Lebensdaten
1761 – 1825
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Tänzer ; Schauspieler
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 135676142 | OGND | VIAF: 30761450
Namensvarianten
  • Hasenhut, Philipp Karl
  • Hasenhut, Karl Philipp
  • Hasenhut, Philipp
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Zitierweise

Hasenhut, Philipp, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135676142.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    B Anton (s. 1);
    Theresia (* 1795), Schauspielerin;
    K, u. a. Leonhard (* 1811), Tänzer am Wiener Hoftheater, dann Ballettmeister, u. a. in Graz, Breslau, Linz, Carltheater Wien, Ignaz (* 1815), Sänger, Pauline (1808–44, Dominik Mattis, Tänzer), Tänzerin (s. ÖBL).

  • Biographie

    H. wurde wie sein Bruder vom Vater zum Tänzer ausgebildet, beide waren schon als Kinder vielbeschäftigte Mitglieder der väterlichen Truppe. Nach harten Lehrjahren an kleinen österreich-ungarischen Wanderbühnen fand er 1793 Engagement am Theater in der Leopoldstadt. Er verstand es, sein Talent klüger zu gebrauchen als sein reicher begabter Bruder. Während seiner mehr als 30jährigen Tätigkeit an dieser Bühne wurde H. ein beliebter Pantomimentänzer und bereicherte als „Pantomimenkompositeur“ alljährlich den Spielplan um einfallsreiche Entwürfe und Bearbeitungen, in denen er die Pantomime, seit Henslers Direktion (1803) fester Bestandteil des Leopoldstädter Repertoires, durch Elemente der Wiener Volkskomödie wiederbelebte. Obwohl er sich daneben als Chargenspieler und wiederholt auch als Regisseur bewährte, blieb seine Geltung zeitlebens untergeordnet. 1824 wurde er entlassen und starb im darauffolgenden Jahr wahrscheinlich an einer Lungenentzündung, deren Verlauf, nach Meinung seines Bruders, durch erlittene Kränkung nachteilig beeinflußt worden war.

  • Porträts

    Pantomimen Das Zauberband, 1793-94;
    Harlekin d. Scherenschleifer, 1803–09, 1812;
    Die Geister im Wäschekasten, 1804–12, 1814, 1816;
    Harlekin d. Bettelstudent, 1804–06, 1809, 1812, 1814;
    Der Dorfbarbier, 1805;
    Begebenheit auf d. Lande, 1806;
    Die Windmühle v. Trippstrill, od. Die Art alte Weiber jung zu machen, 1807;
    Der bezauberte Wasserfall, 1808-09;
    Der bezauberte Stiefel, 1812-16;
    Harlekins Abenteuer, 1813;
    Die verwechselte Braut, 1816;
    Harlekin als Hühnerweib, 1817, 1818;
    Die Liebhaber als Marokkaner, 1818-19.

  • Literatur

    ADB 50;
    S. Weyr, Die beiden H.s, in: Wiener Kurier v. 5.4.1952;
    Kosch, Theater-Lex.

  • Autor/in

    Günther Hansen
  • Zitierweise

    Hansen, Günther, "Hasenhut, Philipp" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 32 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135676142.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Hasenhut: Karl Philipp H., Wiener Tänzer und Mimiker, der von 1793 bis 1818 am Leopoldstädter Theater engagirt war. Marinelli hatte als Director des Leopoldstädter Theaters 1780 ein Privileg zur Aufführung „aller Arten Schauspiele und Opern mit Ausnahme des Balletts“ erhalten und umging die unangenehme Klausel, indem er mit schlauer Berücksichtigung der Schaulust des volksthümlichen Wiener Publicums der sogenannten „Pantomime“ eine sorgfältige Pflege zu Theil werden ließ. Einer der Ausgestalter dieser Idee und eine Art Factotum für das Gebiet der Pantomime war eben unser H., der am 14. März 1793 nach seinem Debut in der Maschinenkomödie „Kaspar bleibt Kaspar" von Marinelli engagirt wurde. Die Personalstandstabellen führen ihn später dauernd als „Harlekin und Pantomimenkompositeur“ und seit 1813 auch eine Madame Hasenhut als „Fee“, seit eben diesem Jahre H. selbst als „komischen Mimiker“ an. Das Pantomimenpersonal wurde ständig vermehrt und betrug z. B. nach dem Stande von 1810 fünf Damen und elf Herren. Seit 1803 verfaßte H. auch durchschnittlich jährlich eine Pantomime und trat somit den Schauspielern des Theaters, die fast alle zugleich auch theatralische Dichter waren, an die Seite. Hierher gehören die mit besonderem Beifall aufgenommenen Pantomimen: „Arlequin der Scherenschleifer" (24. April 1803), „Der Dorfbarbier oder die Schlittage auf der Schubkarre“ (19. März 1805), „Die Unterhaltung auf dem Lande oder Peterl der dumme Pächterssohn“ (15. Januar 1806, Musik von Ferdinand Kauer), „Die Windmühle von Trippstrill oder die Art, alte Weiber jung zu machen“ (20. Januar 1807, Musik von Wenzel Müller), „Der bezauberte Stiefel" (14. November 1812, Musik von Kauer), „Harlekins Abenteuer oder der Schutzgeist der Liebe“, große grotesk-komische Pantomime in zwei Acten (Musik von Kauer, 2. September 1813), „Der Liebhaber als Maroccaner“ (18. November 1818). — Hasenhut's Pantomimen sind insofern besonders wichtig, als in ihnen die Tradition der alten namentlich durch die Commedia dell' arte beeinflußten Pantomime zurücktritt und einer Beeinflussung durch das nationale Element des Wiener Volksstücks Platz macht.

  • Autor/in

    Egon von Komorzynski.
  • Zitierweise

    Komorzynski, Egon von, "Hasenhut, Philipp" in: Allgemeine Deutsche Biographie 50 (1905), S. 53 unter Hasenhut, Karl Philipp [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135676142.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA