Dates of Life
unbekannt
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 118752871 | OGND | VIAF: 32792188
Alternate Names
  • Schenk von Stauffenberg, Freiherren (seit 1698)
  • Schenk von Stauffenberg, Grafen (seit 1874)
  • Stauffenberg, Grafen von
  • more

Objekt/Werk(nachweise)

Places

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Citation

Schenk von Stauffenberg, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118752871.html [19.04.2024].

CC0

  • Biographical Presentation

    Die schwäb. Adelsfamilie erscheint 1251 erstmals urkundlich mit Wernherus „pincerna“ als Schenk der Grafen von Zollern, danach auch von Zell, Neuenzell, Erpfingen, Andeck und Stauffenberg (b. Rangendingen). Die Stammreihe beginnt mit Werner Schenk v. Neuenzell (erw. 1260-1326), einem Neffen des Wernherus. Werner ( 1485) heiratete Barbara Truchseß v. Bichishausen, die Erbin von Wilflingen. Ihr Enkel Sebastian ( 1566) erwarb 1538 Schatzberg und Egelfingen. Dessen Sohn Hans ( 1582), pfalz-neuburg. Rat, heiratete Barbara v. Westernach ( 1574), die Erbin von Amerdingen. Zur Schwäb. und Fränk. Reichsritterschaft gehörend, standen zahlreiche Mitglieder der Familie in Diensten der Bischöfe von Würzburg, Bamberg, Mainz, Trier, Eichstätt, Konstanz, Augsburg und Regensburg; im 17. und 18. Jh. saßen 15 Mitglieder der Familie in den entspr. Domkapiteln. Hans Siegmund (1607–79) war eichstätt. Hofmarschall, Rat und Stallmeister. Sein Sohn Marquard Sebastian (1644–93, 1681 Reichsgf.), seit 1668 Domkapitular in Würzburg, seit 1682 Propst des Kollegiatstifts zur Alten Kapelle in Regensburg, wurde 1683 zum Bischof von Bamberg gewählt, 1686 päpstlich bestätigt und im folgenden Jahr geweiht. Er ließ u. a. die Marquardsburg in Seehof bauen und die Festungen Forchheim und Kronach instandsetzen (s. L). Sein Bruder Johann Philipp (1657–98), bamberg. und ritterschaftlicher Rat, wurde 1698 in den Reichsfreiherrnstand erhoben. Johann Franz (1658–1740, 1681 Reichsgf.), bereits in jungen Jahren Domherr in Konstanz, Augsburg und Würzburg, wurde 1704 zum Bischof von Konstanz gewählt und im folgenden Jahr geweiht. 1714 wurde er Koadjutor des erkrankten Bischofs von Augsburg, Alexander Sigmund von Pfalz-Neuburg, und 1737 dessen Nachfolger. In Meersburg beauftragte er den Benediktiner Christoph Gessinger ( 1735), der ein beträchtliches Vermögen anhäufte und sich nach seinem Sturz 1730 zum Kalvinismus bekannte, mit dem Bau der Neuen Residenz und ließ 1725-35 ein Priesterseminar errichten. (s. Gatz II, L, P). Johann Franz (1734-1813) wurde 1770 Domkapitular, 1781 Generalvikar und nach dem Tod Bischof Georg Karl Ignaz Frhr. v. Fechenbachs 1808 Kapitularvikar in Würzburg (s. Gatz I). Friedrich (1767–1808), ksl. Rat und bamberg. Hofmarschall amtierte als Präsident des Reichskammergerichts in Wetzlar und als würzburg. Staatsminister. Sein Sohn Franz (1801–81, s. L), bayer. Generalleutnant à la suite, wurde 1874 in den bayer. Grafenstand erhoben, während sein weiterer Sohn Friedrich (1806–74, s. L), auf Rißtissen, die freiherrliche Linie fortführte. Beide heirateten Töchter des bayer. Generalmajors und Kommandanten von Würzburg, Cajetan Gf. Butler v. Clonebough gen. Haimhausen (1777–1827) Eleonore (1807–61) und Klementine (1812–79). Friedrichs Sohn Franz (1834–1901, s. 1) gehörte zu den prominenten Befürwortern des Beitritts Bayerns zum Reich. Dessen Sohn Franz (1878–1950, s. Rhdb. [P]; Biogr. Hdb. Württ. LT), auf Rißtissen, Wilflingen und Geislingen, war Mitglied der I. Kammer der württ. Landstände und 1930-45 des Reichstags (DNVP, dann NSDAP).

    Die beiden Söhne des Franz ( 1881) sowie deren Söhne wählten die militärische Laufbahn. Klemens (1826–86) wurde bayer. Oberst à la suite, Philipp (1828–95) k. u. k. Major, Berthold (1859–1944) bayer. Oberstleutnant, Alfred (1860–1936) und Philipp (1864–1945) württ. Major, Eberhard (1866–1917) k. u. k. Oberstleutnant. Von Alfreds Söhnen setzte Claus (1907–44, s. 3) diese Tradition fort, während Berthold (1905–44, s. L) Jurist und Alexander (1905–64), der mit der Fliegerin Melitta Schiller (1903–45, s. 2) verheiratet war, Althistoriker wurde. Berthold und Claus wurden nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 hingerichtet.

  • Literature

    Friedrich u. Franz Schenk v. Stauffenberg, Die Schenken v. Stauffenberg, 1876;
    G. Wunder, Die älteren Schenken v. Stauffenberg, in: Hohenzoll. J.hh. 12, 1952, S. 119-24;
    ders., Die frühesten Regesten d. Schenken v. Stauffenberg, Zell, Neuenzell, Andeck, Erpfingen, ebd. 14, 1954, S. 142-63;
    ders., in: Südwestdt. Bll. f. Fam.- u. Wappenkunde, 1962, S. 270-72;
    ders., Die Schenken v. Stauffenberg, 1972;
    J. A. Kraus, Um d. Schenken v. Stauffenberg u. Schenkenzell, in: Bll. d. Schwäb. Albver. 61, 1955;
    ders., Stauffenberg-Regesten, in: Hohenzoll. Heimat 16, 1966;
    ders., ebd. 23, 1973;
    GHdA 10, Gräfl. Häuser A II (P v. Claus), 1955, ebd. 30, Frhrl. Häuser A V, 1963, ebd. 101, Gräfl. Häuser 13, 1991, ebd. 125, Adelslex. XII, 2001;
    Gen. Hdb. d. in Bayern imm. Adels XI, 1975, 15, 1984, 19, 1992;
    zu Marquard Sebastian:
    NDB 16;
    Gatz II (P);
    Rieser Biogrr. (P);
    D. J. Weiß, Das exemte Bm. Bamberg, 2000, S. 571-97;
    zu Franz ( 1881):
    Biogr. Lex. Burschenschaft (L, P); – zu Berthold ( 1944): J. Ellwanger, Forscher im Bild, Wiss. Mitgll. d. KWG 1, 1989 (P);
    J. Mehlhausen (Hg.), Zeugen d. Widerstands, 1996.

  • Author

    Franz Menges
  • Familienmitglieder

  • Citation

    Menges, Franz, "Schenk von Stauffenberg" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 676-677 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118752871.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA