Lebensdaten
um 1295 – 1331
Sterbeort
Riesenburg
Beruf/Funktion
Bischof von Pomesanien
Konfession
-
Normdaten
GND: 139481621 | OGND | VIAF: 101216349
Namensvarianten
  • Rudolf von Elbing
  • Rudolf
  • Rudolf von Elbing
  • mehr

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Zitierweise

Rudolf, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139481621.html [16.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Zu den Vorfahren R.s liegen keine Nachrichten vor, zur Herkunft wird vereinzelt Elbing genannt. R. war als Priester im Dt. Orden wohl seit 1312 (erster Beleg) Kaplan des Hochmeisters Karl von Trier (reg. 1311-24). Seit 1313 war er Mitglied des pomesan. Domkapitels (Marienwerder), dessen Propst er um 1318 wurde. Im Sept. 1321 wählte ihn das Domkapitel zum Nachfolger Ludechos (Ludekos) (reg. 1319-21), des kurz zuvor verstorbenen Bischofs von Pomesanien. Zum Zweck der Wahlbestätigung reiste R. nach Avignon, konnte diese aber bei Friedrich v. Pernstein ( 1341), dem dort an der Kurie weilenden Ebf. von Riga, nicht erlangen, da Papst Johannes XXII. sich die Verleihung des Bistums Pomesanien reserviert hatte. Angesichts einer Prüfung des Besetzungsverfahrens durch Kardinaldiakon Bertrand de Montefaventio verzichtete R. auf seine Rechte als Elekt.

    Am 5.3.1322 erhielt R. schließlich von Papst Johannes XXII. das Bistum verliehen, wohl unter der Auflage, außer dessen Servitien auch die von Ludecho noch ausstehenden Schulden bei der Apostolischen Kammer zu begleichen. Die Konsekration vollzog der Kardinalbischof von Porto, Berengar Fredoli. Während die seelsorgerische Tätigkeit R.s kaum Spuren hinterließ, tritt seine Interessenwahrung für den Landesherrn, den Dt. Orden, deutlicher in Erscheinung, gewiß in Wechselwirkung zu der (zw. 1243 u. 1255 erfolgten) Inkorporierung des pomesan. Domkapitels. So war R. maßgeblich an mehreren Grenzregulierungen (auf Landes-, Komturei- u. Bistumsebene) beteiligt. 1329 wandte er sich im Verbund mit Bf. Otto von Kulm ( 1349) sowie den Ständen des Kulmer Landes gegen die im Kgr. Polen, nicht aber im Deutschordensland, auf päpstl. Rechtstiteln beruhende Erhebung des Peterspfennigs, stieß dabei aber auf den Widerstand der Kurie. Als letzter Rechtsakt R.s ist eine Privilegienverleihung vom 13.1.1331 an die Stadt Bischofswerder überliefert.

    Zu Hochmeister Werner von Orseln (reg. 1324-30), der wirksam die Erneuerung des Ordenslebens anstrebte, hielt R. nur sporadisch Verbindung (u. a. 1325 u. 1330). In der Krise nach der Ermordung des Hochmeisters am 18.11.1330 trugen auch die preuß. Bischöfe zur Wiederherstellung geordneter Verhältnisse bei; zusammen mit seinen drei Amtsbrüdern, den Bischöfen von Kulm, Ermland und Samland, ließ R. am Beisetzungsort Marienwerder die Ereignisse aufzeichnen und beurkunden.

    Während R.s Pontifikat wurden an den Hauptorten des Bistums umfängliche Baumaßnahmen begonnen und z. T. abgeschlossen, so in Marienwerder etwa seit 1322 der Neubau des Domes zusammen mit dem Schloß des Domkapitels und in Riesenburg, dem offiziellen Sitz des Bischofs (wo R. auch d. städt. Schulzenamt erworben hatte) seit 1330 die Erweiterung der Bischofsburg. – Von dem 1336 aufgerichteten Grabmal R.s sowie den Darstellungen pomesan. Bischöfe, die im 15. Jh. für den Dom zu Marienwerder geschaffen wurden (Hartknoch), ist nichts mehr in situ erhalten.

  • Quellen

    Qu Urk.b. Pomesanien Nr. 5-23, 28-42; Urk.b. Kulm Nr. 204, 235; SS rer. Pruss., 1-3, hg. v. Th. Hirsch, M. Töppen u. E. Strehlke 1861-1866, Nachdr. 1965; Ch. Hartknoch, Preuss. Kirchen-Historia, 1686, S. 167.

  • Literatur

    H. Cramer, Gesch. d. vormaligen Bisthums Pomesanien, 1884;
    H. Schmauch, Die Besetzung d. Bistümer im Dt.ordensstaate, in: Zs. f. Gesch. Ermlands 20, 1919, S. 643-752, bes. S. 689;
    ders., in: Altpreuß. Biogr. II, 1967, S. 574;
    E. Maschke, Der Peterspfennig in Polen u. d. dt. Osten, 1933, Nachdr. 1979;
    Gatz IV.

  • Autor/in

    Carl August Lückerath
  • Zitierweise

    Lückerath, Carl August, "Rudolf" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 184 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139481621.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA