Lebensdaten
1528 – 1575
Geburtsort
Wien
Sterbeort
bei Budaschki
Beruf/Funktion
kaiserlicher General ; Hofkriegsrat ; Landeshauptmann von Krain
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 135828147 | OGND | VIAF: 80279291
Namensvarianten
  • Auersperg, Herbard VIII. Freiherr von und zu
  • Auersperg, Herbard X. Freiherr von und zu
  • Auersperg, Herbard Freiherr von und zu
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Zitierweise

Auersperg, Herbard Freiherr von und zu, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135828147.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Trojan von Auersperg ( 1541);
    M Anna Freiin von Egck: Gvv Pankraz Ritter von Auersperg ( 1496);
    Gmv Anna, T des Doym Graf von Frankopan, Graf zu Zengg, und der Barbara von Schaunberg;
    Auersperg 16.10.1550 Maria Christina, T des Ulrich Freiherr von Spaur und Valör, Erbschenk der gefürsteten Grafschaft Tirol.

  • Biographie

    A. besuchte die Stadtschule in Wien und wurde später an den Hof zu Cleve geschickt, wo er bis ins Jünglingsalter blieb. 1546 trat er unter Feldhauptmann Lenkovic an der windischen Grenze die militärische Laufbahn an und zeichnete sich bald so aus, daß er 1548 Hauptmann von Zengg wurde. Infolge persönlicher Auszeichnung in der Türkenschlacht vor Novi (1566) wurde er zum Landeshauptmann von Krain (1566–75) ernannt. Als eifriger Anhänger der lutherischen Lehre begünstigte er die reformatorische Lehre in Krain und unterstützte insbesondere den ersten slowenischen Bibelübersetzer Magister Georg Dalmatin von Gurkfeld (Krain) und den Reformator Primus Trüber, der später in Tübingen als eifriger Förderer seiner innerösterreichischen Landsleute wirkte. A. galt als Säule des Protestantismus und trat gegen die gegenreformatorischen Bestrebungen des Grazer Hofes und der meist landfremden katholischen Geistlichkeit mit Festigkeit auf. - 1560-63 Obrister-Leutnant an der kroatischen Grenze und im Meergrenzgebiet, 1565-69 im windischen Grenzland, erhielt er nach dem Tode des Lenkovic (1569) das Gesamtgeneralat und fiel im Kampfe gegen ein überlegenes Türkenheer. Sein abgeschlagenes Haupt wurde beim Triumphzug des Ferrath Beg am 9.11.1575 in Konstantinopel vorgeführt und später von der Familie um 6000 Gulden von den Türken gekauft.

  • Literatur

    ADB I;
    G. Khisl zu Kaltenbrunn, H. Frhr. zu A. wahrhafftige Thaten, Laibach 1576;
    H. v. A., in: J. v. Hormayr, Archiv f. Gesch., Statistik, Lit. u. Kunst 17, 1826;
    Carniola, Vaterländ. Ztschr. u. Unterhaltungsbl. f. Kunst, Lit., Theater u. geselliges Leben, Laibach 1839/40, Nr. 94-97;
    Mitt. d. hist. Ver. f. Krain, 1851, S. 2 f., 1852, S. 43, 66, 1867, S. 56;
    P. v. Radios, H. VIII. Frhr. zu A., 1528-75, Wien 1862;
    J. Loserth, Die Ref. u. Gegenref. in d. innerösterr. Ländern im 16. Jh., Steyr 1897;
    ders., Innerösterr. u. d. militär. Maßnahmen gegen d. Türken im 16. Jh., in: F z. Verfassungs- u. Verwaltungsgesch. d. Steiermark, Bd. 11, Graz 1934, S. 68, 73.

  • Autor/in

    Gustav Adolf Metnitz
  • Zitierweise

    Metnitz, Gustav Adolf, "Auersperg, Herbard Freiherr von und zu" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 437 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135828147.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Auersperg: Herbard VIII. (X.) Freiherr v. A., Sohn des Trojan, geb. 15. Juni 1528 zu Wien; studirte an der hiesigen Stadtschule, ward sodann an den Hof zu Cleve geschickt und blieb hier bis in die Zeit des Jünglingsalters. 5 Jahre nach dem Tode seines Vaters ( 8. Sept. 1541 zu Wien), trat er, in den Waffen geschult, unter dem obersten Feldhauptmann der windischen Grenze, Hans Lenkovic, die militärische Laufbahn an, zeichnete sich in verschiedenen Kämpfen mit den Türken aus und wurde um 1548 schon zum Hauptmann von Zengg ernannt. Seine wackere Haltung in der Türkenschlacht vor Novi (1566) förderte die Bestallung zum Landshauptmann von Krain, in welcher, politisch und confessionell schwierigen Stellung Herbard 1566—1572 wirkte. Der evangelischen Lehre zugethan, die insbesondere durch Primus Truber im Krainer Lande verbreitet wurde, trat Herbard den antiprotestantischen Maßregeln des katholischen Hochklerus mit Würde und Nachdruck entgegen und begünstigte den durch seine slovenische Bibelübersetzung namhaft gewordenen Reformator Mag. Georg Dalmatin von Gurkfeld in U. Krain, obschon die Regierung mit scharfen Mandaten den protestantischen Regungen begegnete. — 1560 bis 1563 führte er den Oberbefehl in den windischen, kroatischen und Meergrenzgebieten, 1565—1569 im windischen Grenzlande und nach dem Tode des Lenkovic (1569) das Gesammtgeneralat. 22. Sept. 1575 fiel er, heldenmüthig kämpfend, in der Türkenschlacht bei Budaschki. Sein Haupt betrachteten die Türken als kostbares Beutestück, skalpirten es, sandten die Kopfhaut nach Constantinopel und lieferten es dann gegen ein bedeutendes Lösegeld der Familie aus. Die ausgestopfte Kopfhaut bildete ein Prunkstück bei dem Triumphzuge des Siegers von Budaschki, Ferrath Beg, in Constantinopel (9. Nov.). Das feierliche Leichenbegängniß hatte den 25. Sept. in Laibach stattgefunden. Aus seiner Ehe mit Marie Christine Freiin von Spaur und Valör, Tochter Ulrichs, Erbschenken von Tirol, entsprossen 4 Söhne: Christoph II. ( 1592), Johann Thomas ( jung), Wolfgang Engelbert II. ( 1590) und Trojan II., von denen der Erste die Stammlmie der Krainer Auersperge fortpflanzte.

    • Literatur

      Radics: Herbard VIII. Fh. z. A. Wien 1862.

  • Autor/in

    Krones.
  • Zitierweise

    Krones, Franz von, "Auersperg, Herbard Freiherr von und zu" in: Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 639 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135828147.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA