Lebensdaten
1854 – 1929
Geburtsort
Plötzkau (Kreis Bernburg)
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Elektrotechniker ; Technikhistoriker
Konfession
-
Normdaten
GND: 116662158 | OGND | VIAF: 62306040
Namensvarianten
  • Rotth, August
  • Rotth, A.
  • Rotth, A. W. H.
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Zitierweise

Rotth, August, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116662158.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V H. ( 1896), Fabrikdir.;
    M N. N.;
    Emmy Kalinowska ( 1924), Förderin d. Schriftst. Cäsar Flaischlen; kinderlos.

  • Biographie

    Nach dem Besuch des humanistischen Gymnasiums in Bernburg bis 1873 und einjährigem Praktikum in einer Maschinenfabrik studierte R. an den Technischen Hochschulen Aachen und Berlin-Charlottenburg sowie an der Univ. Berlin. 1878-82 arbeitete er in Berlin als Ingenieur in zwei Maschinenfabriken, anschließend bis 1887 als Zivilingenieur, dann in Magdeburg bis 1889 in einer Maschinenfabrik und danach erneut als Zivilingenieur. 1895 wurde R. im Konstruktionsbüro für Kraftübertragung des Charlottenburger Werks von Siemens & Halske (S & H) angestellt. Seit 1897 in einem Sonderbüro für Versuchskonstruktionen, befaßte er sich wissenschaftlich und technisch mit der Nutzung des Wechselstroms, speziell für die Übertragung elektrischer Energie. 1903 übernahm er die Leitung des Patentbüros der neugegründeten Siemens-Schuckertwerke (SSW), 1911 wurde er in die Haupt-Patentabteilung des Siemens-Konzerns versetzt. Das Charlottenburger Werk war seit seiner Gründung zuständig für die Konstruktion, Berechnung und Herstellung von zahlreichen starkstromtechnischen Erzeugnissen wie Generatoren, Motoren. Leistungsschaltern, Pumpen und Kabeln. R. förderte die starkstromtechnische Entwicklung mit erfolgreichen Konstruktionen von Maschinen und Anlagen, etwa im Zusammenhang mit elektrischen Hebezeugen und im Hinblick auf die Benutzung von Wendepolen sowie die Kühlung elektrischer Maschinen.

    1914 wurde R. als persönlicher wissenschaftlich-technischer Berater von Wilhelm v. Siemens (1855–1919) in das Direktions-Sekretariat in Berlin-Siemensstadt berufen. W. v. Siemens, der die Durchführung grundlegender wissenschaftlich-technischer Untersuchungen auf den Gebieten der elektrischen Energietechnik und der Nachrichtentechnik veranlaßte und überwachte, war damals Aufsichtsratsvorsitzender der SSW und nach dem Tod seines Bruders Arnold v. Siemens (1853–1918) bis zu seinem Tode 1919 auch Aufsichtsratsvorsitzender der Muttergesellschaft S & H. R. engagierte sich in besonderem Maße als technischer (fach-, aber auch populärwiss.) Autor, wobei er technik- und wissenschaftshistorische Aspekte betonte, die er als wichtig für das Verständnis des technischen Fortschritts erachtete. Daher wurde ihm 1920 als Nachfolger von Karl Burhenne (1882–1963) die Leitung des Siemens-Archivs übertragen, das er bis zu seinem Tod|betreute. Zum 75jährigen Firmenjubiläum 1922 baute R. in Berlin-Siemensstadt eine erste permanente Ausstellung zur Firmengeschichte und damit ganz wesentlich auch zur Geschichte der gesamten Elektrotechnik auf. Er konnte dabei auf eine von Burhenne zusammengetragene Sammlung historischer Objekte der Elektrotechnik zurückgreifen, die er erheblich erweiterte (u. a. mit d. Original d. ersten elektr. Grubenlokomotive, 1882 von Werner v. Siemens konstruiert u. von S & H f. e. sächs. Kohlenzeche hergestellt) und zur Keimzelle des heutigen „Siemens-Forums“ in München machte. R. erwarb sich auch Verdienste als Berater (seit 1902) sowie Mitherausgeber und Schriftleiter (seit 1912) der Zeitschrift „Dinglers Polytechnisches Journal“, als Mitglied der Historischen Kommission des VDI und des Ausschusses für historische Arbeiten beim Elektrotechnischen Verein sowie als Berater des Dt. Museums in München.

  • Werke

    u. a. Vom Werden u. Wesen d. Maschine, 1904;
    Elektr. Maschinen u. Verkehrs-Maschinen, 1906;
    Grundlagen d. Elektrotechnik, 1912;
    Zur Entwicklung d. Gleichstrommaschine, in: Mitt. aus d. Ges. Siemens & Halske/Siemens-Schuckertwerke 1, 1913/14, S. 203-08;
    James Watt, in: Dinglers Polytechn. Journal 100, Bd. 334, 1919, S. 185-87;
    Wilhelm v. Siemens, ebd., S. 257-60;
    Die Brüder Siemens u. d. Wärme, in: VDI-Btrr. 10, 1920, S. 42-54, Die Brüder Siemens u. d. Siemens-Martin-Verfahren, ebd. 11, 1921, S. 207-15;
    Betriebsarchive u. Entwicklungskunde, in: Siemens-Zs. 2, 1922, S. 170-74;
    Wilhelm v. Siemens, 1922;
    Entwicklung d. Starkstromtechnik in ihren Hauptzügen, 1922;
    Oskar v Miller u. d. Dt. Mus., in: Siemens-Mitt 7, 1925, Nr. 68, S. 2-4;
    Die Differentiallampe 50 J. alt, ebd. 10, 1928, Nr. 101, S. 27 f.;
    Das Telephon u. sein Werden, 1927;
    Wilhelm v. Siemens, in: DBJ II, S. 467-75;
    August Raps, ebd., S. 582-87;
    Die ersten 25 J. d. Siemens-Schuckertwerke, in: Siemens-Zs. 8, 1928, S. 131-47.

  • Literatur

    Dinglers Polvtechn. Journal 110, 1929, Bd. 344, S. 9 (P);
    Elektrotechn. Zs. 50, 1929, S. 139 f. (P);
    F. Natalis, in: Siemens-Mitt. 11, 1929, Nr. 113, S. 10 (P);
    ders., in: DBJ XI, S. 259-61 u. Tl.;
    S. v. Weiher, 70 J. Siemens-Archiv Berlin-München, in: Mitt. d. Ver. f. d. Gesch. Berlins 73, 1977, S. 341-48;
    Lex. Elektrotechniker (P).

  • Porträts

    Photogr. (Siemens-Archiv, München).

  • Autor/in

    Lothar Schoen
  • Zitierweise

    Schoen, Lothar, "Rotth, August" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 143-144 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116662158.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA