Lebensdaten
erwähnt 1057, gestorben 1082
Beruf/Funktion
Markgraf der sächsischen Nordmark
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 137954484 | OGND | VIAF: 86115623
Namensvarianten
  • Luder-Udo
  • Luder-Udo II.
  • Lothar Udo II.
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Zitierweise

Lothar II., Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137954484.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus d. Geschl. d. Grafen v. Stade: V Mgf. Lothar/Luder-Udo I. ( 1057). einziger S d. Gf. Siegfried;
    M Adelheid ( n. 1057), T d. Gf. N. N. v. Rheinfelden;
    Vt Hzg. Rudolf v. Schwaben ( 1080), Gegenkönig;
    - ⚭ Oda ( 1110), T d. Gf. Hermann v. Werl u. d. Ezzonin Richenza;
    4 S, 2 T Heinrich III., d. Lange ( 1087), Mgf. d. sächs. Nordmark (⚭ Eupraxia/Adelheid v. Kiew, 1109 [s. NDB I], 2. Gemahlin Kaiser Heinrichs IV., 1106 [s. NDB VIII]), Lothar III. ( 1106, s. NDB 15), Rudolf I. ( 1124), Mgf. d. sächs. Nordmark, Siegfried ( n. 1110), Kanonikus u. Propst in Magdeburg, Adelheid ( 1110, 1) Pfalzgf. Friedrich III. v. Goseck, 1085, 2] Gf. Ludwig II. v. Thüringen, gen. d. Springer, 1123), N, N., um 1100 Äbtissin in Alsleben.

  • Biographie

    L. tritt in Quellen und Literatur überwiegend nur mit dem zweiten Teil seines familientraditionellen Doppelnamens Luder-Udo auf. Er entstammte der im sächs. Stammesgebiet reich begüterten Familie der Grafen von Stade, deren Hauptbesitzmasse an d. Niederelbe lag. Im Machtkampf des EB Adalbert von Hamburg-Bremen mit der sächs. Herzogsfamilie der Billunger favorisierten die Grafen von Stade den Erzbischof; vielleicht erhielten sie 1056 auf seine Befürwortung hin die Markgrafschaft über die sächs. Nordmark übertragen. 1062 gelang es EB Adalbert, die Lehenshoheit über die gesamte Stader Grafschaft zu erhalten. Als Lehensmann der Bremer Kirche mußte L. zwei Jahre später schwere Verwüstungen seines Gebietes durch Ordulf Billung hinnehmen. Nach dem Sturz Adalberts 1066 verlor L. zwar einen Teil seiner Lehen an die Billunger, erfreute sich aber angesichts der Minderjährigkeit Kaiser Heinrichs IV. einer so gut wie unabhängigen Position. Beim Aufstand der Sachsen gegen Kaiser Heinrich IV. stand L. spätestens seit 1073 im antiköniglichen Lager. Er nahm auch an der Schlacht bei Homburg (6.6.1075) zwischen einem sächs. und einem Reichsheer unter der Führung Heinrichs IV. teil, wo er durch seinen stürmischen Zweikampf mit seinem Vetter Rudolf von Rheinfelden, Herzog von Schwaben, auffiel, aber eine empfindliche Niederlage der Sachsen nicht verhindern konnte. Danach handelte er zusammen mit EB Liemar von Hamburg-Bremen im Auftrag der Unterlegenen die Unterwerfungsbedingungen aus. Anders als zahlreiche sächs. Große blieb er von einer Haft verschont; er mußte nur seinen Sohn Heinrich als Geisel stellen. Eine dauerhafte Aussöhnung zwischen dem Salier und dem Stader war dadurch aber nicht erreicht, denn höchstwahrscheinlich beteiligte sich L. an der Wahl Rudolfs von Rheinfelden zum Gegenkönig am 15.3.1077 in Forchheim. Eine grundsätzliche Besserung dieses Verhältnisses ist bis zu L.s Tod augenscheinlich nicht mehr eingetreten.

  • Literatur

    ADB 19;
    Jbb. d. Dt. Reiches, Heinrich IV. u. Heinrich V.;
    R. G. Hucke, Die Grafen v. Stade 900-1144, 1956;
    G. Pischke, Herrschaftsbereiche d. Billunger, d. Grafen v. Stade, d. Grafen v. Northeim u. Lothars v. Süpplingenburg, 1984.

  • Autor/in

    Wolfgang Giese
  • Zitierweise

    Giese, Wolfgang, "Lothar II." in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 229 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137954484.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA