Dates of Life
1752 – 1831
Place of birth
Langenberg (Rheinland)
Place of death
Rheydt
Occupation
Textilindustrieller
Religious Denomination
reformiert
Authority Data
GND: 135737656 | OGND | VIAF: 40598802
Alternate Names
  • Dilthey, Wernhard

Relations

Outbound Links from this Person

Genealogical Section (NDB)
Life description (NDB)

Inbound Links to this Person

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Dilthey, Wernhard, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135737656.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Henrich (1705–57), Pastor der ref. Gem. in Langenberg, S des Hermann (1672–1751), Kaufm., Bier- u. Weinwirt in Siegen;
    M Henriette (1711–95), T des Herm. Henr. Overbeck in Altena u. der Maria Cath. Luckemeyer;
    Elberfeld 1792 Joh. Maria (1764–1834), T des Jak. Wüsten (1715–75), Gastwirt in Elberfeld, u. der Anna Cath. Krieckhausen (1730–84) aus Mettmann;
    4 S, u. a. Frdr. s. Genealogie (1), 3 T.

  • Biographical Presentation

    D., zwölftes Kind seiner Eltern, scheint bei Verwandten seiner Mutter in Altena erzogen worden und dort in die kaufmännische Lehre gegangen zu sein. In Elberfeld gründete er 1779 eine Baumwollwarenhandlung, in die er in den 80er Jahren seinen Neffen Johann Heinrich Bergfeld aufnahm (Firmenname D. & Bergfeld), von dem er sich jedoch in den 90er Jahren wieder trennte. 1793/94 siedelte er nach Calcar über und errichtete von dort aus 1794/95 eine Baumwollspinnerei in Neuß, 1796 eine Weberei in Rheydt, 1802/03 eine weitere Weberei in Neuß und 1806 eine weitere Spinnerei in Odenkirchen bei Rheydt. Diese Art, „die Arbeit zu den Menschen“ zu bringen statt umgekehrt, ist auch heute bei Mangel an Fachkräften noch gelegentlich in Übung. Die besten, in langjähriger Leinenwebertradition geschulten Kräfte scheint D. in Rheydt gefunden zu haben, denn er siedelte spätestens 1803 dorthin über und baute den Rheydter Betrieb aus; die Neußer Betriebe und die Odenkirchener Spinnerei wurden zwischen 1806 und 1808 liquidiert. In Rheydt nahm D. neben der Baumwoll- auch die Leinenweberei, später die Samt- und Seidenherstellung auf. Das zeitweilige Überwiegen der Leinenweberei war auf den Baumwollmangel durch die Kontinentalsperre zurückzuführen, die andererseits den unter Napoleons Herrschaft stehenden Fabriken einen kräftigen Aufschwung brachte, an dem auch D.s Unternehmen teilnahm. Seine Erzeugnisse wurden auf der von der französischen Verwaltung veranstalteten Aachener Gewerbeausstellung 1810 mit der goldenen Medaille ausgezeichnet. Um so schwerer wurden die in diesem Treibhausklima gewachsenen Betriebe durch die Aufhebung der Kontinentalsperre getroffen, die sie der übermächtigen englischen Konkurrenz aussetzte. Jedoch konnte D. diese kritischen Jahre überwinden und damit die Grundlage schaffen für den späteren Aufstieg des Unternehmens. Zugleich widmete er sein Interesse den Angelegenheiten seiner neuen Heimatgemeinde: 1810 begründete er zusammen mit 8 anderen Bürgern von Rheydt auf privater Grundlage eine höhere Schule, die 1826-31 von der Stadt übernommen, bis 1850 wiederum von Privatleuten, darunter D.s Sohn Friedrich, unterhalten wurde. 1811-23 war er zunächst zweiter, später erster Beigeordneter der Stadt.

  • Literature

    zu 1)-3) W. Strauß, Gesch. d. Stadt Rheydt, 2 Bde., 1897 (P);
    H. Müllers u. J. Lenders, D., Gesch. e. ev. Geschl. aus Siegen, 3 Bde., hrsg. v. Hans Dilthey, 1938 (L, P, Stammtafeln);
    Horst Dilthey, 50 J. Aug. D. &
    Söhne, 1950;
    L. Beutin, Gestaltende Kräfte d. Textilind. am linken Niederrhein, 1954 (P, Stammtafel).

  • Author

    Wolfgang Kellner
  • Citation

    Kellner, Wolfgang, "Dilthey, Wernhard" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 723 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135737656.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA