Lebensdaten
1853 – 1928
Geburtsort
Basel
Sterbeort
Lausanne
Beruf/Funktion
Unternehmer
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 129610321 | OGND | VIAF: 30621748
Namensvarianten
  • Sandoz, Edouard
  • David, Edouard Sandoz-
  • Sandoz, Edouard-Constant
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Zitierweise

Sandoz, Edouard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd129610321.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus 1508 im Kt. Neuenburg eingebürgerter Fam.;
    V Charles Auguste (1809–83), aus Wien, Tuchhändler, seit 1835 in B., seit 1865 in Renens b. L., S d. François (1780–1867), Uhrmacher in Le Locle, u. d. Marie Courvoisier;
    M Marie-Louise (* 1812), T d. Jean Etienne Luya;
    8 Geschw;
    Lausanne 1880 Olympe (1855–1915), T d. Maurice David;
    3 S Edouard (1881–1971), Maler, Bildhauer in Paris, errichtete 1964 d. Sandoz-Fam.stiftung z. Förderung v. unternehmer. Engagement u. Innovation (s. HBLS; ThB; Vollmer; Schweizer Lex., Biogr. Lex. Schweizer Kunst), Aurèle (1884–1952), Jur., Bankier in Lausanne, Maurice (1892–1958), Chemiker, Musiker, Schriftst. in Burier (Kt. Waadt), Rom, Neapel, New York u. Lissabon (s. HBLS; Schweizer Lex.).

  • Biographie

    Nach dem Gymnasialbesuch in Basel und Lausanne begann S. 1872 eine kaufmännische Lehre in der Basler Rohseidenhandlung „Adolf E. Vischer-Sarasin & Co.“. 1878 wechselte er zur Anilinfarbenfabrik „Etablissements A. Poirier et G. Dalsace“ in Saint-Denis bei Paris, kehrte 1880 wieder nach Basel zurück und trat in die Farbenfabrik „L. Durand & E. Huguenin“ ein, wo er bald Prokura erhielt. 1885 war S. zunächst Verhandlungsführer von „L. Durand & E. Huguenin“ für die Verhandlungen mit dem Chemiker Alfred Kern (1850–93), der eine eigene Farbenfabrik gründen und diese mit Durand & Huguenin zu einer Interessengemeinschaft vereinen wollte. Da sich die beiden Parteien nicht einigten, gründete er mit Kern ein eigenes Unternehmen, in welchem S. für den kaufmännischen und Kern für den chemisch-technischen Bereich zuständig war. Kern, der seine Fabrikationsverfahren als Grundlage der neuen Firma mitbrachte, beteiligte sich mit 100 000, S. mit 300 000 Schweizer Franken; 1886 nahm die „Chem. Fabrik Kern & Sandoz ihren Betrieb in Basel auf. Nach Kerns plötzlichem Tod führte S. die inzwischen europaweit, in die USA und nach Asien exportierende Firma 1893 als Kommanditgesellschaft „Sandoz & Cie.“ allein weiter. 1895 zog er sich aus der Geschäftsleitung zurück und wandelte sein Unternehmen in die Aktiengesellschaft „Chem. Fabrik vormals Sandoz“ um. Er übernahm das Amt des Verwaltungsratspräsidenten, demissionierte aber wegen seiner geschwächten Gesundheit schon drei Monate später und ließ sich mit seiner Familie in Lausanne nieder. S., Mehrheitsaktionär und bis 1907 Verwaltungsratsmitglied der AG, nahm weiterhin erheblichen Einfluß auf die Führung des Unternehmens. 1911 wurde in England die erste Tochterfirma gegründet, während des 1. Weltkriegs nahm die Firma wegen des Wegfalls der weltmarktbeherrschenden dt. Konkurrenz einen erheblichen Aufschwung. 1916-21 kehrte S. in den Verwaltungsrat zurück und wirkte mit an den durch Expansion notwendig gewordenen Investitionen, indem er Kapitalerhöhungen initiierte. 1918 schlossen sich die schweizer. Farbstoffproduzenten Ciba, Geigy und Sandoz zu einer Interessengemeinschaft zusammen.

    1909 trat S.s Sohn Aurèle in den Verwaltungsrat ein, übernahm 1929 dessen Vizepräsidentschaft und 1935-51 den Vorstandsvorsitz des Unternehmens, seit 1923 war auch der älteste Sohn Edouard Mitglied des Verwaltungsrats. Nach einer ersten intensiven Diversifizierung und Multinationalisierung in der Zwischenkriegszeit (1917 Angliederung e. pharmazeut. Abt., 1919-26 Gründung v. Tochtergesellschaften in d. USA, Italien, Frankreich, Spanien, Dtld., 1926 Einrichtung e. Abt. f. chem. Faserumwandlung, 1939 Einstieg ins Agrogeschäft) übernahm die Sandoz AG 1963 die „Biochemie Ges. m.b.H.“ Kundl (Österr.) und 1967 die „Wander AG“ Bern. Mit der Übernahme von „Gerber Products Co.“ in den 1990er Jahren begann die Fokussierung des Unternehmens auf die Bereiche Pharma, Ernährung und Agro; 1996 erfolgte die Fusionierung von Sandoz und Siba zur „Novartis AG“.|

  • Auszeichnungen

    Chemin Edouard Sandoz in Lausanne (1929);
    Hospice Edouard Sandoz, Lausanne (1932–80).

  • Literatur

    A. de Mestral, E. S.-David 1853-1928, 1957, S. 85-103;
    R. Riedl-Ehrenberg, Alfred Kern (1850–1893) – E. S. (1853-1928), Gründer d. Sandoz AG, Basel, 1986 (P); Les SANDOZ, Une famille des Montagnes neuchâteloises à la conquête du monde, 2000 (P);|

  • Quellen

    Qu Firmenarchiv d. Novartis AG, Bestand Sandoz.

  • Autor/in

    Walter Dettwiler
  • Zitierweise

    Dettwiler, Walter, "Sandoz, Edouard" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 423-424 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129610321.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA