Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
Verlegerfamilie
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 139799729 | OGND | VIAF: 102645371
Namensvarianten
  • Pierer

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Zitierweise

Pierer, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139799729.html [29.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Die Verlagstradition der Familie wurde begründet durch Johann Friedrich (* 22.1.1767, 21.12.1832, s. L), der seit 1783 Jura, dann Medizin in Jena, Erlangen, Berlin. Wien, Straßburg und Göttingen studierte. Er ließ sich 1790 als Arzt in seiner Geburtsstadt Altenburg nieder und wurde 1792 Landphysikus sowie Lehrer am Anatomischen Institut, 1826 Obermedizinalrat und Leibarzt des Herzogs. Seit 1798 gab er die „Medicinische Nationalzeitung“ heraus, seit 1800 die jährlichen „Allgemeinen medicinischen Annalen“, 1806 die „Bibliotheca iatrica“, 1813 das „Taschen- und Adreßbuch für Ärzte und Wundärzte“, 1821-29 das „Medicinische Realwörterbuch“, 1831/32 die „Kritischen Annalen der Medicin und Allgemeine medicinische Zeitung“. 1799 kaufte er die 1594 gegründete Richtersche Hofbuchdruckerei in Altenburg und gründete zwei Jahre später eine eigene Verlagsanstalt. Er nahm wesentlichen Anteil an der Bearbeitung des bedeutenden „Enzyklopädischen Wörterbuches“ (26 Bde., 1822–32, 34 Bde., ²1840-46, seit d. 7. Aufl. u. d. T.: „Pierer's Universal-Lexikon der Vergangenheit und Gegenwart oder Neuestes encyclopädisches Wörterbuch der Wissenschaften, Künste und Gewerbe“, 12 Bde. 1888–93) seines Sohnes Heinrich August (* 26.2.1794, 12.5.1850, s. L). Dieser studierte 1811-13 in Jena Medizin, trat dem Lützowschen Corps bei, nahm an der Schlacht bei Leipzig teil und stand danach im 19. preuß. Regiment in Magdeburg und Posen. 1820 trat er in das väterliche Buchdruckerei- und Buchhandlungsgeschäft ein und übernahm 1824 die Redaktion der Enzyklopädie. Seine Heirat 1822 mit Amalie Constanze Freiin v. Seebach dokumentiert seinen sozialen Aufstieg. Von seinen fünf Söhnen folgten ihm Eugen (* 16.12.1823, 16.1.1890, s. L), Victor (* 28.8.1826, 20.12.1855), der bald als Teilhaber der Druckerei von Joseph Keck nach Wien ging, und Alfred (1836–1901) in der Geschäftsführung und Herausgabe des Universallexikons. Alfred trat nach einer Ausbildung in Jena und einer Tätigkeit im Stettiner und Berliner Buchhandel 1859 in das väterliche Geschäft ein. Eugen, der in Leipzig die Realschule in Leipzig besucht und eine Lehrzeit in der Teubner’schen Buchdruckerei absolviert hatte, machte sich vor allem um die 4. und 5. Auflage des Lexikons verdient. 1872 veräußerten die Brüder die Hofbuchdruckerei und die Rechte am Lexikon an ein Konsortium unter Leitung von Stephan Geibel (1847–1903) und verlegten nur noch Schul- und Fachbücher. 1874 gingen die Rechte am Lexikon an Adolf Spaarmann über, der die 6. Auflage besorgte, und später an Adolf Spemann, der von Joseph Kürschner die 7. Auflage erscheinen ließ.

  • Literatur

    St. Geibel. Die P.’sche Hofbuchdruckerei in Altenburg, 1897;
    G. Hauthal, 400 J. Gesch. d. Druckerei zu Altenburg, 1996. – Zu Johann Friedrich: Gedenktage d. mitteldt. Raumes, 1967, S. 12 (L, P). – Zu Eugen: ebd. 1973, S. 128 f. – Zu Heinrich August: W. Killy, Gr. dt. Lexika u. ihre Lexikographen 1711-1835, Hederich, Hübner, Walch, P., (1992) (P).

  • Autor/in

    Christine Schmidt
  • Zitierweise

    Schmidt, Christine, "Pierer" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 430-431 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139799729.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA