Lebensdaten
1851 – 1903
Geburtsort
Weinried (Oberpfalz)
Sterbeort
Rom
Beruf/Funktion
katholischer Missionsbischof
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 120680475 | OGND | VIAF: 20518119
Namensvarianten
  • Anzer, Johann Baptist
  • Anzer, J. B.
  • Anzer, Joh. B.
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Zitierweise

Anzer, Johann Baptist, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd120680475.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Thomas Anzer (1817–72), Metzger und Bauer in Selz: M Barbara Betz (1828–1898);
    Gvv Johann Anzer (1789–1853), Bauer in Selz;
    Gmv Klara (1790–1861), T des Bauern Franz Anzer in Köttlitz und der Walburga Kraus.

  • Biographie

    A. trat 1875 als Theologe in Steyl (Holland) in die „Gesellschaft des Göttlichen Wortes“ (S. V. D.) ein, wurde Priester und kam 1879 nach China, wo der Gesellschaft des Göttlichen Wortes 1882 der südliche Teil des apostolischen Vikariates Shantung mit 158|Katholiken zugewiesen wurde. 1885 wurde Süd-Shantung ein selbständiges Missionsgebiet und A. Apostolischer Vikar und Titularbischof von Telepte. Dank seiner Tatkraft gelang ihm ein rascher Ausbau der Mission, welche bei seinem Tode 26 000 Getaufte und 40 000 Katechumenen zählte. - Auf Drängen des deutschen Gesandten in Peking, M. von Brandt, entzog A. 1890 seine Mission dem französischen Protektorat und stellte sie unter den diplomatischen Schutz des Deutschen Reiches, was Rom billigte und China als Durchbrechung des französischen Protektoratsmonopoles begrüßte. Die Folge war eine größere Bewegungsfreiheit und Zugang zu bisher verschlossenen wichtigen Städten, wie Tsining und vor allem Jentschoufu (1896), welche Missionszentren wurden. Die Ermordung zweier deutscher Missionare (1.11.1897) gab Anlaß zu der schon längst beabsichtigten Besetzung Kiautschous seitens Deutschlands (14.11.1897). Pachtgebiet und Interessensphäre wurden 1898 zu A.s Vikariat gezogen; Tsingtau wurde Missionszentrum. - A. gehört zu den bedeutendsten Missionsbischöfen Chinas im 19. Jahrhundert. Sein Ziel, die freie Verkündigung des Evangeliums, hat er mit Nachdruck gefordert, und schließlich auch erreicht. Die Verquickung der Mission mit der deutschen Ostasienpolitik, namentlich nach 1890, wurde ihm oft zum Vorwurf gemacht.

  • Literatur

    G. Warneck, Die christl. Mission u. die überseeische Politik, 1901; P. Horbach, A.s Chinamission in ihren Beziehungen z. Politik, 1901;
    M. v. Brandt, 33 J. in Ostasien, 3 Bde., 1901;
    H. Cordier, Hist. des Relations de la Chine avec les Puissances Occidentales II/III, 1901–02;
    F. Nippold, Bischof v. A., Die Berliner amtl. Politik u. d. ev. Mission, 1905;
    H. Fischer, Arnold Janssen, Gründer d. Steyler Missionswerkes, 1919;
    Th. Grentrup, Jus Missionarium I, 1925, S. 399 f.;
    J. Beckmann, Die kath. Missionsmethode in China in neuester Zeit, 1931, S. 23-25;
    LThK (L).

  • Porträts

    in: Schrr. d. dt.-chines. Verbandes 1, 1915;
    Holzschnitt in: LIZ, Bd. 110, 1898, S. 293.

  • Autor/in

    Heinrich Kroes SVD
  • Zitierweise

    Kroes SVD, Heinrich, "Anzer, Johann Baptist" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 321-322 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd120680475.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA