Lebensdaten
1814 – 1867
Geburtsort
Kleinschirma bei Freiberg (Sachsen)
Sterbeort
Freiberg
Beruf/Funktion
Modellmeister
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 1017601887 | OGND | VIAF: 220639213
Namensvarianten
  • Schumann, Carl Gottfried
  • Schumann, Carl
  • Schumann, Carl Gottfried
  • mehr

Quellen(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie
Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Schumann, Carl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd1017601887.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V N. N., Stuhlbauer;
    M N. N.;
    3 S Carl Heinrich (1838–1900), Bergdir. b. d. Steinkohlen-AG Bockwa-Hohndorf b. Zwickau, Anton, Nachf. v. S. als Modellmeister in d. Modellwerkstatt d. Bergak., 1879 aus d. Staatsdienst entlassen, Robert ( 1879), Reviersteiger, b. e. Schlagwetterexplosion in Zwickau umgekommen.

  • Biographie

    Bereits als Kind eignete sich S. in der väterlichen Werkstatt handwerkliche Kenntnisse an, die seinen Lebensweg bestimmten. Nach Abschluß der Volksschule 1828 arbeitete er als Gehilfe des Chemikers Carl Moritz Kersten (1803–50) an der Bergakademie Freiberg und wechselte 1830 zum Gezeugsarbeiter (Maschinist) auf die Freiberger Gruben. Seit 1833 arbeitete er als „Modelleur“ in der unter der Oberleitung des sächs. Maschinendirektors Christian Friedrich Brendel (1776–1861) stehenden fiskalischen Maschinenbauwerkstatt Halsbrücke. 1843 kehrte er als Modellarbeiter in die eigens zum Modellbau eingerichtete Werkstatt der Bergakademie zurück (1852 Tit. Modellmeister).

    Das Hauptverdienst S.s lag im Bau zahlreicher funktionsfähiger Maschinenmodelle und einigen Erfindungen, inbesondere dem druckluftbetriebenen Sprenglochbohren. Auf Anregung des Oberbergamtes begann er 1855 mit der Entwicklung des Verfahrens, das er etwa 10 Jahre lang technisch verbesserte. Wenngleich er bei dem damaligen Stand der Technik einige Probleme, z. B. die Zuführung der Druckluft nicht zufriedenstellend zu lösen vermochte, zeugen zwei heute noch von der Bergakademie bewahrte Originalmaschinen zum Sprenglochbohren vom technischen Verständnis S.s. Seine Entwicklung stand am Beginn der heute alltäglich gewordenen Drucklufttechnik etwa im Straßenbau. Als Modellmeister war S. verantwortlich für die Schaffung und Instandhaltung des Modellbestandes für Lehre und Forschung. Neben der Herstellung von Modellen von Maschinen und Anlagen des Berg- und Hüttenwesens, wie Wassersäulenmaschinen, Dampfmaschinen, Pochwerken, Setzwäschen etc. fertigte er auch Geräte und Instrumente nach Auftrag. Die Werkstatt erlangte internationale Bedeutung und Beachtung, da von ihr auch andere Schulen und Museen beliefert wurden. Von S. hergestellte Modelle finden sich heute u. a. in St. Petersburg (Rußland), Melbourne (Australien) und Kongsberg (Schweden). Die Zahl der erhaltenen Modelle dürfte, bei unterschiedlichem Erhaltungszustand, dreistellig sein. Der Hauptteil befindet sich in den Sammlungen der TU Bergakademie Freiberg. Schriftliche Werke, wie fachwissenschaftliche Beiträge, Angebotskataloge und Maschinenbeschreibungen von seiner Hand sind nicht bekannt, wie er auch nicht mit Orden und Auszeichnungen bedacht wurde. Unter der Autorenschaft „Modellmeister Schumann Modellwerkstatt der Bergakademie Freiberg“ sind auch nach seinem Tode gefertigte Stücke anzutreffen.

  • Werke

    Zwei Modelle u. zwei Originale v. Gesteinsbohrmaschinen mit Druckluftantrieb, 1855-64 (TU Bergak. Freiberg);
    Modell e. Turbinengöpels mit Schwamkrug-Turbinen, um 1855 (Mus. Victoria, Melbourne, Australien);
    Modell e. Freiberger Bleischlackenofens, 1859 (Gornij Musej, Gornij Inst., St. Petersburg);
    Modell e. dampfgetriebenen Bohrturms, um 1860 (Musée de la Mine Aumetz, Frankreich);
    Grubenmodell z. Silbergewinnung v. Kongsberg, um 1860 (Norsk Bergverksmus., Kongsberg, Norwegen);
    Modell e. Cornwallschen Dampfmaschine, 1864 (TU Bergak. Freiberg).

  • Literatur

    C. Schiffner, Aus d. Leben alter Freiberger Bergstudenten, 1935, Bd. 1, S. 111-13, Bd. 2. S. 62 u. 405 (P);
    F. Jentsch, Begegnungen mit fast vergessenen Kostbarkeiten, Ein Btr. z. zehnj. Bestehen d. Kustodie an d. TU Bergak. Freiberg 1985-1995, 1996;
    G. Unland (Hg.), Wiss. vor Ort, Bilder zu Gesch. u. Gegenwart d. TU Bergak. Freiberg, 2005, S. 77.

  • Autor/in

    Frieder Jentsch
  • Zitierweise

    Jentsch, Frieder, "Schumann, Carl" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 751-752 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1017601887.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA