Lebensdaten
1855 – 1917
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Gouverneur von Kamerun ; Kolonialbeamter ; Generalleutnant
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 104131136 | OGND | VIAF: 61981404
Namensvarianten
  • Puttkamer, Jesko Albert Eugen Freiherr von
  • Puttkamer, Jesko Freiherr von
  • Puttkamer, Jesko Albert Eugen Freiherr von
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Zitierweise

Puttkamer, Jesko Freiherr von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd104131136.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Robert (s. 1);
    M Ida v. Puttkamer;
    1914 Elisabeth. T d. Adolf Passow (s. NDB 20);
    1 S (früh †), 1 außerehel. T.

  • Biographie

    Nach dem Besuch des Wilhelms-Gymnasiums in Berlin und des Gymnasiums in Gumbinnen (Abitur 1873) sowie der Militärzeit in Straßburg studierte P. in Straßburg, Leipzig, Freiburg (Br.), Breslau und Königsberg Jura und trat nach dem 1. Staatsexamen 1881 als Referendar beim Oberlandesgericht in Königsberg ein. Auf die Beschäftigung beim Kammergericht in Berlin (1882/83) und beim Kaiserl. Konsulat in Chicago (1883/84) folgte seit April 1884 die weitere Ausbildung im Auswärtigen Amt. Erste praktische Erfahrungen im Kolonialdienst sammelte P. seit Mai 1885 als Kanzler an der Seite des ersten|Gouverneurs von Kamerun, Julius Frhr. v. Soden (1846–1921). Von dort aus ging er im Juli 1887 als interimistischer Kommissar nach Togo, im August 1888 als Konsul nach Lagos und im Oktober 1889 wieder als interimistischer Kommissar (1891 etatmäßiger Kommissar, 1893 Landeshauptmann) nach Togo. Hier förderte P. die Erschließung des Hinterlandes sowie die Tätigkeit von Plantagengesellschaften und zog durch die 1890 eingeführte Firmensteuer die ansässigen Handelsgesellschaften zur Erschließung der Kolonie heran.

    Nach dem Dahomey-Aufstand übernahm P. 1895 das Amt des Gouverneurs von Kamerun, das der diskreditierte Eugen v. Zimmerer (1843–1918) hatte abgeben müssen. Unter P. begann die systematische Ausdehnung der deutschen Herrschaft in Kamerun, die durch militärische Unterwerfung, Ausbau der Verwaltung sowie durch Förderung der Konzessionsgesellschaften und Großplantagen gekennzeichnet war. Wegen einer Affäre mit einer Afrikanerin und der Unterdrückung der Bevölkerung, die er als wertloses, da jederzeit im Überfluß vorhandenes Arbeitskräftereservoir betrachtete, wurde P. im Januar 1906 abberufen und nach einem förmlichen Disziplinarverfahren 1908 pensioniert.

  • Werke

    Gouverneursjahre in Kamerun, 1912 (P).

  • Literatur

    K. Hausen, Dt. Kolonialherrschaft in Afrika, Wirtsch.interessen u. Kolonialverw. in Kamerun vor 1914, 1970;
    L. H. Grann u. P. Duignan, The Rulers of German Africa 1884-1914, 1977 (P);
    P. Sebald, Togo 1884-1914, Eine Gesch. d. dt. „Musterkolonie“ auf d. Grundlage amtl. Qu., 1988;
    R. Erbar, Ein „Platz an d. Sonne“? Die Verw.- u. Wirtsch.gesch. d. dt. Kolonie Togo 1884-1914, 1991;
    DBJ Überleitungsbd. II, S. 120-24 u. Tl. (W, L);
    Dt. Kolonial-Lex. III, 1920, S. 117. |

  • Nachlass

    Nachlaß: BA Berlin (N 2231).

  • Autor/in

    Ralph Erbar
  • Zitierweise

    Erbar, Ralph, "Puttkamer, Jesko Freiherr von" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 21-22 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104131136.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA