Lebensdaten
1888 – 1967
Geburtsort
Bad Cannstatt
Sterbeort
Stuttgart
Beruf/Funktion
Apotheker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 143438131 | OGND | VIAF: 168049368
Namensvarianten
  • Schmiedel, Roland Paul Gerhard
  • Schmiedel, Roland
  • Schmiedel, Roland Paul Gerhard

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Zitierweise

Schmiedel, Roland, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd143438131.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Gerhard (1851–1939), Kaufm. in B. C.;
    M Kornelia Venn (1864–1942);
    1916 Elisabeth (1892–1952), T d. Wilhelm Haertl (* 1857), Apotheker in St.-Zuffenhausen;
    1 S Hans Ludwig (* 1925, vermißt im 2. Weltkrieg), 2 T Irmgard (* 1919, Klaus-Dietrich Ebert, * 1924, Dr. med., Ärztl. Dir. d. HNO-Klinik d. Olgahospitals in St.), Dr. med., Kinderärztin, Leonore (* 1921, Hans Rotta, * 1921, 1947-67 Redakteur d. Zs. „Universitas“, seit 1948 d. „Naturwiss. Rdsch.“, Verlagsleiter d. Wiss. Verlagsges., d. Dt. Apotheker Verlags, d. S. Hirzel Verlags u. d. Franz Steiner Verlags, Ehrenförderer d. Leopoldina, Ehrenmitgl. d. Verbands Dt. Biologen, 1990 Lorenz-Oken-Medaille, s. Wi. 1998);
    E Christian Rotta, geschäftsführender Gesellschafter d. Dt. Apotheker Verlags, Sibylle Wessinger, alle Mitinh. d. Dt. Apotheker Verlags.

  • Biographie

    S. besuchte das Gymnasium in Bad Cannstatt, durchlief eine Lehre in der Rats-Apotheke in Jena und legte 1910 an der TH Stuttgart das pharmazeutische Staatsexamen ab. Anschließend studierte er Chemie und Lebensmittelchemie in Tübingen, wurde dort 1912 bei William Küster (1863–1929) zum Dr. rer. nat. promoviert (Btrr. z. Kenntnis d. Bilirubins) und bestand im selben Jahr die Hauptprüfung zum Lebensmittelchemiker. Nach kurzer Tätigkeit als Krankenhaus-Apotheker gründete S. im Okt. 1913 das „Laboratorium Dr. Schmiedel und Gunzert“ und trat zur gleichen Zeit in die Schriftleitung der „Süddt. Apotheker-Zeitung“ (SAZ) ein. Im 1. Weltkrieg diente S. als Oberapotheker; 1919 kehrte er in die Schriftleitung der SAZ zurück, deren Eigentümer er ein Jahr später wurde.

    1921 gründete S. die „Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft“, um dort chemisch-technische, medizinische und naturwissenschaftliche Literatur zu verlegen. Ferner gründete oder übernahm er Fachzeitschriften wie die „Dt. Nahrungsmittel-Rundschau“, die „Chemische Rundschau“ und die „Krankenhaus-Apotheke“. 1927 wurde er zum Apothekenvisitator für Württemberg ernannt und 1930 als pharmazeutisch-chemischer Berichterstatter im Rang eines Oberregierungsrates in das württ. Innenministerium berufen. 1939 verlor er dieses Amt aus politischen Gründen (er war Mitgl. e. Freimaurerloge), ebenso wie ihm schon 1937 der Lehrauftrag für pharmazeutische Gesetzeskunde an der Univ. Tübingen entzogen worden war. Kriegsbedingte „Rationalisierungsmaßnahmen“ führten 1943 zur Einstellung der SAZ. In den späten 1930er Jahren erschienen jedoch noch einige Lehrbücher (Der Apotheken-Praktikant, Pharmazeut. Übungspräparate, Pharmakol. f. Pharmazeuten).

    Nach Ende des 2. Weltkriegs erhielt S. als einer der ersten Verleger in Baden-Württemberg im Nov. 1945 die Lizenz für Bücher und Zeitschriften. 1946 erschien die SAZ wieder, die Zeitschrift für Wissenschaft, Kunst und Literatur „Universitas“ wurde gegründet, Fachzeitschriften folgten (Optik 1946, Med. Mschr. 1947, Dt. Lebensmittel-Rdsch. 1947, Naturwiss. Rdsch. 1948). Im Juni 1945 wurde S. erneut als Berichterstatter für pharmazeutische und chemische Fragen in die württ. Landesverwaltung berufen (1946 Reg.dir.) und wirkte beim Wiederaufbau der Arzneimittelversorgung mit; außerdem erneuerte die Univ. Tübingen seinen Lehrauftrag für Pharmazeutische Gesetzeskunde (Honorarprof. 1952). Durch den Erwerb der Verlagsrechte des früheren „Dt. Apotheker-Verlags“ in Berlin konnte 1950 die SAZ mit der „Dt. Apotheker-Zeitung“ vereinigt werden. Die Verlagsarbeit erstreckte sich nun v. a. auf die Pharmazie, Medizin, Chemie, Physik und Technologie sowie kulturelles Schrifttum. Das Verlagshaus, das unter S.s Führung einen raschen Aufschwung nahm, befindet sich noch heute im Familienbesitz.

  • Auszeichnungen

    Mitgl. bzw. Ehrenmitgl. zahlr. wiss. Ges.;
    Ernst Urban-Medaille (1949);
    Scheele-Plakette d. Arbeitsgemeinschaft d. Berufsvertretungen Dt. Apotheker (1958);
    Hermann-Thoms-Medaille d. Dt. Pharmazeut. Ges. (1963);
    BVK I. Kl. (1953).

  • Literatur

    Arzneimittelforsch. 3, 1953, S. 316 f.;
    Dt. Apotheker-Ztg. 93, 1953, S. 291 f.;
    F. Schlemmer, ebd. 98, 1958, S. 379 f.;
    ders., ebd. 107, 1967, S. 967-71;
    W. Schneider, 100 J. Dt. Apothekerztg., ebd. 101, 1961, S. 761-73;
    Österr. Apothekerztg. 7, 1953, S. 269;
    H. Hügel, in: Pharmazeut. Zentralhalle 97, 1958, S. 226-28 (P);
    H. Kaiser, in: Pharmazeut. Ztg. 103, 1958, S. 404 (P);
    ders., ebd. 112, 1967, S. 1009 f.;
    Pharmazie 13, 1958, S. 387 (P);
    Arzneimittelforsch. 8, 1958, S. 306 (P);
    Pharmazeut. Ind. 29, 1958, S. 176-78;
    Dt. Apotheker-Biogr., Erg.bd. I;
    Pogg. VII a, VIII.

  • Autor/in

    Sibylle Wessinger
  • Zitierweise

    Wessinger, Sibylle, "Schmiedel, Roland" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 228-229 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd143438131.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA