Lebensdaten
gestorben 915
Beruf/Funktion
Erzbischof von Trier
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 139083464 | OGND | VIAF: 95673907
Namensvarianten
  • Radbod
  • Radbod, von Trier
  • Radbodus, Archiepiscopus Trevirensis
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Zitierweise

Radbod, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139083464.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus alemann. Adelsfam.

  • Biographie

    R., wohl in St. Gallen ausgebildet, dann Abt von Kloster Mettlach, wurde am 8.4.883 zum Erzbischof von Trier gewählt. Ks. Arnulf bestätigte ihm den Besitz von Mettlach und übertrug ihm 888 die Abtei St. Servatius in Maastricht, 892 auch die Abtei Echternach. Die entscheidende innenpolitische Aufgabe für R. lag in der Reorganisation der Trierer Kirche nach den Normannenstürmen von 882. Auf einer Metzer Provinzialsynode (888 oder 893) erklärte er Amtshandlungen der Trierer Chorbischöfe für ungültig. Er ersetzte diese durch Archidiakone, die die Vertretung des Erzbischofs in ihren Sprengeln übernahmen, jedoch keine Weihegewalt hatten. Als im Mai 895 Zwentibold zum König „in Burgundia et omni Hlotharico regno“ erhoben wurde, fungierte R. als Erzkanzler in einer eigenen Kanzlei nach ostfränk. Muster. In den folgenden beiden Jahren kam es zum Konflikt, da der König seinem Getreuen Reginar, Graf im Haspen- und Hennegau, die beiden Abteien St. Servatius und Echternach übertrug. Doch schon 898 wandte sich Zwentibold wieder von Reginar ab, entzog ihm alle Ämter und Lehen und versöhnte sich mit R. Am 5.2.898 erhielt R. vom König ein großes|Immunitätsprivileg für die Trierer Kirche, am 23.1.899 ein weiteres wichtiges Diplom, in dem die Gastungspflicht der Trierer Kirche aufgehoben und ihre Gerichtsbarkeit erweitert wurde; beide Diplome bildeten zusammen mit einer Urkunde Ludwigs des Kindes vom 19.9.902 die Rechtsgrundlage für die Stadtherrschaft des Trierer Erzbischofs und für die Territorialentwicklung des späteren Erzstifts. R. blieb auch unter Ludwig dem Kind und unter Karl III. dem Einfältigen Leiter der kgl. Kanzlei. Er nahm den Prümer Abt Regino ( 915), der 899 in Auseinandersetzungen mit dem Eifeler Adel aus seiner Abtei hatte weichen müssen, in Trier auf und vertraute ihm den Wiederaufbau der verwüsteten Abtei St. Martin in Trier an; Reginos Sendhandbuch „De synodalibus causis et disciplinis ecclesiasticis“ geht auf den Impuls R.s zurück. Sein Todesdatum ist in einer Nekrolognotiz von Fulda überliefert.

  • Literatur

    ADB 27;
    F. Pauly, Aus d. Gesch. d. Bistums Trier, Die Bischöfe bis z. Ende d. MA, 1969, S. 48-51;
    H. H. Anton, Trier von d. Spätantike bis z. ausgehenden Karolingerzeit, in: 2000 J. Trier, hg. v. d. Univ. Trier, Bd. 2: Trier im MA, hg. v. H. H. Anton u. A. Haverkamp, 1996, S. 1-118;
    BBKL;
    Lex. MA. |

  • Quellen

    Qu Gesta Treverorum, MGH SS 8, 1848, S. 167 f.; Regino v. Prüm, Chronicon ad a. 883, MGH SS rer. Germ. [50], 1890, S. 120; A. Goerz, Regg. d. Erzbischöfe zu Trier v. Hetti bis Johann II. 814-1503, 1861, Nachdr. 1984, S. 2 f.

  • Porträts

    Bischofssiegel, mit eingeschnittenem Brustbild, Bergkristall (Hamhurg, Mus. f. Kunst u. Gewerbe), Abb. in: Otto d. Gr., Magdeburg u. Europa, hg. v. M. Puhle, II, 2001, S. 284, Nr. IV, 67 (L).

  • Autor/in

    Stephanie Haarländer
  • Zitierweise

    Haarländer, Stephanie, "Radbod" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 82-83 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139083464.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA