Lebensdaten
1909 – 1938
Geburtsort
Lingen/Ems
Sterbeort
nahe Mörfelden bei Walldorf (Hessen)
Beruf/Funktion
Rennfahrer
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118749722 | OGND | VIAF: 25397904
Namensvarianten
  • Rosemeyer, Bernd

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Zitierweise

Rosemeyer, Bernd, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118749722.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Wilhelm (1876–1956), aus L., Fabr., Inh. e. Automobilwerkstatt in L.;
    M Louise Funke (1883–1937), aus Steinbild;
    Berlin 1936 Elly (* 1907, 2] Karl Wittmann, 1905–79, Dr. rer. pol., Dipl.kaufm., Dir. b. Krupp in Berlin, dann in Amsterdam, S e. ebfl. Rats in Freiburg), Sportfliegerin, Schriftst. (s. R. Italiaander, Drei dt. Fliegerinnen, ²1940; Munzinger; Wi. 1997; SZ v. 6.3.2001; Ausst.kat. Zeppelin-Mus. Friedrichshafen 2004; W; L), T d. Henry Beinhorn, Kaufm., Bes. e. Hutgeschäfts in Hannover, u. d. Auguste Boit;
    1 S Bernd (* 1937, Michaela, * 1945, T d. Wulf Diether Gf. zu Castell-Rüdenhausen, 1905–80. Flugkpt. b. d. Dt. Lufthansa, u. a. in China, 1948-1972 Dir. d. Flughafens München-Riem, u. d. Luise Ullrich, 1911–85, Schausp., s. Munzinger), Prof. f. Orthopädie an d. Univ. München (s. L).

  • Biographie

    Nach Volksschulbesuch und Ausbildung in der väterlichen Werkstatt begann R. im Alter von 22 Jahren, an Motorradrennen teilzunehmen. Für „NSU“ und „DKW“ gewann er einige nationale Wettbewerbe, z. B. auf dem Schleizer Dreieck und in Hockenheim. 1935 holte ihn Rennleiter Willy Walb (* 1890) in die Grand-Prix-Abteilung von „Auto-Union“. Mit einem 16-Zylinder-Heckmotorrennwagen bestritt R. sein erstes Rennen am 26.5.1935 auf der Avus in Berlin und feierte am 29.9.1935 seinen ersten Sieg auf dem Masaryk-Ring bei Brünn. In der Grand Prix-Saison 1935 wurde er Zweiter beim Eifelrennen auf dem Nürburgring. jeweils Dritter beim Grand Prix von Italien und der Schweiz und errang hervorragende Plazierungen bei den großen Preisen von Deutschland, Frankreich und Spanien. 1936 wurde R. Europameister und blieb der einzige Auto Union-Fahrer, dem dieser Erfolg gelang. In seiner zweiten Automobilsport-Saison gewann er sieben Rennen, u. a. in überlegener Fahrt bei starkem Regen und schlechter Sicht auf dem Nürburgring am 14.6.1936.

    Anders als routinierte Piloten wählte R. eine „höhere Fahrgrenze“, nahm dabei die Kurven der Rennstrecken schneller und offensichtlich mutiger als die Konkurrenz. Mit der schwer zu fahrenden Auto-Union-Konstruktion von Ferdinand Porsche, der „Rakete“, erzielte er 1937 zahlreiche Erfolge, u. a. bei den großen Preisen von Deutschland und Italien sowie beim Vanderbilt-Cup in den USA.|R. gewann auch die Bergrennen am Schauinsland bei Freiburg (Br.) und am Feldberg sowie beim letzten Rennen des Jahres in Donington (England). Von Juni bis Okt. 1937 erzielte R. vier Weltrekorde und 16 internat. Klassenrekorde, u. a. „fliegender Start 10 Meilen“ mit 360,3 km/h, „stehender Start 1 km“ mit 188,7 km/h und „1 Meile“ mit 223,2 km/h. Als erster Fahrer auf einer Verkehrsstraße erreichte R. am 26.10.1937 eine Geschwindigkeit von über 400 km/h. Bei einem neuen Weltrekordversuch für Überlandfahrten am 28.1.1938 bei Tempo 440 km/h von Seitenwind erfaßt, verunglückte er tödlich.

    R. erzielte in der kurzen Zeit seines Wirkens für die „Auto-Union“ zehn Siege in 44 Rundstreckenrennen, zwei Siege in drei Bergrennen und 21 internat. Geschwindigkeitsrekorde. Als größtes Renntalent der 30er Jahre ist er bis heute populär.|

  • Auszeichnungen

    Gedenkstein an d. Bundesautobahn Frankfurt/M.-Darmstadt, km 508.

  • Werke

    zu Elly Beinhorn: 180 Stunden über Afrika, 1933, erneut 1937;
    Berlin-Kapstadt-Berlin, Mein 28 000-km-Flug nach Afrika, 1939;
    Alleinflug, Mein Leben, 1977, ²1978, Nachdr. 1988.

  • Literatur

    W. Nostheide, Meister über Nerven u. PS, 1955 (P);
    Elly Beinhorn-R., Mein Mann. d. Rennfahrer, 1938, Neuaufl. ca. 1955 u. 1987 (P);
    H. Bretz. B. R., Ein Leben f. d. dt. Sport, 1938 (P);
    G. Cancelleri, C. De Agostini u. Schröder, AUTO-UNION, Die gr. Rennen 1934–39, 1979;
    C. Peyton, Karrieren auf den Rennpisten, Rudolf Caracciola u. B. R., in: Soz.- u. Zeitgesch. d. Sports 2, 1988, H. 3, S. 106-23;
    H. Prüller. Die Story d. dt. Formel I, 1996;
    R. Osteroth, Tod b. 430 km/h, in: Die Zeit v. 18.2.1999 (P);
    J. Rehme, in: Emsländ. Lb. aus vergangener Zeit, o. J., S. 102-05 (P);
    Biogr. Hdb. Osnabrück (P);
    zu Bernd (* 1937):
    J. Czeguhn, in: SZ (LKS) v. 29.11.2003 (P);
    Kürschner, Gel.-Kal. 2003.

  • Autor/in

    Bernd Willhardt
  • Zitierweise

    Willhardt, Bernd, "Rosemeyer, Bernd" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 48-49 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118749722.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA