Lebensdaten
1583 – 1637
Geburtsort
Mohrungen (Ostpreußen)
Sterbeort
Orange (Departement Vaucluse, Frankreich)
Beruf/Funktion
kurpfälzischer Diplomat ; Gouverneur des Fürstentums Orange
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 118680161 | OGND | VIAF: 37710313
Namensvarianten
  • Dohna, Christoph Burggraf von
  • Dohna, Christoph von
  • Der Heilende
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Dohna, Christoph Burggraf von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118680161.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Achatius (s. Einl. b);
    Ov Fabian s. (5);
    B Abraham s. (1);
    Prag 23.3.1620 Ursula (1594–1657), 1637-49 Statthalterin v. Orange, T des Joh. Albrecht Gf. zu Solms-Braunfels (1563–1623), kurzfälzischer GR u. Großhofmeister, u. der Agnes Gfn. Sayn-Wittgenstein; Schwägerin Prn. Amalie v. Oranien ( 1675, s. NDB I);
    11 K, u. a. Friedrich s. (6), Christian Albrecht s. (2), Christoph Delphicus s. (4); Schwiegersohn u. N Fabian (s. Einl. e).

  • Biographie

    Nach Studium in Altdorf und Heidelberg, Übertritt zum Calvinismus, Umgang mit A. Scultet und 2 großen Bildungsreisen durch Italien und Frankreich lernte Christian von Anhalt D. durch Vermittlung seines Onkels Fabian zu D. in Heidelberg kennen, wählte|ihn zum Reisebegleiter nach Paris (1606/07) und verwandte ihn in der Folgezeit zu zahlreichen Gesandtschaften (Paris, Haag, London, Venedig, Prag, Wien) im Zuge seiner kurpfälzischen Politik. Vor allem wurde D. mit den wichtigen Gesandtschaften beauftragt, die um Unterstützung der pfälzischen Politik anläßlich des böhmischen Aufstandes und der böhmischen Königswahl Friedrichs V. bitten sollten (1618 Dresden, 1619 Haag, London, 1621 Kaschau). Friedrich ernannte D. zunächst zum kurpfälzischen Rat (1615), als König von Böhmen (1620) zu seinem Oberkammerherrn. Der Ausgang der Schlacht am Weißen Berge stürzte auch D. aus höchstem Glanz in tiefstes Elend. Er begleitete die Gemahlin Friedrichs von Prag nach Küstrin. Nach längerem Aufenthalt in Carwinden wich er den heftigen Anfeindungen, denen er dort ausgesetzt war, nach den Niederlanden aus. Er fand zunächst in Delft Aufnahme. 1629 wurde er von Prinz Friedrich Heinrich von Oranien, dem Schwager seiner Frau, zum Gouverneur des den Oraniern gehörenden Fürstentums Orange ernannt. In friedlicher Aufbauarbeit beschloß er dort sein Leben. – D. stand auf der Höhe der Bildung seiner Zeit. Er beschäftigte sich mit Übersetzungen aus den klassischen Sprachen, erlangte auf Grund einiger von ihm verfaßter lateinischer Gedichte Aufnahme in die „Fruchtbringende Gesellschaft“ Ludwigs von Anhalt, der er wohl als einziges Glied einer ostpreußischen Familie angehörte.

  • Werke

    Unveröff. Autobiogr. bearb. in: F. Spanheim, Commentaire historique de la vie et de la mort de M. Ch. de D., Genf 1639 (dt. 1731), häufig zitiert u. paraphrasiert in: J. Voigt, Des Gf. Ch. v. D. Hof- u. Gesandtschaftsleben, in: Hist. Taschenbuch, hrsg. v. F. Raumer, Folge 3, 4. Jg., 1853 (auch in: J. Voigt, Dt. Hofleben im Za. d. Ref., o. J., S. 313-457, P).

  • Literatur

    ADB V;
    Ch. a D. Epistolarum Sylloge ad H. Altingium ex mss. a. 1627-37, in: [D. Gerdes,] Scrinium antiquarium sive Miscellanea Groningana nova … VIII, 1, Groningen u. Bremen, 1763, S. 544-554;
    Briefe u. Acten z. Gesch. d. 30j. Krieges, hrsg. v. M. Ritter, II, III, 1874/77 Register s. Pfalz, Räte);
    A. Chroust, in: Zs. f. Kulturgesch., 4. Folge, 2, 1895, S. 410 ff. (mit Briefen D.s);
    H. Borkowski, in: Euphorion 5, 1898, S. 669 ff., ebd. 8, 1901, S. 571 ff. (mit Gedichten u. Briefen D.s);
    Neue Briefe v. Paolo Sarpi (an u. v. D.), hrsg. v. K. Benrath, 1909.

  • Porträts

    Silberstiftminiatur auf Elfenbein (Fürst Dohna, Grenzach/Baden);
    Ölgem. (Fürst Solms, Schloß Braunfels/Lahn).

  • Autor/in

    Walter Nissen
  • Zitierweise

    Nissen, Walter, "Dohna, Christoph Burggraf von" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 47-48 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118680161.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA