Lebensdaten
1862 – 1918
Geburtsort
Suhr (Kanton Aargau)
Sterbeort
Basel
Beruf/Funktion
Chemiker ; Manager
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 139604049 | OGND | VIAF: 101326357
Namensvarianten
  • Schmid, Jakob
  • Schmid, Jacob

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Zitierweise

Schmid, Jakob, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139604049.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Jakob (1834–80);
    M Anna Schmid (1833–1900);
    1892 Angela Amalia (1872–1946), T d. Joseph Anton Paganini, Partikular, u. d. Wilhelmine Friederike Amalie Schlösser;
    3 S u. a. Max (1894–1960), Dr., Chemiker, stellv. Dir. d. Ciba (s. L).

  • Biographie

    Nach dem Besuch der Kantonsschule Aarau studierte S. 1882-85 am Eidgenöss. Polytechnikum in Zürich technische Chemie. Während der folgenden Assistenzzeit bei Georg Lunge (1839–1923) entstand die Dissertation „Über das Fisetin, den Farbstoff des Fisetholzes“, mit der er 1886 an der Univ. Zürich promoviert wurde. 1887 trat S. bei der „Gesellschaft für Chemische Industrie in Basel“ (später Ciba) ein, die v. a. Textilfarbstoffe produzierte. Dort war er an der Entwicklung von Syntheseverfahren für zahlreiche neue Verbindungen beteiligt. Als einer der ersten erkannte er die Natur der Anisoline und beschrieb das wichtige Rhodamin 6G. Er fand die Triphenylmethanlarbstoffe Firnblau, Säureviolett 6BN sowie das grünliche Auramin G und auf der Basis von Acridin gelbe bis braune Patent- und Brillantphosphine für Leder. Weiter entdeckte er, daß sich einige der zunehmend wichtiger werdenden Schwefelfarbstoffe aus Indophenolen herstellen ließen. Mittels alkoholischer Schwefelschmelzen im Autoklaven gelang ihm die Herstellung von kristallisierten blauen Schwefelfarbstoffen. S. erfand ein Verfahren zur Erzeugung dunkler Töne auf Wolle durch Nachchromieren von Azorubin, später erzeugte er einige der wichtigen Rosanthrene, die auf Textilien ein hervorragend echtes Rot ergeben. Die Ergebnisse seiner Forschungen resultierten in zahlreichen dt. und franz. Patenten.

    Bereits 1892 stieg S. in die dreiköpfige Direktion der Ciba mit ihren damals ca. 400 Beschäftigten auf. Anfänglich leitete er das Labor, seit 1900 den gesamten technischen Betrieb. 1912 trat er in den Verwaltungsrat ein, wo er den einflußreichen Posten des „Delegierten“ bekleidete. Das stürmische Wachstum der Ciba, die 1913 bereits mehr als 2600|Beschäftigte zählte, zwang S., nach 1900 seine eigenen Forschungen zunehmend einzuschränken und schließlich aufzugeben. Als Industriechemiker leistete er zusammen mit seinen Mitarbeitern wichtige Beiträge zur Entwicklung synthetischer Textilfarbstoffe, als Manager prägte er die Entwicklung der Fa. Ciba von einer bescheidenen Fabrik zu einem multinationalen Unternehmen wesentlich mit.

  • Literatur

    E. Noelting. in: Helvetica Chimica Acta 2, 1919, S. 39-59 (W- u. Patent-Verz.);
    Max Schmid, in: Biogr. Lex. Aargau (P);
    T. Straumann, Die Schöpfung im Reagenzglas, Eine Gesch. d. Basler Chemie, 1995;
    Pogg. VI.

  • Autor/in

    Bernard Degen
  • Zitierweise

    Degen, Bernard, "Schmid, Jakob" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 148-149 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139604049.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA