Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
Waggonbauer
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 138021392 | OGND | VIAF: 86174516
Namensvarianten
  • Rathgeber

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Zitierweise

Rathgeber, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd138021392.html [26.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Joseph (1810–63) kam 1830 als Huf- und Wagenschmiedemeister nach München, fertigte hier bald auch Post- und Reisekutschen und nahm mit der Eröffnung der Eisenbahn Augsburg-München 1840 den Waggonbau auf. Ab 1852 als „Waggonfabrik Joseph Rathgeber“ exportierte die Firma seit 1860 ihre Personenwagen auch nach Österreich-Ungarn und in die Schweiz; daneben baute sie auch Transport- und Luxussalonwagen, u. a. einen Hof-Jagdwagen für die Kaiser-Ferdinand-Nordbahn. Josephs Sohn Joseph (1846–1903), der am Stuttgarter Polytechnikum studiert hatte, übernahm die Waggonfabrik des Vaters nach dessen Tod. Eisenbahnkonjunktur und Heeresaufträge führten zu einer starken Expansion des Unternehmens, das in der technischen Ausrüstung der Waggons, die u. a. Zentralheizung und eine technisch neue Ölgas-Beleuchtung (Pintsch) hatten, führend war. 1876 ließ Joseph den ersten Salon-Krankenwagen herstellen, den er 1883 auf der Hygiene-Ausstellung in Berlin zeigte. Während der schwächeren Konjunktur um 1875 erweiterte Joseph Bahnhöfe und rüstete zehn Dampfschiffe für die süddt. Seen aus. 1874 belieferte er Carl v. Linde mit Behältern, Eiszellen und ganzen Kühlanlagen. Für die Internat. Schlafwagen-Gesellschaft baute er 1875 neun dreiachsige Schlafwagen. Seit 1879 baute die Firma verstärkt Güterwagen zum Transport von Massengütern. Geschlossene Güterwagen und Sonderwagen (Tieflader f. Langholz u. gr. Maschinen) waren ebenfalls im Programm. Die Ausstattung der Personenwagen wurde laufend verbessert: Joseph selbst entwickelte den Fensterheber, der im Fahrzeugbau beispielgebend wurde.

    Da ein leiblicher Erbe fehlte, führte Eduard Schrauth (1846–1905) die Waggonfabrik 1903 als OHG weiter; 1911 folgte Wilhelm Scholz, der das neue Werk in Moosach eröffnete und das Unternehmen in eine AG umwandelte. Diese wurde 1956 von der „F. X. Meiller GmbH“ zunächst zu 51%, 1987 voll übernommen.

  • Werke

    DRP 69 888/1892 (Fensterheber), 102 493/1896 (Vorbautür).

  • Literatur

    H. Hermann, Über d. Bau langer Wagenwände, in: Organ f. d. Fortschritte d. Eisenbahnwesens, 1900, S. 55-66;
    ders., Die Entwicklung d. Waggonfabrik Jos. Rathgeber in München, in: Btrr. z. Gesch. d. Techn. u. Ind. 8, 1918, S. 64-81 (P);
    W. Stader, Die Organisation d. dt. Waggonbau-Ind., Diss. Köln 1922;
    100 J. Rathgeber AG, in: Nutzfahrzeuge, 1952, Nr. 11, S. 286;
    C. Graf v. Klinckowstroem, Gesch. d. Technik, 1959, S. 216 f.: Weichenstellungen, Eisenbahnen in Bayern 1835-1920, Ausst.kat. München (Bayer. HStA), 2001.

  • Autor/in

    Hans Christoph Graf von Seherr-Thoß
  • Zitierweise

    Seherr-Thoß, Hans Christoph Graf von, "Rathgeber" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 178 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138021392.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA