Lebensdaten
1920 – 2005
Geburtsort
Berlin-Wedding
Sterbeort
Rüdersdorf bei Berlin
Beruf/Funktion
Chemiker
Konfession
-
Normdaten
GND: 143200518 | OGND | VIAF: 24640611
Namensvarianten
  • Schirmer, Wolfgang

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Schirmer, Wolfgang, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd143200518.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V N. N., Kaufm. in B.-W.;
    M N. N.

  • Biographie

    S. besuchte 1930-38 ein Reformrealgymnasium in Berlin mit naturwissenschaftlichertechnischer Ausrichtung und studierte anschließend an der TH Berlin-Charlottenburg und an der Univ. Berlin Chemie. Seine Lehrer waren u. a. Erich Thilo (1898–1977) und Max Bodenstein (1871–1942), dessen letzter Diplomand S. war. 1943 trat er als wiss. Mitarbeiter in die C. Lorenz-AG in Berlin-Schönefeld ein und befaßte sich mit Radarforschung. Nach Kriegsende wurde er Mitarbeiter und seit 1948 Leiter des Versuchs- und Forschungslabors im Stickstoffwerk Piesteritz. 1950 übernahm S. als Nachfolger von Hans-Heinrich Franck (1888–1961) die Leitung des Werkes in Priesteritz und wurde im selben Jahr an der TH Berlin-Charlottenburg promoviert. 1953 wurde ihm die Leitung der Leuna-Werke anvertraut, die er bis 1962 außerordentlich erfolgreich führte. 1954 habilitierte sich S. an der Univ. Berlin für Physikalische Chemie (Unterss. über d. Kinetik d. Azotierung v. Calciumcarbid zu Kalkstickstoff und erhielt bereits 1955 eine Professur für Physikalische Chemie an der TH Chemie Leuna-Merseburg. 1964 erfolgte S.s Berufung zum Direktor des Instituts für Physikalische Chemie der Akademie der Wissenschaften der DDR (seit 1968 Zentralinst. f. Physikal. Chemie d. Ak. d. Wiss. d. DDR), das er bis zu seiner Emeritierung 1985 leitete. Hier baute er eine bis zu 70 Mitarbeiter umfassende Abteilung zur Erforschung selektiver Adsorbtionsvorgänge an Molekularsieben (Zeolithen) auf. Ein Trennprozeß zur Gewinnung langkettiger n-Paraffine als Ausgangsmaterial für z. B. biologisch abbaubare Detergentien (PAREX-Verfahren) wurde hier entwickelt. Eine Erstanlage ging 1973 in Schwedt an der Oder in Betrieb. Weitere Anlagen in der Sowjetunion und Bulgarien folgten. Mit seinen Forschungen etablierte S. ein international angesehenes Zentrum der Adsorbtionsforschung; einige seiner Mitarbeiter erlangten weltweites Renommee.

  • Auszeichnungen

    Dr. h. c.;
    Mitgl. d. Ak. d. Wiss. d. DDR (korr. 1954, o.1961).

  • Werke

    Die Bedeutung d. chem. Ind. f. d. Volkswirtsch. d. DDR, in: Leipziger Univ.reden, NF, H. 8, 1959;
    Die Petrolchemie u. ihre Entwicklung in d. DDR, ebd. H. 13, 1960;
    Einfluß d. physikal.-chem. Grundlagenforsch, auf d. chem. Verfahrenstechnik, in: Dt. Ak. d. Wiss., Kl. f. Chemie, Geol. u. Biol., H. 13, 1962;
    Der Einfluß d. Grundlagenforsch, auf d. chem. Ind. u. auf d. techn. durchgeführten Stoffumwandlungsprozesse, in: SB d. Dt. Ak. d. Wiss., Kl. f. Chemie, Geol. u. Biol., 1968, Nr. 1;
    Kunststoffe im Bauwesen, Werkstoffe, Anwendung, Sicherheit, in: Schrr.reihen d. Bauforsch., Reihe Baustoffe, H. 17, 1972;
    Theoret., experimentelle u. anwendungstechn. Fragen d. Reaktionskinetik u. Beziehungen zw. d. Parametern Struktur, Messgrösse, Reaktivität, in: SB d. Plenums u. d. Klassen d. Ak. d. Wiss. d. DDR Nr. 6, 1973.

  • Literatur

    E. Dahlke, Wissenschaftler über sich u. ihre Zeit, W. S., in: Urania 65, 1989, Nr. 10, S. 8 f.;
    G. Öhlmann, in: Zs. f. physikal. Chemie 271, 1990, S. 1-3;
    ders. u. M. Bühlow, in: Nachrr. aus d. Chemie 53, 2005, S. 1063;
    Biogr. Hdb. SBZ/DDR;
    Pogg. VIII.

  • Autor/in

    Heiner Hegewald, Valentina Dimitriadu
  • Zitierweise

    Hegewald, Heiner; Dimitriadu, Valentina, "Schirmer, Wolfgang" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 10-11 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd143200518.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA