Dates of Life
1790 – 1876
Place of birth
Ruppersdorf (Ruprechtice, Böhmen)
Place of death
Hauptmannsdorf (Hejtmánkovice, Böhmen)
Occupation
Industrieller
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 1014444853 | OGND | VIAF: 178000793
Alternate Names
  • Schroll, Benedict

Relations

Outbound Links from this Person

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Schroll, Benedict, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd1014444853.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Benedict (1759–1831), Häusler, Weber, Feldgärtner u. Leinwandhändler in R. u. seit 1810 in H., S d. Anton (1727–1809), Weber in R., u. d. Regina Schubert (1728–1801);
    M Elisabeth Rotter (1768–1829), aus Hermsdorf (Heřmanice);
    B Anton (* 1793), Josef (* 1798), Franz (* 1803), August|(* 1805);
    Schw Marie (* 1795), Elisabeth (* 1807);
    Hauptmannsdorf 1813 Theresia Knittel (1790–1850), T e. Bauern in Rasenthal (Ruzodol);
    4 S u. a. August(in) (1814–87, Mathilde v. Slawkowsky), Benedict (1818–79, Maria Linke), Josef Edler v. S. (s. 2), Wilhelm (1825–45), 1 T Theresia (1816–75, Dr. August Winter).

  • Biographical Presentation

    S., Begründer des S.schen Textilunternehmens, war bis 1813 als Weberund Gehilfe im Leinwandhandel des Vaters tätig. Nach seiner Heirat machte er sich mit der Mitgift und eigenen Ersparnissen selbständig, wird 1814 als Häusler und Leinwandhändler in Hauptmannsdorf nahe Braunau (Broumov) genannt, führte aber seit 1816 als „Handelsmann“ die Geschäfte seines Vaters fort, dessen Feldgartenwirtschaft er 1817 übernahm. Trotz der Krise des böhm. Leinwandhandels weitete er sein Geschäft ständig aus und erwarb mit seiner Frau laufend weitere Häuser und Äcker in Hauptmannsdorf hinzu. Mitte der 1830er Jahre zählte er zu den größten Leinwandhändlern der Region mit einer fast monopolartigen Einkaufsstellung. Einen bedeutenden Aufschwung ermöglichte die 1841 erteilte Bewilligung zur Erzeugung von Baumwollwaren und die Einführung der Kattunweberei. Um diese Zeit (bis 1874) pachtete er die Klosterbleiche in Ölberg (Olivetin) bei Braunau, wo weitere Zubauten errichtet wurden. Die Baumwollproduktion verdoppelte sich zwischen 1844 und 1846; Arbeiteten 1844 jährlich 400 Weber für S., waren es 1846 bereits 800 und im gesamten Baumwollsektor mehr als 2500 Menschen, mit der Leinwandproduktion über 5000. Das Unternehmen exportierte nach preuß. Schlesien (angebl. schon seit 1815), Bremen und England. 1847 war es das größte im Bezirk Königgrätz. 1848 schloß S. mit seinen bisherigen stillen Teilhabern, den Söhnen August und Josef, einen förmlichen Gesellschaftsvertrag, der gemeinsame Betrieb bestand aber faktisch schon früher; kurz zuvor hatte die Firma „Benedict S. et [&] Söhne“ bzw. „Benedict S. & Comp.“ als „landesprivilegierte Leinen- und Baumwollwaaren-Fabrik“ bzw. Großhandlungshaus die Landesfabriksbefugnis erhalten, was die Errichtung von Niederlagen in den Hauptstädten der Monarchie ermöglichte. Solche gab es in Pilsen, Brünn, Prag und Wien. 1853 übertrug S. den beiden Söhnen das Unternehmen, blieb aber als stiller Gesellschafter beteiligt und verzichtete 1865 offiziell auf den gemeinsamen Betrieb. Seit 1854 erwarb er jedoch noch in der Braunauer Gegend mehrere, nicht realisierte Freischurflizenzen zur Kohleausbeutung. 1845 erhielt er nach Ankauf städtischer Immobilien das Braunauer Bürgerrecht. S. legte durch seine expansive Geschäftspolitik den Grundstein zu einem der erfolgreichsten Familienunternehmen der österr.-ungar. Textilindustrie.

  • Awards

    Mitgl. im Ver. z. Ermunterung d. Gewerbegeistes in Böhmen (1844);
    Denkmal in Braunau (2001);
    Umbenennung d. Stadtparks Braunau in „Benedikt-Schroll-Park“ (2001).

  • Literature

    E. Langer, Fa. Benedict S.s Sohn, 1895 (P);
    Die Groß-Ind. Österr.s III, 1908, S. 33-39 (P);
    J. Slokar, Gesch. d. österr. Ind., 1914;
    F. Hantschel, Biogrr. Dt. Industrieller aus Böhmen, 1920;
    Landesztg. v. 23.10.2001;
    ÖBL; |

  • Primary Sources

    Qu Mitt. v. Josef Mentschl, Wien.

  • Author

    Manfred Zollinger
  • Citation

    Zollinger, Manfred, "Schroll, Benedict" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 597-598 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1014444853.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA