Lebensdaten
1870 – 1936
Geburtsort
Sprockhövel bei Hattingen/Ruhr
Sterbeort
Bochum
Beruf/Funktion
Maschinenbauindustrieller
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 135727782 | OGND | VIAF: 67689788
Namensvarianten
  • Düsterloh, Gustav
  • Düsterloh, Gustav
  • Düstherloh, Gustav
  • mehr

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Düsterloh, Gustav, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135727782.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus Bergmannsfamilie;
    V Arnold (1833–1913), Bergmann u. Gastwirt in Sprockhövel, S des Bergmanns Frdr.;
    M Frieder. Amalie (1837–1916), T des Bergmanns Pet. Frdr. Muthmann in Sprockhövel;
    Sprockhövel 1895 Alma (1863–1927), T des Bergmanns Aug. Leveringhaus;
    1 S, 3 T.

  • Biographie

    D. ergriff nach Mittelschulbesuch den väterlichen Bergmannsberuf und lernte hier aus unmittelbarer Anschauung die Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes mechanischer Hilfsmittel unter Tage kennen. Nach 12jähriger Tätigkeit im Bergbau, wo er bis zum Betriebsführer aufstieg, konzentrierte er sich darauf, die um die Jahrhundertwende aufkommenden Druckluftwerkzeuge konstruktiv zu verbessern. Nach langen Versuchen gelang ihm die Konstruktion eines selbstgesteuerten Bohrhammers (1905 patentiert). Aus einer 1906 gepachteten kleinen Werkstatt, in der unter der Firma Fabrik für Bergwerksbedarfsartikel GmbH, Sprockhövel, die Fertigung des Bohrhammers betrieben wurde, entwickelte sich nach Überwindung mancher Rückschläge ein Industrieunternehmen von weit überlokaler Bedeutung für die Mechanisierung der Kohlengewinnung. Für die 1907 aufgenommene Produktion von Druckluft-Abbauhämmern hatte sich D. anfangs in seiner westfälischen Heimat vergebens um Absatz bemüht. Mit Hilfe eines französischen Ingenieurs gelang es D. schließlich,|die nordfranzösischen Zechen für dieses Erzeugnis zu interessieren, bis dann auch deutsche Grubenleitungen sich mehr und mehr zu seiner Einführung entschlossen. Nach dem 1. Weltkrieg widmete sich D. dann ausschließlich der Bergbaumechanisierung und brachte 1925 den Druckluft-Geradzahn-Motor heraus, der in den folgenden Jahren als D.-Motor bekannt wurde. Dieser Motor bedeutete eine wesentliche Verbesserung des aus dem englischen Bergbau übernommenen früheren Pfeilrad-Motors. Weitere wichtige Mechanisierungsbeiträge leistete D. mit den von seiner Firma hergestellten Schlepperhäspeln, die die im Untertagebetrieb bis dahin verwendeten Kolbenhäspel und die Pferdeförderung verdrängten. Auch auf dem Gebiet der mechanisierten Fördereinrichtungen wirkte D. bahnbrechend.

  • Literatur

    M. Bubenzer, in: Monogrr. rhein.-westf. Unternehmungen I, 1951, S. 45 f.;
    50 J. Dienst am Bergbau, 1956.

  • Autor/in

    Fritz Trachte
  • Zitierweise

    Trachte, Fritz, "Düsterloh, Gustav" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 176-177 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135727782.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA