Lebensdaten
1851 – 1913
Geburtsort
Sterzing
Sterbeort
Hocheppan bei Bozen
Beruf/Funktion
tirolerischer Heimatdichter ; Numismatiker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 119108488 | OGND | VIAF: 52492065
Namensvarianten
  • Domanig, Karl Anton
  • Domanig, Karl
  • Domanig, Karl Anton
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Domanig, Karl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119108488.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus alter tirolischer, urspr. in Kärnten ansässiger Fam.;
    V Joh. (1799–1870), Kaufm. u. Magistratsrat in Sterzing, S des Elias (1755–1830), Postmeister u. Gastwirt in Schönberg am Brenner, Freund u. Kampfgenosse Andr. Hofers, u. der Maria Anna Rott ( 1832), Erbtochter des Postwirts Matthias Rott in Schönberg;
    M Juliana (1814–1900), T des Stögerbauern Ant. Obrist (1759–1834) in Stans im Unterinntal (Aufzeichnungen v. den Kämpfen in Tirol 1794-1809, s. Wiener Ztg. 1901, Nr. 164 ff.);
    Om Hans Obrist (1798–1882), Obstgärtner, Autodidakt u. tirolischer Bauerndichter (s. Kosch, Lit.-Lex.);
    Vt Joh. Gg. Obrist (1843–1901), tirolischer Schriftst. (s. Kosch, Lit.-Lex.);
    Wien 1884 Irmgard (1861–1925), T des Advokaten Adolf Müller;
    11 K, u. a. Maria (1884–1941), Schriftstellerin, Hrsg. der Zs. „Sonnenland“ u. mehrerer Anthologien, Irmgard Burjan-Domanig (* 1887), verfasste „Hildegard Burjan, Eine Frau der soz. Tat“ (1950).

  • Biographie

    Nach Studien in Innsbruck, Straßburg und Rom, wo D. den philosopischen Doktortitel erwarb, erweiterte er auf Reisen seine Kunstkenntnisse, machte sich 1881 in Wien seßhaft, wurde im gleichen Jahre Lehrer für Literatur und Kunst im österreichischen Kaiserhaus, daneben seit 1884 Beamter, schließlich 1910 Direktor der kaiserlichen Münzen- und Medaillensammlung, und war als Organisator und Fachschriftsteller eine führende Persönlichkeit.

    Mit der dreifach preisgekrönten dramatischen Trilogie „Der Tiroler Freiheitskampf“ (1885-1897, umgearbeitet 1909 und 1914) versuchte er, der größten Heldentat Tirols ein dauerndes Denkmal zu setzen. Fehlende Theaterwirkung verhinderte jedoch hier wie auch bei seinen anderen dramatischen Werken einen bleibenden Bühnenerfolg. Er hielt es für „die erste und schönste Pflicht“ des Dichters, sich um die Erhaltung des historischen Volkstums zu bemühen. Dieser volkstümlich-nationale Zug in seinem Werk läßt die dichterische Aussage oftmals zurücktreten. Eine glückliche Verbindung beider vollzog sich in D.s Epik, besonders in den „Kleinen Erzählungen“ (1893, ³1914) und im „Tiroler Hausgärtlein“ (1908, ³1914), zwei Hebel und Gotthelf nicht unebenbürtigen Volksbüchern. Auch die Verserzählungen „Der Abt von Fiecht“ (1887, ⁷1927, dänisch Kristiania 1897) – wohl sein bedeutendstes Werk – und „Um Pulver und Blei“ (1909, ²1914) erweisen D. als einen hervorragenden Tiroler Heimatdichter.

  • Werke

    Weitere W u. a. Der Idealist, Schauspiel, 1901 (anonym), ³1914;
    Die dt. Medaille in kunst- u. kulturhist. Hinsicht, 1907;
    Die liebe Not, Schauspiel, 1907, ³1914;
    Wanderbüchlein, Gedichte, 1907, ²1914;
    Ges. Werke, 5 Bde., 1914;
    Hrsg.: Tyroler Kal.

  • Literatur

    A. Pöllmann, K. D. als Erzähler, in: Rückständigkeiten, 1906, S. 306-25 (P);
    E. M. Hamann, K. D., 1909;
    A. Dörrer, K. D., ³1914 (W-Verz., L, Stammbaum);
    ders., Andr. Hofer auf d. Bühne, 1912;
    ders., Fr. W. Webers „Goliath“ u. K. D.s „Abt v. Fiecht“, in: Hochland XI, 1, 1913/14, S. 472-76;
    ders., K. D. als Student in Brixen … u. Rom, 1924;
    H. Rausse, K. D., d. Mensch u. d. Dichter, in: Hochland XI, 1, 1913/14, S. 605-13;
    A. O. Loehr, K. D., in: Jb. d. Kunsthist.Slg. d. Allerhöchsten Kaiserhauses 32, 1915, 1. T, S. 416-23 (Würdigung d. kunsthist. u. numismat., mehrfach grundlegenden Arbb. D.s);
    M. Domanig u. E. M. Hamann, D., v. s. Persönlichkeit u. aus s. Schaffen, 1924;
    M. Enzinger, Die dt. Tiroler Lit. bis 1900, 1929, S. 103 bis 105;
    A. Dreyer, in: BJ 18, S. 182-87 (u. Tl. 1913, L);
    Nagl-Zeidler IV, S. 1295 f., 1625 f., 1627 (P);
    Kosch, Kath. Dtld. (P);
    ders., Lit.-Lex.

  • Porträts

    v. A. Egger-Lienz, 1911 (Fam.besitz in Klosterneuburg);
    Gedenkmünze v. R. Placht, 1913, Abb. b. Loehr (s. L).

  • Autor/in

    Franz Ranegger
  • Zitierweise

    Ranegger, Franz, "Domanig, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 64-65 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119108488.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA