Lebensdaten
1836 – 1927
Geburtsort
Olbersdorf
Sterbeort
Zittau
Beruf/Funktion
Unternehmer
Konfession
-
Normdaten
GND: 101454307X | OGND | VIAF: 184902172
Namensvarianten
  • Schubert, Hermann Theodor
  • Schubert, Hermann
  • Schubert, Hermann Theodor

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Zitierweise

Schubert, Hermann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd101454307X.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Christian Gottfried, Untern., versuchte vergebl. durch d. Entwicklung v. Kohlerosten u. durch d. Einsatz v. Braunkohle z. Glasschmelze, d. Braunkohle aus d. Hirschfelder Revier gewerblich zu verwerten;
    M N. N.;
    ⚭ Clara Franziska Lehmann (1840–1913), aus Obercunnersdorf, T e. Mühlenbes.;
    K u. a. Hermann (1864–1943, Marie Emilie Förster, 1866–1935), Fabrikbes., führte 1893 d. Kettbaumfärbung in d. Textilind. ein, gründete 1907 e. Baumwollpflanzung in Dt.-Ostafrika, Dr. h. c., Bernhard (1870–1940), Fabrikbes., Leiter d. Niederlassung d. väterl. Fa. in Grottau (Hràdek, Böhmen);
    E Bernhard (1898–1952 sowjet. Gefangenschaft, Asta-Maria v. Gustke, * 1906), Hans Arnold (1901–46), Ernst (* 1902), alle Mitgesellschafter d. Fa. Schubert.

  • Biographie

    S. besuchte die Gewerbeschule in Zittau und erhielt v. a. in der Chemie eine gute Ausbildung. Er gründete 1862 in Zittau eine kleine Färberei und Druckerei zur Färbung von Stoffen mit Natur- und Mineralfarben, die sich nach anfänglichen technischen und Absatzschwierigkeiten seit der Jahrhundertwende außerordentlich erfolgreich entwickelte. 1870 ging S. zur fabrikmäßigen Fertigung von Garnen über. Ein großer Schritt zum unternehmerischen Erfolg war 1885 die Einführung der Mercerisierung (Veredlung der Garne). Die Söhne Bernhard und Hermann beteiligten sich durch Erfindungen und technische Neuentwicklungen. So gelang 1891 die Färberei von Copsen (Garnrollen) nach der Entwicklung eines Färberbaumes. 1904 erfolgte die Gründung einer Zwirnerei und Nähfadenfabrik; in der Herstellung von Nähfäden erreichte S. in der ersten Hälfte des 20. Jh. eine führende Weltmarktstellung. 1907/08 wurde eine Niederlassung unter der Leitung von Bernhard im böhm. Hràdek (Grottau) errichtet, um die Zollschranken zu Österreich-Ungarn besser überwinden zu können; auch dort wurden Zwirne und Nähgarne hergestellt.

    Wie andere sächs. Textilunternehmer versuchte auch S. zu Beginn des 20. Jh., die Abhängigkeit vom internationalen Baumwollmarkt zu mildern. 1907 errichtete er eine Baumwollpflanzung in Dt.-Ostafrika durch seinen Sohn Hermann, die allerdings wegen mangelnder Erfahrung zu wenig Ertrag brachte und im 1. Weltkrieg verlorenging.

    Nach S.s Tod erfolgte 1927 die Übernahme des Unternehmens durch Bernhard; die Enkel des Firmengründers, Peter, Bernhard, Arnold und Ernst, wurden Mitgesellschafter. Der Vertrieb des größten Teils der Garne wurde abgewickelt über die „Lausitzer Textilgesellschaft Herzog & Co. Zittau“, an der die Fa. Schubert kommandistisch beteiligt war; Ernst betrieb außerdem eine Firma zur Veredlung von Ölen und Fetten und deren Weiterverarbeitung auf dem Gelände der Textilfabrik. Nach der Enteignung 1945/46 wurde das Unternehmen als „VEB Textilwerke Zittau“ weitergeführt, nach 1990 liquidiert.

  • Literatur

    Denkschr. d. Zwirnerei u. Nähfadenfabrik Hermann Schubert Zittau i. Sa., Aus Anlaß d. fünfzigj. Bestehens am 1. April 1912, 1912;
    S. Lehmann u. J. Ludwig, Glasplatten als Zeugnisse dt.-afrikan. Kolonialgesch. im Sächs. HStA Dresden, in: Sächs. Archivbl., H. 2, 2002, S. 14 ff.; |

  • Quellen

    Qu HStA Dresden (11727 Fa. Hermann Schubert/VEB Textilwerke Zittau [1637] 1862-1963 [1994]).

  • Autor/in

    Ulrich Heß
  • Zitierweise

    Heß, Ulrich, "Schubert, Hermann" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 614-615 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd101454307X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA