Lebensdaten
1903 – 1956
Geburtsort
Bern
Sterbeort
Bern
Beruf/Funktion
Verleger ; Buchhändler
Konfession
-
Normdaten
GND: 140470891 | OGND | VIAF: 49004884
Namensvarianten
  • Scherz, Alfred

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Zitierweise

Scherz, Alfred, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd140470891.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ernst (1877–1957), Dir. d. Kantonalbank v. B., S d Samuel (1842–1932), Armeninsp. u. Amtsrichter in B., Mitbegr. d. Soz.dem. Partei in B. (s. HBLS), u. d. Süsette Luchsinger (1838–1915), Silberschmiedin in B.;
    M Emma Buchschacher (1877–1957), aus B.;
    B Ernst, Dir. d. Hotels Carlton in St. Moritz, 1938-68 d. Royal Hotel Winter & Gstaad Palace in Gstaad (s. W);
    Elsa (1901–77), Sopranistin, Konzertsängerin, T d. Carl Meister (1860–1930), Fabr. in Langenthal, u. d. Frieda Elsa N. N. (1865–1939);
    2 T Sigrid Kirchhofer-S. (* 1927, Kurt Kirchhofer, * 1924. Buchhändler, übernahm nach S.s Tod d. Ltg. d. Buchhandlung Scherz AG), Buchhändlerin, Lektorin, Eva Streit-S. (* 1929, Rudolf Streit, 1928–2001, Verleger, übernahm nach S.s Tod d. Ltg. d. Scherz Verlag AG, verlegte 1962-64 d. „Dt. Rdsch.“ u. 1965-66 d. „Streit-Zs.“, erwarb d. Verlage Rütten & Loening sowie Otto Wilhelm Barth), Konzertsängerin.

  • Biographie

    Nach einjährigem Besuch der École de Commerce in Neuchâtel absolvierte S. 1919-22 eine Lehre in der Buchhandlung G. A. Bäschlin in Bern. Nach dem Tod des Inhabers 1922 ging er zur Weiterbildung nach Paris und London. 1924-26 war er Erster Angestellter in der Verlagsbuchhandlung Rascher in Zürich. 1926 erwarb er die Buchhandlung G. A. Bäschlin, die nun als „Alfred Scherz & Co.“ firmierte und den Sämann als Signet führte. 1932 zog er von der Amthausgasse in die Marktgasse um und gründete am 1.10.1939 den „Alfred Scherz Verlag“. Nach den beiden ersten, 1939 erschienenen Werken (Louis Pasteur v. F. M. Zweig-Winternitz, der Gattin Stefan Zweigs, u. Edouard Daladier v. Y. Lapaquellerie) widmete S. sich hauptsächlich der Verbreitung anglo-amerik. belletristischer Literatur in dt. Übersetzung (u. a. Pearl S. Bück, Louis Bromfield, Upton Sinclair, A. J. Cronin. Thomas Wolfe), aber auch im engl. Original in der broschierten Reihe der „Phoenix Books“. 1943 begann er mit der Herausgabe der „Schwarz-weißen Kriminalromane“ namhafter engl. und amerik. Autoren in dt. Übersetzung. Es folgten klassische und moderne Jugendbücher, Biographien von Politikern und Musikern, Bücher zur Lebenshilfe (z. B. Carnegie), Berg- und Fliegerbücher sowie Berner Mundartbücher. Verlegerische Erfolge waren die Herausgabe der Werke Tolstois in Neuübersetzung, Th. Storms, M. v. Ebner-Eschenbachs und Jens Peter Jacobsens und nicht zuletzt die bibliophile Parnassbücherei: Kleine Kostbarkeiten großer Dichter aus verschiedenen Kulturkreisen (bis 1959 ca. 100 Bändchen). 1947 übertrug Winston Churchill die gesamtdeutschsprachigen Rechte an seinem monumentalen Memoirenwerk (6 Bde. in je 2 Teilbdn., 1949–54) an S., den er persönlich kennenlernte. Im Gefolge dieses Werkes wurden auch die Schriften Eisenhowers, Montgomerys, Pattons und Trumans in dt. Übersetzung verlegt. Als passionierter Hobbymaler, in dessen gastfreundlichem Haus zahlreiche Schriftsteller, Musiker und Maler verkehrten, gab S. seit 1947 auch eine Reihe kleiner Kunstmonographien unter Mitwirkung in- und ausländischer Kunsthistoriker heraus (25 Bde.) sowie 1952 die Mini-Buch-Reihe „DUO-Bücher“ mit klassischen Texten und Illustrationen bekannter zeitgenössischer Maler. 1950 gründete er für den Vertrieb und die Lizenzen in der Bundesrepublik Deutschland den „Scherz & Goverts Verlag“ in Stuttgart (mit Henry Goverts, 1892–1988, von dem man sich 1957 wieder trennte; seit 1964 in München). Nach seinem plötzlichen Tod infolge eines Herzinfarkts wurde das Familienunternehmen durch die beiden Schwiegersöhne fortgeführt. 1963 folgte die Trennung in zwei unabhängige Aktiengesellschaften: Die Buchhandlung Scherz AG wurde bis zu ihrer Liquidation 1998 von Kurt Kirchhofer-Scherz weitergeführt, die Scherz Verlag AG bis 1996 von Rudolf Streit-Scherz und dann an die Verlagsgruppe Holtzbrinck verkauft.|

  • Auszeichnungen

    Vorstand u. Kassier d. Bern. Musikges.;
    Mitgl. d. Ges. Schweiz. Maler u. Bildhauer.

  • Werke

    25 J. Scherz, Buchhandlung, Verlag, 1926-1951, (1951) (Autoren- u. Publikations-Verz., P);
    – zu Ernst: „… und jeder König ist nur ein Gast“, Das Palace in Gstaad, Erinnerungen v. E. S., aufgezeichnet v. P. Holenstein, 1982.

  • Literatur

    Who's who in Publishing, 1974;
    G. Olzog u. J. Hacker (Hg.), Dok. dt.sprachiger Verlage, 121995.

  • Autor/in

    Sigrid Kirchhofer-Scherz
  • Zitierweise

    Kirchhofer-Scherz, Sigrid, "Scherz, Alfred" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 706 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd140470891.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA