Lebensdaten
1799 – 1861
Geburtsort
Leipzig
Sterbeort
London
Beruf/Funktion
Großkaufmann ; Wirtschaftsorganisator
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 121019519 | OGND | VIAF: 74698224
Namensvarianten
  • Dufour-Feronce, Albert Johann Markus
  • Dufour-Feronce, Albert
  • Dufour-Feronce, Albert Johann Markus
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Zitierweise

Dufour-Feronce, Albert, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd121019519.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Hugenottenfamilie aus dem Languedoc, seit 1692 in Leipzig;
    V Ferd. (sächsischer Adel u. Frhr. 1816, 1766-1817), Großkaufmann u. Bankier in Leipzig, S des Jacques Marc Antoine D. (1737–1806), Seidengroßkaufmann in Leipzig, u. der Anna Louise Pallard;
    M Pauline (1774–1839), T des Simon Daniel Feronce (1742–93), Großkaufmann in Leipzig, u. der Elis. Theodore Vidal aus Hamburg; Großonkel mütterlicherseits Jean Baptiste Feronce v. Rotenkreutz (1723–99), braunschweigischer GR u. Präs. des Kriegs- u. Finanzkollegiums (s. ADB VI);
    Leipzig 1830 Marianne Joh. (1809-88), T des sächsischen Hptm. Kaspar Heinr. v. Lindemann u. der Friederike v. Bose;
    2 S, 2 T, Ferd. (1835–89, Maria Victoire, 1896, T des Carl Lampe, 1804–89, Großkaufmann u. Verleger [F. C. W. Vogel] in Leipzig), Großkaufmann in Leipzig u. London, Oswald (1836–1908, Adolphine, 1921, T des Christian Heinr. Demiani, 1794–1865, Großkaufmann u. Präs. der Handelskammer in Leipzig), Großkaufmann in London u. Lyon; Enkel (Sohn des Ferd.) Albert Frhr. von D. (1868–1945, Sophie, T des Prof. der Math. Christian Adolph Mayer [ 1908]), Großkaufmann in Leipzig, seit 1920 dt. Diplomat in London, 1932 Untergeneralsekretär des Völkerbundes, 1931/32 Gesandter in Belgrad.

  • Biographie

    D. wuchs in einem musikalisch und künstlerisch sehr interessierten Elternhause auf, zu dessen Gästen auch Goethe zählte. Als junger Mann unternahm er Reisen nach Rom und Paris und übernahm danach die 1702 gegründete Firma D. Gebrüder & Co., eine Rohseidengroßhandlung und Bankgeschäft mit dem Stammhause in Leipzig, Filialen in Braunschweig und Lyon. D. war es, der sich als erster für die Eisenbahnbaupläne F. Lists in Leipzig einsetzte und dafür noch weitere Leipziger Kaufleute wie Wilhelm Seyfferth und G. Harkort gewann. Bereits 1834 gehörte D.|dem Gründungsausschuß der Leipzig-Dresdner Eisenbahngesellschaft an und wurde 1835 zum „wirklichen Mitglied“ im Direktorium durch die Gesellschaft bestellt. Er regte bei der Landesregierung den Frachtschiffverkehr auf der Elbe von Hamburg bis weit nach Böhmen hinein an. Die erste Privatnotenbank Sachsens, die „Leipziger Bank“, gründete er 1834 gemeinsam mit mehreren Leipziger Firmen, wie er auch die „Allgemeine Deutsche-Credit-Anstalt“ ins Leben rief, deren „vollziehender Direktor“ er 1856 wurde. Er schlug die Umwandlung der 1830 gegründeten Kammgarnspinnerei in Leipzig in eine Aktiengesellschaft vor und war maßgebend beteiligt bei den Gründungen zur Gewinnung von Steinkohle im Oelsnitzer Revier. So war er „der königliche Kaufmann von internationalem Gewicht“. Als der Gedanke des Suez-Kanalbaues aufkam, war D. unermüdlich für das Zustandekommen dieses Planes, der ihm nur Enttäuschungen bereiten sollte, tätig.

  • Literatur

    Niedermüller, Die Leipzig-Dresdner Eisenbahn, 1880;
    Der Civiling. 36, 1890, H. 4;
    O. Georgi u. Albert Dufour-Feronce, Urkk. z. Gesch. d. Suez-Kanals, 1913 (P);
    A. Birk, Die Gesch. d. Suezkanals, in: Btrr. z. Gesch. d. Technik u. Industrie 13, 1923, S. 17-29;
    H. Pönicke, Sachsens Entwicklung zum Industriestaat, 1934, S. 20;
    ders., Sächs. Wirtsch.köpfe, in: Mitteldt. Jb. 1955, S. 77-105;
    H. Wolf, 100 J. Kammgarnspinnerei zu Leipzig, 1936, S. 56-72;
    75 J. Gemeinschaftsarbeit d. sächs. Steinkohlenbergwerke, 1936, S. 85-127;
    A. Liebmann, Acht Jahrzehnte im Dienste d. Wirtschaft, e. Lb. d. Allg. Dt. Credit-Anstalt, 1938, S. 13 (P);
    M. v. Seydewitz, Sachsen u. d. Suezkanal, in: NA f. Sächs. Gesch. 63, 1943, S. 81-129. – Qu.: Nachlaß im Ratsarchiv Leipzig.

  • Porträts

    Ölgem. v. B. Plockhorst (Orig. vernichtet, Kopie im Bes. v. Frdr. Gruner, Lörrach/Baden).

  • Autor/in

    Herbert Pönicke
  • Zitierweise

    Pönicke, Herbert, "Dufour-Feronce, Albert" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 177-178 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd121019519.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA