Lebensdaten
1917 – 1965
Geburtsort
Düsseldorf
Sterbeort
Düsseldorf
Beruf/Funktion
Komponist ; Pianist
Konfession
-
Normdaten
GND: 135029473 | OGND | VIAF: 79922512
Namensvarianten
  • Besser, Bernd (Pseudonym)
  • Schuchardt, Emil
  • Besser, Bernd (Pseudonym)
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Zitierweise

Schuchardt, Emil, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135029473.html [27.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Peter Litzinger (* 1863), Kaufm. in D.;
    M Frieda Maria Lucia (1887–1964), T d. Georg Emil Schuchardt (* 1867), Friseur;
    1) Düsseldorf 1944 Eva Maria (1921–53), T d. Wilhelm Berben (* 1882), Hochbauing., 2) Düsseldorf 1954 Monika, T d. Anton Kosubik, Landwirt.

  • Biographie

    Vom Vater, der selbst komponiert hatte, musikalisch gefördert, war S. nach frühem Klavierunterricht bereits im Alter von 13 Jahren ein vielseitiger Musiker, der Suiten, Jazzstücke, Ballett-, Chor- und Kammermusik (darunter zweihändig zu spielende Klavierstücke) komponierte. Als Oberschüler erhielt er Unterricht bei dem Stadtorganisten Hubert Meyssen. 1931 begann S. ein Musikstudium bei Maxim Hempel (1877–1959), das er 1933 am Düsseldorfer Schumann-Konservatorium bei Josef Neyses (1893–1988), Theo Kreiten (18871960) und Hans Weisbach (1885–1961) fortsetzte. Bereits während dieser Zeit schrieb S. auch – teilweise unter Pseudonym – Tanzmusik und Schlager, darunter mehrere populäre Kinderlieder für die Schauspielerin, Parodistin und Kabarettistin Marita Gründgens (1903–85). 1936-46 war er als Repetitor und Schauspielkapellmeister an den Städt. Bühnen in Düsseldorf tätig.

    Seit 1947 komponierte S. für das Münchner Kabarett „Die Schaubude“; im selben Jahr wurde er musikalischer Leiter, Pianist und Hauskomponist beim Düsseldorfer politischliterarischen Kabarett „Das Kom(m)ödchen“, das sich – so der Untertitel – als „kleine Literaten-, Maler- und Schauspielerbühne“ verstand. Hier gestaltete er als musikalischer Leiter sämtliche Programme mit, bis er 1955 aus gesundheitlichen Gründen (Epilepsie) den Platz am Klavier aufgeben mußte. Als Komponist war er jedoch noch bis 1965 für das „Kom(m)ödchen“ tätig.

    S.s Kabarettmusik stand weit über dem rein Unterhaltsamen; charakteristisch waren seine klassizistisch verspielten „Ouvertürchen und Chörchen“, die er auf dem Klavier und dem Virginal spielte. Mit den Chansons, die S. für Lore Lorentz (1920–94), die Protagonistin des Ensembles, zu Texten von Kay Lorentz (1920–93), Eckart Hachfeld (1910–94) und Martin Morlock (1918–83) schrieb, prägte er wesentlich den Stil des „Kom(m)ödchens“, und damit einen wichtigen Teil des bundesdt. Nachkriegskabaretts.

  • Werke

    u. a. Bühnenmusik zu: Die Stunde der Unschuldigen, Schausp. v. Günter Rudorf, 1956;
    Ausverkauf, Ballettmusik, 1940;
    Ungar. Capriccio (Konzertmusik), Wirbelwind (Konzertmusik), Ländl. Musik f. Blasorchester, 1939, Fünf Wilhelm Busch-Madrigale f. Männerchor, 1950;
    Lieder, Kabarettsongs, Schlager:
    Papi, sag, warum, 1937;
    Mutti, warst du auch mal klein? (Texte: P. Lacroix), 1937;
    Das Kom(m)ödchen-Lied (Text: B. Markus), 1947;
    Ouvertürchen (instrumental), 1947;
    Made in Germany, 1947;
    Bizonale Serenade, 1947;
    Die neue Bürgerballade (Texte: K. Lorentz), 1947;
    Siebzehn Ministerpräsidenten (Text: B. Markus), 1947;
    Theaterkrise (Text: K. Lorentz), 1947;
    New Look (Text: L. Lorentz), 1948;
    Der Schein trügt (Text: H. Will), 1948;
    Chor d. Rechtsradikalen, 1949;
    Der Wettlauf zw. Hase u. Igel (Texte: K. Lorentz), 1950;
    Frühjahrsmodelle, 1950;
    Romanze auf d. Pulverfaß (Texte: M. Morlock), 1950;
    Russ. Holzschnitt (Text: W. Mehring), 1950;
    Bolero (instrumental), 1950;
    Song von d. Vermassung (Text: E. Hachfeld), 1951;
    Chor d. Optimisten (Text: K. Lorentz), 1951;
    Einer gegen alle (Text: E. Hachfeld), 1951;
    Entweder – oder, 1951;
    C'est la Ronde, 1952;
    Com(m)edia dell'arte (Texte: K. Lorentz), 1953;
    Arthur, der Spielverderber (Text: M. Morlock), 1953;
    Chor d. Restaurateure (Text: K. Lorentz), 1953;
    Das Geld ist in d. falschen Händen (Text: E. Hachfeld), 1953;
    Die Lebensangst, 1954;
    Hymne an d. freie Presse, 1954;
    Im Kreml hat einer geniest, 1955;
    Spekulativer Chor f. Klavier u. Lippenbekenntnis (Texte: K. Lorentz), 1955;
    Zustände wie im alten Rom (Text: K. Lorentz, E. Hachfeld), 1962;
    |

  • Nachlass

    Nachlaß: Theatermus. Düsseldorf.

  • Literatur

    R. Hösch, Kabarett v. gestern u. heute, nach zeitgenöss. Berr., Kritiken, Texten u. Erinnerungen, 1972;
    G. Cepl-Kaufmann u. a., Wenn es dem Kom(m)ödchen nicht gefällt …, Ein Kabarett in Dtld., 2000 (Verz. d. Programme);
    G. Cepl-Kaufmann u. A. Johanning, … positiv dagegen!, Die Anfänge d. Düsseldorfer Kom(m)ödchens, in: Öff.keit d. Moderne – Die Moderne in d. Öff.keit, Das Rheinland 1945-1955, hg. v. D. Breuer u. G. Cepl-Kaufmann, 2000, S. 339-74;
    G. v. Ambesser, Schaubudenzauber, 2006;
    Metzler, Kabarett-Lex.

  • Autor/in

    Volker Kühn, Christian Collet
  • Zitierweise

    Kühn, Volker; Collet, Christian, "Schuchardt, Emil" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 622-623 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135029473.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA