Lebensdaten
1902 – 1992
Geburtsort
Lohr/Main
Sterbeort
Lohr/Main
Beruf/Funktion
Unternehmer
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 139112987 | OGND | VIAF: 100420052
Namensvarianten
  • Rexroth, Ludwig

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Zitierweise

Rexroth, Ludwig, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139112987.html [27.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus seit d. 16. Jh. nachweisbarer Fam., d. in Thüringen, seit d. 18. Jh. im Odenwald u. im Spessart Eisen verarbeitete; seit 1840 in L. ansässig;
    V Adolf (1865–1938), Bes. e. Gießerei in L. mit 70 Beschäftigten, produzierte v. a. Obstpressen u. Hydraulikzylinder, KR, S d. Adolf;
    M Emma Krämer;
    B Alfred (1899–1978), Ing., Fachmann f. Gießereitechnik, seit 1923 im väterl. Betrieb tätig;
    Vierzehnheiligen 1931 Annemarie (* 1910), T d. Paul Faupel;
    2 S, 2 T.

  • Biographie

    R., der wie sein Bruder Alfred auf die Nachfolge in der Leitung des väterl. Gießereibetriebes vorbereitet wurde, besuchte 1921-24 die Höhere Technische Lehranstalt in Nürnberg und ging nach dem Examen als Maschinenbauingenieur zum kaufmännischen Studium an die TU München. 1928 trat er in die väterl. Firma als Angestellter in der kaufmännischen Verwaltung ein und wurde rasch zur entscheidenden Persönlichkeit im Unternehmen, das sich 1927 dem damals noch von keiner dt. Gießerei angewandten Kokillenguß in Dauerformen zuwandte und daneben eine Sonderlegierung für Maschinenkonstruktionen entwickelte. Diese neuen Arbeitsgebiete sicherten dem Unternehmen die Existenz auch während der Weltwirtschaftskrise. 1933 erwarb R. eine Teilhaberschaft und wurde gemeinsam mit seinem Bruder haftender Mitgesellschafter des in eine Kommanditgesellschaft umgewandelten Unternehmens – mit den Eltern als Kommanditisten. Ein umfassendes Investitionsprogramm führte das Werk aus dem provinziellen Mittelmaß: Zu Beginn des 2. Weltkriegs besaß es eine moderne Graugießerei mit großer Kapazität; seit Mitte 1941 konnte der Betrieb nur mit Unterstützung durch Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene aufrecht erhalten werden. Ende April 1945 nahm die Firma nach zwischenzeitlichem Stillstand die Fertigung wieder auf, zuerst mit der Herstellung von Töpfen, Pfannen, Waffeleisen und Kuchenformen, seit 1947 von Maschinen für die Landwirtschaft und das Nahrungsmittelgewerbe, insbesondere Fleischereimaschinen. Die Weiterentwicklung und qualitative Verbesserung der Gußlegierungen erleichterte den Einstieg des Unternehmens in die Hydraulik: 1953 wurden die ersten Hydraulikventile entwickelt, drei Jahre später verfügte R. über ein komplettes Programm. 1957 erhielt die Firma den ersten Großauftrag für Planung, Herstellung und Montage der kompletten Hydraulikausrüstung für das erste vollhydraulische Walzwerk Europas in Neunkirchen. Binnen weniger Jahre wichtigster Hydraulikausrüster in Europa, erweiterte das Unternehmen sein Erzeugungsprogramm durch elektrische Steuerungen und Regelungen, Servomotoren sowie verstellbare Flügelzellenpumpen; neue Fertigungen entstanden in Lohr und Umgebung. Die ersten Tochtergesellschaften im In- und Ausland, z. B. in England und 1964 in Brasilien, wurden gegründet.

    1968 erwarb die Mannesmann AG eine 50%ige Beteiligung. 1972 zog R. sich aus der Geschäftsführung in den Aufsichtsrat zurück und überließ 1976 Mannesmann sämtliche|Anteile (heute zusammengefaßt in der „Bosch-Rexroth AG“). 1973 gründete R. gemeinsam mit seiner Frau die „Georg Ludwig Rexroth-Stiftung“ zur Unterstützung sozialer Projekte weltweit, in die er den größten Teil beider Vermögen einbrachte.|

  • Auszeichnungen

    Ehrenbürger d. Stadt Lohr (1978);
    BVK (1979);
    Präsidiumsmitgl. d. IHK Würzburg.

  • Literatur

    H. A. Wessel, Kontinuität im Wandel, 100 J. Mannesmann 1890-1990, 1990, S. 384-88;
    F. Schunder, Die Rexroth-Gesch.: Hämmern, Gießen, Bewegen, 1795–1995, 1995;
    M. Deppisch, Bosch Rexroth geht an d. Start, in: Main Post, Würzburg, v. 18.1.2001;
    Klimesch (P).|

  • Quellen

    Qu Mannesmann-Archiv.

  • Porträts

    Rexroth, Lohr;
    Mannesmann-Archiv, Mülheim/Ruhr.

  • Autor/in

    Horst A. Wessel
  • Zitierweise

    Wessel, Horst A., "Rexroth, Ludwig" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 480-481 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139112987.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA