Lebensdaten
erwähnt 1156 oder 1207
Beruf/Funktion
Reichskämmerer
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 13790049X | OGND | VIAF: 86068883
Namensvarianten
  • Kuno I. von Münzenberg
  • Münzenberg, Kuno I. von
  • Kuno von Münzenberg
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Zitierweise

Kuno von Münzenberg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13790049X.html [26.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Im Unterschied zu seinem Vater trägt M. gleich bei seinem ersten Auftreten wohl 1156 den Zusatz „de Minzenberch“. Er plante und errichtete die Burg Münzenberg in der Wetterau als neuen und von da an namengebenden Sitz der Familie wahrscheinlich zwischen den 1150er Jahren und der Mitte der 1160er Jahre. Dabei nahm er sich Bauten mächtiger Adelsfamilien zum Vorbild; gleichzeitig ging er mit der Verwendung neuer, vor allem repräsentativer Elemente weit über deren traditionelle Anlagen hinaus. Seit 1161 wird M. als Kämmerer genannt und begleitete in dieser Funktion Friedrich I. und vor allem dessen Sohn Heinrich VI. auf zahlreichen Zügen und bei wichtigen Verhandlungen innerhalb des deutschen Reichsgebiets und in Italien. Auch am Mainzer Hoftag, der Pfingsten 1184 abgehalten wurde, nahm er teil; Gislebert de Mons nennt ihn bei dieser Gelegenheit einen reichen und klugen Mann, der über viele Güter und Ritter zu gebieten habe.

    Im Thronstreit seit 1198 stand M. auf stauf. Seite und unterstützte Philipp von Schwaben, für den er 1199 einen Feldzug gegen den welfentreuen Landgf. Hermann von Thüringen führte. Zum engeren Kreis der kgl. Gefolgschaft gehörig, bildete M. gemeinsam mit einigen anderen Reichsministerialen eine der wichtigsten Stützen des Königtums. Von dieser Stellung aus gelang ihm der weitere Ausbau einer Besitz- und Machtposition in der Wetterau und in der Dreieich, dem südlich von Frankfurt gelegenen Reichsforst. In Münzenberg, wo er gleichzeitig mit der Burg auch eine Siedlung angelegt hatte, trat er als Münzherr auf; etwa ein Dutzend verschiedene Gepräge werden ihm sicher zugeschrieben. Die jüd. Gemeinde nahm er in seinen besonderen Schutz und ließ u. a. einen Brakteaten mit hebr. Umschrift ausmünzen. 1174 wandelte er das von seinem Vater 1151 gegründete Benediktinerkloster Altenburg nahe der den Münzenbergern ebenfalls gehörenden Arnsburg bei Lich Kr. Gießen in die Zisterze Arnsburg um. Zahlreiche Stiftungen gehen auf ihn zurück, u. a. das Spital in Sachsenhausen bei Frankfurt, aus dem die spätere Deutschordenskommende hervorging. In Arnsburg, das der Familie als Grablege gedient haben dürfte, war noch im 18. Jh. M.s Grabstein vorhanden.

  • Literatur

    G. Binding, Burg Münzenberg, Eine stauf. Burganlage, 1963;
    Münzen d. Stauferzeit, in: Die Zeit d. Staufer, Ausst.kat. Stuttgart 1977, I, S. 108-88, bes. S. 129 ff., II;
    H.-O. Keunecke, Die Münzenberger, 1978 (Qu., L);
    I. Seltmann, Heinrich VI., Herrschaftspraxis u. Umgebung, 1983, bes. S. 120-24;
    B. Jost, Die Reichsministerialen v. Münzenberg als Bauherren in d. Wetterau im 12. Jh., 1995.

  • Autor/in

    Hans-Otto Keunecke
  • Zitierweise

    Keunecke, Hans-Otto, "Kuno von Münzenberg" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 552-553 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13790049X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA