Dates of Life
unbekannt
Occupation
Grafen von
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 119460327 | OGND | VIAF: 64817725
Alternate Names
  • Sayn

Quellen(nachweise)

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

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Citation

Sayn, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119460327.html [29.03.2024].

CC0

  • Biographical Presentation

    Eberhard I. (1139–76) und Heinrich I. (1139–59 ?) von S. sind die ersten Vertreter eines rhein. Grafengeschlechts, dessen familiäre Abstammung ebenso unbekannt ist wie die Herkunft ihres Grafentitels. Die namengebende und nach dem Saynbach benannte Stammburg bei Bendorf an den westl. Ausläufern des Westerwaldes wurde 1152, infolge eines bewaffneten Konflikts um die Bonner Grafschaft, durch Ebf. Arnold I. von Köln erobert, dann von den Brüdern dem Erzbistum Trier aufgetragen und von diesem als ligisches Lehen an die Familie zurückübertragen.

    Durch die Heirat mit Agnes v. Saffenberg erlangte Eberhards I. Sohn Heinrich II. (1172–1202) einen erheblichen Zuwachs an Rechten und Besitzungen, u. a. die köln. Domvogtei und die Vogtei über die Bonner Stifter, Rechte am linken Niederrhein und saffenbergische Besitzrechte an Ahr und Mosel. Ein zentraler Einflußbereich südlich der Sieg wurde mit der Gründung der verkehrsgünstig gelegenen Burg Blankenberg (um 1180, Stadtrechte: 1245) abgesichert. Trotz der Stiftung eines Prämonstratenserklosters als Familiengrablege am Fuße der Stammburg Sayn 1202 profilierten sich die S. immer mehr als herausragende Angehörige des köln. Lehnshofs. Bruno (1180–1208), ein Bruder Heinrichs II. und Eberhards II. (1172–1202), Propst an St. Kastor in Koblenz. St. Mariengraden in Köln, St. Gassius in Bonn und St. Marien in Aachen, wurde 1205 zum Erzbischof von Köln erhoben, verstarb aber bald nach der Durchsetzung seiner umstrittenen Ansprüche (s. NDB II; Gatz IV; Rhein. Lb. 18; LMA). Ein weiterer Bruder, Gerlach, amtierte 1202-22 als Propst des niederrhein. Stifts St. Martin in Zyfflich.

    Unter Heinrich III. (1202–46/47), dem Sohn Heinrichs II., erlebte die Familie den Höhepunkt ihrer Bedeutung. Durch die Heirat mit Gfn. Mechthild v. Landsberg ( 1284/85, s. Th. Bohn, Gfn. M. v. S., 2002), Erbin eines umfangreichen Besitzes lgfl.-thür. Provenienz, wurde Heinrich III. zu einem der „mächtigsten Dynasten“ (Gensicke) an Nieder- und Mittelrhein mit unbestrittener Dominanz zwischen Sieg und Lahn. Das Grafenpaar kennzeichnete eine aktive Besitz-| nebst Klostergründungspolitik (Marienstatt, Seligenthal, Drolshagen, Seyne in Köln, Blankenberg/Zissendorf, Herchen), intensive Partizipation an Formen höfischer Hochkultur sowie ein umfänglicher und differenzierter Lehnshof. Die aktive Rolle Heinrichs III. in der rhein. Territorial- und auch Reichspolitik bewies das Scheitern einer Anklage wegen Häresie durch den päpstl. Inquisitor Konrad von Marburg.

    Die großräumige Territorienbildung zwischen Sieg und Lahn endete aufgrund des Fehlens direkter Nachkommen mit dem Tod Heinrichs III. in der Silvesternacht 1246/47. Hauptbesitznachfolger wurden noch zu Lebzeiten der Grafenwitwe Mechthild das Erzstift Köln, diverse geistliche Institutionen (u. a. der Dt. Orden) sowie die Neffen aus dem Hause Sponheim, deren kleinräumige Territorien Sayn, Blankenberg und Löwenburg allerdings nicht mehr an die frühere Bedeutung anknüpfen konnten.

  • Literature

    M. Dahlhoff, Gesch. d. Gfsch. Sayn u. d. Bestandteile ders., 1874, Neudr. 1972;
    H. Gensicke, Landesgesch. d. Westerwaldes, ²4987;
    R. Kahsnitz (Hg.), Die Gründer v. Laach u. Sayn, Fürstenbildnisse d. 13. Jh., 1992;
    J. J. Halbekann, Die älteren Grafen v. S., 1997;
    Th. Bohn, Gfn. Mechthild v. S. (1200/03-1285), 2002.

  • Author

    Joachim J. Halbekann
  • Citation

    Halbekann, Joachim J., "Sayn" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 481-482 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119460327.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA