Lebensdaten
1828 – 1905
Geburtsort
Kupferberg (Oberfranken)
Sterbeort
Leipzig
Beruf/Funktion
Freimaurer ; Schriftsteller
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 116518138 | OGND | VIAF: 47515423
Namensvarianten
  • Findel, Gottfried Josef Gabriel
  • Findel, Gabriel
  • Findel, Gottfried Josef Gabriel
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Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Findel, Gabriel, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116518138.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Michael, Maurer;
    M Barbara Popp;
    1860 Lina Leipholdt;
    4 S, 3 T.

  • Biographie

    F. wurde während seines Studiums in München von der Revolution 1848/49 mitgerissen. Durch seine unter freiem Himmel gehaltenen Reden und durch scharfe Artikel in der Zeitschrift „Gradaus“ machte er sich verdächtig und wurde 1849 verhaftet, aber nach 10monatiger Untersuchungshaft wieder freigelassen und amnestiert. Dadurch aus seinem geregelten Studium herausgerissen, wendete er sich der Schriftstellerei und dem Buchhandel zu. Seine freireligiöse Gesinnung trieb ihn zum Austritt aus der katholischen Kirche. Der unruhige Geist zog nun von Ort zu Ort, wurde 1856 in Bayreuth in den Freimaurerbund aufgenommen, tauchte dann in Leipzig, Hof und anderen Städten auf. In der Freimaurerei vertrat er die Richtung der humanitären Logen. Er gab die Zeitschrift „Die Bauhütte“ (1858-92) heraus und war maßgebend an der Gründung des „Vereins deutscher Freimaurer“ (1861) beteiligt. Seine kompromißlose humanitäre Gesinnung ließ ihn zu einem Verfechter der Gleichberechtigung der besonders in den USA heimischen Negerlogen werden. Wo er ein Unrecht feststellte, war er auf dem Plan, und so nimmt es nicht wunder, daß er auch richtungweisend in der Aufdeckung des sogenannten „Taxil-Schwindels“ war, der eine Verächtlichmachung des|Ordens bezweckte. Von seinen Schriften wurde besonders die „Geschichte der Freimaurerei“ (1861-62) stark beachtet und in 6 Sprachen übersetzt. Sie erlebte in Deutschland 7 Auflagen. – Reich begabt, sehr schöpferisch als Schriftsteller, in seinem Auftreten furchtlos und gerade, machte F. sich aber mit zunehmendem Alter durch seine cholerische Art auch bei seinen Freunden unbeliebt. Dennoch gilt er in den Kreisen der humanitären Freimaurerei als einer der bedeutendsten Vorkämpfer. Die Negerloge „Prince Hall“ ernannte ihn 1876 zu ihrem Ehrengroßmeister.

  • Werke

    Weitere W u. a. Geist u. Form d. Freimaurerei, 1874, ⁸1912;
    Die Grundsätze d. Freimaurerei im Völkerleben, 1881, ⁴1909;
    Gesch. d. Großloge z. Sonne in Bayreuth, 1897;
    Mein Lebensweg, in: Zirkel, 1906; W-Verz.
    in: A. Wolfstieg, Bibliogr. d. freimaurer. Lit., 1911-13.

  • Literatur

    L. Hayden, J. G. F., Boston 1871 (engl.);
    A. v. Reinhardt, Rede b. d. Einverbrüderung d. … F. …, in: Bauhütte 41, 1898, S. 158 f.;
    F. Staudinger, F. u. d. Freimaurerei, ebd. 45, 1902, S. 337-40;
    O. Wirth, Une Carrière maçonnique, in: Acacia 7, Paris 1906, S. 368-77;
    H. Lissauer, in: Bausteine 15, 1906, S. 8 f.;
    Lenning (Ps. f. Ch. Hesse), Hdb. d. Freimaurer, 1900, I, S. 286 f.;
    E. Lennhoff u. O. Posner, Internat. Freimaurer-Lex., 1932, S. 478 f.;
    Brümmer;
    BJ X (Tl. 1905, L).

  • Porträts

    in: Mitt. a. d. Ver. dt. Freimaurer, 1905 f., S. 109

  • Autor/in

    Konrad Kapp
  • Zitierweise

    Kapp, Konrad, "Findel, Gabriel" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 156-157 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116518138.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA