Lebensdaten
1834 – 1903
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Industrieller
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 139287183 | OGND | VIAF: 100572603
Namensvarianten
  • Roth, Georges
  • Roth, Georg
  • Roth, Georges

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Zitierweise

Roth, Georg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139287183.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Georg (1797–1869), Metallknopffabr. in W.;
    M N. N.;
    B Johann (Jean) (1837–1906), Industr. in W., Franz (1841–1909), Architekt in W.;
    N. N.;
    K Karl, Emil, beide nach R.s Tod Prokuristen in d. väterl. Fa.

  • Biographie

    Seit 1867 baute R., der bereits zuvor im väterlichen Betrieb tätig war, gemeinsam mit seinem Bruder Johann die Fabrik seines Vaters zu einem der größten Privatunternehmen Österreichs aus. Schwerpunkt war die Munitionsproduktion. R. erwarb die ehemalige Maschinenfabrik „C. Dengg & Co. vorm. Hr. Dingler“, Wien, und gründete die „G. R. Metallwalzwerk, Metallwaren- und Munitionsfabrik“ in Wien, die sowohl ein Stahlwerk als auch eine Eisengießerei umfaßte. Produziert wurden Patronenhülsen, Zündhütchen, Geschosse und Munition sowie das dazu benötigte Ausgangsmaterial wie Metallbleche, Metallguß, fertige Munitionszünder sowie Munitionszünderteile; auch die für den Maschinenbau notwendigen Materialien wurden selbst hergestellt. Die Fabrikationsstandorte wurden ausgeweitet, 1867 eine Fabrik in Preßburg (Bratislava) errichtet, 1901 eine in Lichtenwörth erworbene Pulvermühle zur modernen Munitionsfabrik umgestaltet. Neben der Belieferung der österr.-ungar. Militärverwaltung exportierte R. auch Munition und Munitionsteile nach Übersee.

    Neben der Produktion wurden Forschung und Entwicklung auf dem Sektor der Spreng- und Explosivstoffe betrieben; so war R. etwa Teilhaber am Patent des Sprengstoffes Ammonal. Internationales Renommee erlangte er durch die Rothsche Patentzündung (1870), die für alle österr.-ungar. Metalleinheitspatronen eingeführt wurde. 1898-1908 war der Waffentechniker und Erfinder Karl Krnka (1858–1926) als Konstrukteur in der Firma tätig, der für einen Großteil der Patente dieser Zeit, wie Repetierpistolen nach verschiedenen Systemen, verantwortlich zeichnete.

    Nach R.s Tod führten sein Bruder Johann sowie die Söhne Karl und Emil als Kollektivprokuristen die Firma weiter. 1908 erfolgte die Umwandlung in eine Familien-Aktiengesellschaft, die „Georg Roth AG“. Um 1910 war der Betrieb weltweit einer der größten seiner Sparte, der eine Vielzahl an Munitionssorten und -kaliber produzierte und die beständige Weiterentwicklung der Waffen- und Munitionstechnik vorantrieb. Die Firma mit 1910 rund 1500 Beschäftigten hatte während des 1. Weltkriegs ca. 14 000 Mitarbeiter. Dennoch gelang in der Nachkriegszeit die Umstellung auf Friedensproduktion nicht, so daß 1929 die Liquidation erfolgte.|

  • Auszeichnungen

    pers. Gen.konsul in Wien;
    Eiserne Krone III. Kl.;
    Franz-Joseph-Orden.

  • Literatur

    Neue Freie Presse v. 23.11.1903 u. 28.12.1909;
    Wiener Ztg. v. 23.11.1903;
    Neues Wiener Tagbl. v. 24.11.1903;
    Ill. Wiener Extrabl. v. 24.11.1903;
    Die Reichswehr v. 24.11.1903;
    Ill. Ztg. v. 10.12.1903;
    A. Absenger, 150 J. Felixdorf, 1972, S. 26-51;
    F. Mathis, Big Business in Österr., I, 1987, S. 245 f.;
    Dt. Waffenjournal 11, 1983, S. 1378 ff.;
    Hdb. d. Stadt Wien 77, 1962, S. 238;
    BJ VIII, Tl.;
    ÖBL.

  • Autor/in

    Andrea Pühringer
  • Zitierweise

    Pühringer, Andrea, "Roth, Georg" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 113 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139287183.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA