrradklingeln und feinmechanischen Erzeugnissen unter dem Namen „Schwarzwälder Apparatebauanstalt August Schwer Söhne“ (SABA) in Villingen (1919 OHG) aufnahm. 1922 wurde eine schwachstromtechnische Abteilung zur Herstellung von Transformatoren angegliedert (Leitung Obering. Josef Fricker), seit 1923 wurden rundfunktechnische Einzelteile gefertigt, beginnend mit Kopfhörern, 1926 wurden die ersten SABA Radiobaukästen angeboten. Mit der 1927 erteilten Lizenz zum Bau kompletter Radiogeräte stellte SABA, seit 1929 unter der technischen Leitung von dem an der ETH Zürich ausgebildeten Eugen Leuthold (1903–78), Erfolgsmodelle wie den „S 35“ her (S 41, S 310, S 311 u. a. waren hingegen die auflagenstärksten ihres jeweiligen Produktions-Jg. in Dtld.) und erreichte durch eine Reihe technischer Neuerungen und v. a. durch konsequente Rationalisierungsmaßnahmen in Produktgestaltung und Produktion seit 1932 zeitweise die Marktführerschaft in Deutschland (1934/35 ca. 840 Beschäftigte). Die SABA Radiowerke stellten in der NS-Zeit seit 1933 wie die übrige dt. Rundfunkindustrie ebenfalls den VE 301 (Volksempfänger) her (1937 tägl. 400 Geräte), seit Kriegsausbruch wurde die Produktion unter Beteiligung von Zwangsarbeitern auf Militärausrüstung umgestellt. Nach dem Tod S.s, der seit 1930 Alleinbesitzer des Unternehmens war, blieb SABA im Familienbesitz und wurde 1960–75 von seinen Enkeln geleitet, die das Unternehmen 1968 verkauften. In den 50er Jahren wieder mit Spitzenerzeugnissen auf dem Markt, produzierte SABA auch noch nach 1980 (Beginn d. Thomson-Ära).

  • Auszeichnungen

    Ehrenbürger v. Triberg (1909), Villingen (1935) u. Meersburg;
    Mitgl. d. IHK Villingen;
    Ausschußmitgl. d. Verbandes d. Uhrenind. u. verwandter Industrien d. Schwarzwaldes;
    Rr.kreuz d. bad. Ordens v. Zähringer Löwen.

  • Literatur

    O. E. Sutter, Hundert J. Schwarzwälder Präzisionsarbeit, H. S., Dreißig J. Betriebsführer, FS, hg. v. d. Schwarzwälder-Apparat-Bau-Anstalt August Schwer Söhne G. m. b. H. Villingen (Schwarzwald), o. J. [1935] (P);
    H. Brunner-Schwer u. P. Zudeick, Saba, Bilanz e. Aufgabe, Vom Aufstieg u. Niedergang e. Fam.unternehmens, 1990 (L, P);
    R. Ketterer, H. S., ein Leben f. SABA, in: Funkgesch. 25, 2002, Nr. 144, S. 190–97 (P);
    Rhdb. (P);
    Wenzel;
    Qu
    Fam.chronik, 1970 (Ms., in Fam.bes.).

  • Autor/in

    Günter F. Abele, Maria Schimke
  • Zitierweise

    Abele, Günter F.; Schimke, Maria, "Schwer, Hermann" in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 70-71 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124100066.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA